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Mirad 02 - Der König im König

Titel: Mirad 02 - Der König im König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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sich Twikus.
    Ergil wartete, bis sein Bruder einen weiteren Hieb abgewehrt hatte, bevor er entgegnete: Denk daran, wie du Wikander das Schwert entwunden hast.
    Na toll! Und wie soll ich Kaguans Ersatzklauen abwehren, wenn ich mich Klinge an Klinge auf ein hirnverbranntes Kräftemessen mit ihm einlasse? Twikus duckte sich unter einem weiteren Hieb hinweg.
    Er ist verletzt, gab Ergil zu bedenken. Außerdem hat ihn schon das Klagen der Schwerter überrascht. Wenn die Klingen plötzlich ihre Festigkeit verlieren, wird er noch verblüffter sein.
    Aber falls du dich irrst, hänge ich an dem verfluchten Chamäleon fest und kann nicht mehr… Im Zurückweichen hatte Twikus plötzlich bemerkt, dass Kaguans Fuß sich auf einen wackeligen Ziegel senkte. Vielleicht konnte er das Blatt jetzt zu seinen Gunsten wenden.
    Als der Zoforoth auf den Ziegel trat, wurde aus dem Rückzug des Königs jäh eine Attacke. Himmelsfeuer sauste durch die Luft. Kaguan reagierte wie erwartet. Er parierte den Schlag mit Schmerz. Anstatt schnell wieder auf Abstand zu gehen, blieb Twikus stehen. Zwischen ihm und der gesichtslosen Kreatur ragten die beiden gekreuzten Schwerter auf. Zijjajims grünes Strahlen wurde zunehmend heller, fast weiß gleißte es gegen die Schwärze von Schmerz an.
    Steht mir bei, Ergil und Nisrah, rief Twikus in Gedanken. Mit dem nächsten Herzschlag lenkte er seine Kraft in das gläserne Schwert.
    Nichts geschah.
    Kaguan stieß ein hässlich gurgelndes Kichern aus. »Ihr Menschen seid ja so dumm!«
    Dann wurde der König von einem Faustschlag an der Schläfe getroffen. Während der Zoforoth mit seinen Haupthänden das Heft des schwarzen Schwertes umklammerte, hatte er die Rechte des Nebenarms für den Angriff benutzt. Twikus keuchte vor Schmerz, obwohl der Hieb nicht allzu genau war.
    Abermals verlieh Kaguan seiner Heiterkeit Ausdruck. »Ihr langweilt mich, Söhne der zwei Völker. Es wird Zeit, das Spiel zu beenden.«
    Aus den Augenwinkeln sah der so Verhöhnte, wie sich die Nebenhand seines Gegners von neuem ballte. Twikus biss die Zähne zusammen und stieß seinen Willen förmlich in das gläserne Schwert hinein. Mit einem Mal veränderte es sich.
    Zijjajim verlor seine Starrheit und wickelte sich mit überraschender Schnelligkeit um die schwarze Klinge. Kaum einen Herzschlag später erschlaffte auch Schmerz. Wie schon einmal sah Twikus dieses seltsame Bild zweier Schlangen, die sich wie im Liebestanz umeinander wanden. Er hatte mit dieser Verwandlung gerechnet. Im Gegensatz zu Kaguan. Der war einen Moment lang völlig überrumpelt.
    Mit einem gewaltigen Ruck riss der König das schwarze Schwert aus den Händen des Chamäleonen.
    Twikus spürte sogleich das kalte Gewicht der Waffe. Es war, als müsse er das kristallisierte Böse stemmen, als wolle sich das Schwert gegen ihn wehren.
    Verzweifelt versuchte er die boshafte dunkle Klinge vom gleißenden Himmelsfeuer abzuschütteln, aber die beiden ließen einander nicht los.
    Fast zu spät bemerkte er, dass Kaguan diesen Moment der Ablenkung dazu benutzt hatte, um sich eine neue Waffe zu suchen. Gerade zerrte er aus den Trümmern einen Balken hervor.
    Twikus taumelte zurück. Er keuchte bei dem Bemühen, Zijjajim und das lästige Anhängsel namens Schmerz zur Verteidigung zu heben, merkte aber schnell, wie sinnlos dieses Unterfangen war. Die beiden Schwerter mussten mindestens so viel wiegen wie zwei von Dormunds Riesenhämmern. Der Zoforoth kam langsam näher.
    Er darf das schwarze Schwert auf keinen Fall wieder in die Hände bekommen!, rief unvermittelt Ergils Gedankenstimme.
    Sein Bruder hätte am liebsten laut aufgelacht. Schlauberger! Was soll ich denn tun? Es hinunterschlucken?
    Wirf es weg! Schmeiß mit Steinen nach dem Chamäleonen. Such dir selbst einen Knüppel. Tu irgendetwas, um Zeit zu gewinnen, bis die Stadtwache kommt.
    Twikus blickte über die Schulter und hatte plötzlich eine Idee. Obwohl seine müden Glieder ihm so schwer wie Blei erschienen, schaffte er es, die umeinander gewundenen Schwerter einige Male hin und her zu schwingen. Kaguan wich unwillkürlich ein Stück zurück, weil er wohl mit einem Angriff rechnete. Stattdessen drehte sich Twikus zwei-, dreimal um die eigene Achse und schleuderte die Waffen über seinen Kopf hinweg fort. Sie flogen auf den noch intakten Teil des Vordaches, landeten scheppernd auf den glasierten Ziegeln, rutschten wieder ein Stück die Schräge hinab und blieben schließlich liegen.
    Als der König sich wieder zu Kaguan

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