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Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Titel: Miss Braitwhistle kommt in Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Ludwig
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gegrinst und gemeint: »Erst recht in die 4a.«
    »Wir erwarten Queen Elizabeth«, hat Miss Braitwhistle gesagt.
    »Und ich heiße Erwin.«
    »Ich denke, Sie heißen Macktnix.«
    »Erstens heiße ich Machnick und zweitens Hasso.«
    Hasso! Ich dachte, so heißen nur besonders fiese Hunde, aber es passte.
    »Nicht Erwin?«, hat Miss Braitwhistle gefragt.
    »Natürlich nicht, das sagt man doch nur so.«
    »Dann sage ich Ihnen, dass Sie jetzt alles machen sauber und in Ordnung.«
    In diesem Moment kam Frau Sauermann aus dem Lehrerzimmer. »Was ist denn hier schon wieder los? Kann man denn nicht eine Sekunde seine Ruhe haben? Ich muss ein Diktat für die 4b vorbereiten. Ein sehr schweres Diktat.«
    Das geschah den Strebern recht, dass die jetzt ein Diktat schreiben mussten.
    Herr Machnick hat sich an die Stirn getippt und gesagt: »Diese Lady hier erzählt, die englische Königin würde zu Besuch in die Schule kommen.«
    Frau Sauermann hat Miss Braitwhistle von oben bis unten angeschaut, verächtlich die Nase gerümpft und gesagt: »Glauben Sie ihr kein Wort, die will Ihnen nur einen Bären aufbinden.«
    »Ich niemals wurde das tun«, hat Miss Braitwhistle gesagt. »Der arme bear. Wo man ihm doch schon hat abgezogen die Fell.«
    Ich hab Aki angeschaut und Aki hat mich angeschaut, wir haben nicht verstanden, was sie meinte.
    Frau Sauermann hat auf den Kalender gezeigt, der neben dem Lehrerzimmer hing. »Schauen Sie mal, heute ist der Erste. Die will Sie in den April schicken, Herr Machnick. Und jetzt lassen Sie mich gefälligst mein Diktat vorbereiten und das ist kein Aprilscherz.«
    Und dann ist sie im Lehrerzimmer verschwunden. Herr Machnick wollte auch verschwinden, aber Miss Braitwhistle hat ihn am Ärmel festgehalten. »Das ist kein Joke, Sie haben nur noch funf Minuten, um zu machen alles sauber.«
    »Sie haben wohl nicht alle Tassen im Schrank, Lady«, hat er gesagt.
    »Brauchen Sie eine Tasse?«, hat Miss Braitwhistle gefragt. »Ich hab sie aber nicht in Schrank, sondern in meine Tasche.«
    Herr Machnick hat sich noch mal an die Stirn getippt und ist in seinem Kabuff verschwunden.
    Inzwischen waren auch die anderen aus unserer Klasse da und alle sind ganz aufgeregt gewesen.
    »Stimmt das?«, hat Annalisa gefragt. »Kommt die Königin wirklich?«
    »Wenn ich sage, sie kommt, dann sie kommt«, hat Miss Braitwhistle gesagt, ihre Tasche geöffnet, einen Taschenspiegel herausgezogen, sich darin betrachtet und zufrieden gelächelt. »Wenigstens ich sehe gut aus.«
    Dann hat sie gemeint, wir müssten die Königin vor der Schule empfangen, damit sie nicht sieht, was unsere Schule für ein Schweinestall ist. Also, Schweinestall hat sie nicht direkt gesagt, aber es kam aufs Gleiche raus.
    Wir mussten uns in einer Reihe aufstellen, und wenn die Königin aus dem Wagen stieg, sollten die Mädchen einen Knicks machen und die Jungen einen Diener. Wir wussten aber nicht, was ein Diener ist, und so richtig geglaubt haben wir die Sache ehrlich gesagt auch nicht.
    »Wenn die englische Königin kommen würde, dann hätte das heute in der Zeitung gestanden oder sie hätten es im Radio gesagt«, meinte Clemens.
    »Hast du denn Zeitung gelesen oder Radio gehört?«, hab ich gefragt.
    Clemens hat den Kopf geschüttelt.
    Ich wollte ihn gerade fragen, woher er dann so sicher sei, da hielt vor der Schule ein Auto. Es war groß und schwarz und sah richtig bedeutend aus. Neben dem Auto trabte ein Pferd und auf dem Pferd saß ein Mann mit einem hohen, pelzigen Hut auf dem Kopf. Der Mann ist vom Pferd gestiegen, hat die hintere Wagentür aufgemacht und die Hacken zusammengeschlagen, dass die Sporen klirrten.
    »Das ist einer von der Leibgarde der englischen Königin«, hat Clemens geflüstert. »Man erkennt ihn an der Bärenfellmütze.«
    Dann stieg eine Frau aus dem Auto. Sie sah nicht sehr interessant aus, bis auf ihren Hut. Der Hut war riesig und es waren Federn drauf und Blumen und Schleifen, alles in Kanarienvogelgelb.
    Die Frau hatte einen Schuhkarton in der Hand, um den eine gelbe Schleife gebunden war. In dem Schuhkarton waren viele kleine Löcher.
    Als die Frau mit dem gelben Hut auf Miss Braitwhistle zukam, ist die so komisch mit den Beinen eingeknickt, als wollte sie ein altes Kaugummipapier vom Boden aufsammeln. Aber sie hat das Kaugummipapier liegen gelassen, ist wieder hochgekommen und hat irgendetwas auf Englisch gesagt, das wir nicht verstanden haben. Die Frau mit dem kanarienvogelgelben Hut hat erst nichts gesagt, sondern uns

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