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Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Titel: Miranda - so stolz und so süß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Miles
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schaute auf und bemerkte, dass er weiter geritten war, als er angenommen hatte. Vor ihm in der Senke lag “The Grange”. Adela würde dort sein und ihn aus ihren wundervollen Augen zornig anschauen, ihm in einer Weise, die er bis jetzt noch nicht begriff, etwas anbieten, nach dem er sich zu sehnen begann.
    Einen Moment lang war die Versuchung, weiterzureiten, sehr groß. Aber die Vernunft gebot ihm Einhalt. Er konnte nicht nach “The Grange” reiten, es nicht so schnell auf eine weitere Szene zwischen Adela und sich ankommen lassen. Nein, er musste warten. Er musste nachdenken. Er musste sich wieder bewusst werden, wer er war und was von ihm erwartet wurde.
    Er lenkte das Pferd nach Haus zurück. Er war der Duke of Belford, und Adela ein gesellschaftlicher Niemand, der noch dazu einen schlechten Ruf hatte. Er konnte sich indes nicht erklären, warum er nicht froh darüber war, nicht zu ihr geritten zu sein.
    Zwei Tage später erschien Leo wieder bei Miranda. Es war ihm nicht möglich gewesen, sich ihr länger fernzuhalten. Er sagte sich, das läge nur daran, dass er wissen wolle, welche Entscheidung sie in Bezug auf sein Angebot getroffen hatte. Der Besuch hatte natürlich nichts mit dem Bedürfnis zu tun, sie wiederzusehen. Nein, ganz und gar nicht. Aber der Besuch verlief nicht so, wie Leo sich das vorgestellt hatte.
    Nachdem Pendle ihn ins Haus gelassen hatte, stellte er fest, dass auch der Vikar erschienen war. Adela war damit beschäftigt, Tee einzuschenken. Der kühle Blick, mit dem sie Leo bedachte, genügte ihm, um zu wissen, dass ihm kaum eine andere Wahl blieb, als die Differenzen zwischen ihnen zu bereinigen. Er stellte sich darauf ein, an einer höflichen Runde teilzunehmen.
    In der Sonne glänzte Adelas rostrotes Haar fast golden. Julians Witwe wirkte verletzbar, und das stand in krassem Gegensatz zu ihrem schlechten Ruf. Ihre Wangen waren leicht gerötet, und ihre Lippen glänzten feucht. Oh, Gott, sie waren so küssenswert! Die Vision vor Leo schimmerte und lockte ihn an wie eine der von Homer beschriebenen, auf einem Felsen sitzenden Sirenen. Plötzlich stellte er sie sich in seinem privaten Salon vor, wo sie lächelnd Tee einschenkte. Ihre lang bewimperten Augen hatten einen verführerischen Ausdruck, und ihr Haar leuchtete im durch die Fenster fallenden Licht, von denen aus man einen herrlichen Blick auf den berühmten Park hatte. Das Bild war erschreckend perfekt.
    Leo klopfte das Herz zum Zerspringen, ganz so, als wolle es die Fesseln der letzten achtzehn Jahre sprengen. Ihm war, als würde ein Traum wahr.
    “Warum starrst du mich so an, Leo?” wunderte sich Miranda. “Das ist unhöflich. Gewiss hat deine Mutter dir das gesagt. Und wenn sie es dich nicht gelehrt hat, dann hätte sie das tun sollen.”
    Er lachte. “Sie hat mir das beigebracht und noch andere Grundregeln der Höflichkeit. Hm, mal sehen, ob ich mich daran erinnere. Man darf nicht mit offenem Mund essen, nicht die Ellbogen auf den Tisch stützen, nie das Wasser aus der Schale trinken, das zum Fingerreinigen bestimmt ist …”
    Nun musste Miranda lachen. Ihre Miene drückte Überraschung und Entzücken aus. Sie hatte sich eindeutig nicht vorstellen können, dass Leo so charmant und verspielt sein konnte. Unbehaglich sagte er sich, dass er seit langer Zeit auch nicht das Bedürfnis dazu verspürt hatte.
    Der Vikar strahlte. “Wunderbar! Wunderbar! Ganz wunderbar zu sehen, dass Sie beide so gut miteinander auskommen!”
    Diese Bemerkung führte sogleich dazu, dass die gelöste Stimmung zwischen Miranda und Julians Vetter schwand und gespannt wurde. Leo verabschiedete sich bald und verließ das Haus. Später, als er über den Besuch nachdachte, stellte er fest, dass er sich eine Weile, als man beim Teetrinken gelacht hatte, in Gesellschaft der “dekadenten Gräfin” sehr wohlgefühlt hatte.
    Miss Lethbridge hatte, nachdem ihr bekannt geworden war, dass Mrs Fitzgibbon keine Kutsche besaß, eine Chaise nach “The Grange” geschickt. Man wollte plaudern, und Sophie beabsichtigte Mrs Fitzgibbon ihrem Vater vorzustellen.
    Sie begrüßte Miranda und machte ihr ein Kompliment über ihr hübsches Kleid.
    “Ich glaube, Sie sind glücklicher als bei unserer letzten Begegnung”, sagte sie in der für sie charakteristischen hastigen Art. “Sie haben wieder Farbe bekommen, und die Schatten unter Ihren Augen sind verschwunden. Liegt das daran, dass Leo sich um ‘The Grange’ kümmert? Ich habe gehört, er hätte Ihnen Dienstboten

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