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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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der Arbeitswoche auf einen netten Besuch hereingeschneit. Und Julia auch nicht, was das anging.
    Christine wurde ein bißchen rot. »Klar, Dad«, stimmte sie ernsthaft zu.
    Greg spürte Stolz in sich aufsteigen. Sie wurde wirklich allmählich erwachsen.
     
    »Sie ist schon eine Marke«, meinte Julia, als sie und Victor Tyo mit Greg dem holprigen Weg zum Farmhaus folgten. Ihre Leibwächter folgten vorschriftsmäßige zehn Schritte dahinter. Die Kids auf der Straße stießen anzügliche Pfiffe aus.
    »Yeah.« Greg konnte nicht aufhören zu lächeln.
    »Tut mir leid, daß wir so dazwischengeplatzt sind. Ich hatte vergessen, was für ein Pandämonium Hambleton zur Erntezeit ist.«
    »Kein Problem. Derek weiß, wen er aufnehmen soll. Ich zeige mich nur der Form halber.«
    »Woher kommen die alle?« Sie drehte sich zu dem in der Hitze schmorenden Konvoi um.
    »Von überall natürlich.«
    Das E-förmige Bauernhaus war im Verlauf der Jahre immer wieder ausgebaut worden; Ziegel und Steine und Kompositverkleidungen waren alle an der einen oder anderen Stelle vertreten, versteckt unter einer zotteligen Schicht aus rötlichgrünem Efeu. Das steile Giebeldach bestand komplett aus polierten schwarzen Solarzellen. Ein paar Satellitenschüsseln waren auf dem Westgiebel montiert und deuteten zum Südhimmel. Die größere der beiden war verblaßt und verkratzt und stammte ganz offenkundig aus zweiter Hand, und sie wies einen kompliziert aussehenden Aluminiumempfänger im Brennpunkt auf.
    Eine Schar Gänse verstreute sich laut schreiend, als die fünf Personen den Farmhof betraten.
    »Die ist neu«, sagte Julia und deutete auf die Satellitenschüsseln.
    »Oliver hat sie montiert«, erklärte Greg. »Der Junge ist ganz besessen von der Raumfahrt. Er empfängt damit alle möglichen Funksprüche zwischen Raumfahrzeugen. Möchte irgendwann in New London leben. Und so hat sich Anita entschieden, in eine Kommune in Grönland zu ziehen.« Oliver und Anita waren zehn Jahre alte Zwillinge und empfanden eine wilde Freude dabei, totale Gegensätze abzugeben.
    Greg hatte an zwei Seiten des Farmhofes immergrüne Magnolien gepflanzt, und eine lange Holzscheune markierte eine dritte Seite. Die Planken dafür stammten von den toten Laubbäumen von Hambleton Wood. Die Scheune stand bis zum Dach vollgestapelt mit weißen Tangkartons für die Ernte. Drei Traktoren parkten davor, die Räder dick mit Schlamm überkrustet.
    Julia betrachtete sie nachdenklich. »Ich hätte wirklich bedenken sollen, daß jetzt die Hauptsaison für Obst ist.«
    »Ich wüßte nicht, warum. Für die Obsternte hat Event Horizon schließlich noch keine kybernetischen Systeme entwickelt.«
    »Ach, du!« Sie versetzte ihm in gespielter Verzweiflung einen Stoß, und Victor Tyo lachte.
    Im Haus war es kühler; die Klimaanlage sorgte für eine leicht klamme Kühlschrankatmosphäre. Greg führte Julia und Victor Tyo in den Wintergarten und überprüfte vorher rasch, ob irgendwelches Kinderspielzeug am Boden herumlag. Der Fußboden des Raumes bestand aus weißen Fliesen, und das Mobiliar setzte sich aus zwei Rohrstühlen und einem dreisitzigen Sofa zusammen. Benji, der Familienpapagei, kletterte behutsam an der Außenseite seines Käfigs herum.
    Ein breites Erkerfenster bot Ausblick auf den riesigen Südausläufer von Rutland Water. Weiße hölzerne Mietboote aus dem Fischerhafen in Normanton schaukelten auf den blauen Wellen; Windsurfer und Segelyachten flitzten rings um sie herum. Radfahrer mit roten Gesichtern folgten einem schmalen Weg direkt oberhalb des gegenüberliegenden Ufers und vergingen dabei förmlich in der Hitze des englischen Sommers.
    Greg genoß die Aussicht. Er war in dem kleinen Bauern-County aufgewachsen und lebte jetzt seit über fünfundzwanzig Jahren am Ufer der Talsperre. Die Berrybut-Timesharingsiedlung lag seinem Hof fast direkt gegenüber; abends konnten er und Eleanor das nächtliche Lagerfeuer im Zentrum der hufeisenförmig angelegten Chaletreihe betrachten und sich dabei in Erinnerungen an frühere und einfachere Zeiten wiegen.
    Eleanor betrat den Wintergarten; sie war im siebten Monat schwanger und ging vorsichtig und mit steifem Rücken.
    Greg bemerkte, wie Victor Tyo ihm einen erschrockenen Blick zuwarf, während sich Eleanor und Julia umarmten. Das verstärkte nur sein wachsendes Unbehagen.
    »Victor.« Eleanor lächelte, als sie dem Sicherheitschef einen Kuß gab. »Man kriegt dich nie genug zu sehen. Hast du inzwischen ein Mädchen gefunden, mit dem

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