Miss Carolines verwegener Plan
führte das junge Paar zum Kirchenbuch, damit es sich dort eintrug.
Als Caroline mit ihrem Ehenamen unterschrieben hatte, stellte sie fest: „Nun ist es also geschehen.“
Max lächelte. „Ja, Mrs Caroline Ransleigh. Du siehst bezaubernd aus.“
Mit leuchtenden Augen schaute sie zu ihm auf. „Du meinst das ernst, nicht wahr?“
„Allerdings.“
Nun lächelte auch sie. „Danke! War das dein Vater, der uns die ganze Zeit so streng angeschaut hat? Ich denke, er wird zumindest zufrieden damit sein, dass du eine reiche Frau geheiratet hast. Wird er an unserem Hochzeitsfrühstück teilnehmen?“
„Nein, und ich bin froh darüber. Meine Mutter wird da sein sowie Grace Ransleigh mit Jane und einigen von deren Freundinnen. Dass mein Vater hier auftauchen würde, hatte ich nicht erwartet. Ich hätte dich sonst vorher davon in Kenntnis gesetzt.“
Sie zuckte die Schultern. „Der Gedanke an deine Mutter hat mich mehr belastet. Als wir sie besuchten, gab sie sich sehr wortkarg, was ich mir nur damit erklären kann, dass sie schockiert war. Ich fürchte, sie wird mich diesmal ganz genau unter die Lupe nehmen, um herauszufinden, auf welche Art ein Landei wie ich es schaffen konnte, ihren weltgewandten Sohn vor den Altar zu zerren.“
„Davor brauchst du keine Angst zu haben. Tante Grace hat ihr inzwischen erzählt, was in Barton Abbey geschehen ist. Da es Mama in erster Linie um mein Glück geht, wird sie sich wünschen, dass wir beide miteinander glücklich werden.“
Zweifelnd schaute Caroline ihn an. Aber sie sagte nichts, da in diesem Moment Lady Gilford zu ihnen trat. „Eine wunderschöne Hochzeit! Sollen wir jetzt zu mir zurückfahren? Die ersten Gäste werden gewiss bald eintreffen.“
Caroline sah – wie Max fand – ein wenig erschrocken drein und fragte: „Es werden doch nicht zu viele zum Hochzeitsfrühstück kommen? Meine Stiefmutter meinte, es sei nur ein kleiner Empfang geplant.“
„Das stimmt. Das passt auch am besten zu der Geschichte von der heimlichen Verlobung und der vorgezogenen Eheschließung. Abgesehen von der Verwandtschaft haben wir nur wenige ausgewählte Mitglieder der besten Gesellschaft eingeladen.“
„Dann gibt es nicht so viele, die über uns klatschen können“, meinte Caroline.
Lady Gilford brach in amüsiertes Lachen aus. „Im Gegenteil! All jene, die nicht dabei sein können, werden vor Neugier platzen. Sie werden die Gäste nach jeder noch so kleinen Einzelheit fragen, damit sie mitreden können. Ich denke, eure Hochzeit und der Empfang werden das Stadtgespräch sein.“
„Wird man unsere Eheschließung gutheißen?“
„Auf jeden Fall. Glücklicherweise verfüge ich über einigen Einfluss. Wenn bekannt wird, dass meine Freundinnen und ich eure Verbindung gutheißen, dann wird niemand wagen, eine andere Meinung zu äußern – zumal ja sogar der Earl an der Trauungszeremonie teilgenommen hat. Man wird sich darüber einig sein, dass Max das Richtige getan hat, als er eine Frau wählte, die einer guten Familie entstammt und klug ist.“
„Und zudem schön!“, ergänzte Max und zog die Hand seiner Braut an die Lippen.
Caroline spürte, wie ein sinnlicher Schauer sie überlief. Sie entzog ihm ihre Finger und ergänzte: „Und reich. Ein Gentleman könnte kaum vernünftiger handeln.“
Max war so auf Caroline konzentriert, deren Reaktion auf seine Worte und seine Berührung er mit Spannung beobachtet hatte, dass er zusammenzuckte, als hinter ihm die Stimme seines Vaters erklang.
„Ich möchte Sie in der Familie willkommen heißen, Mrs Ransleigh“, sagte der Earl. „Alles Gute für die Zukunft!“
„Wie freundlich, dass Sie heute gekommen sind, Mylord“, gab sie zurück und knickste.
„Ich möchte, dass ganz London weiß, dass ich die Wahl meines Sohnes gutheiße.“
„Diesmal, meinen Sie?“
Einen Moment lang wurde es ganz still. Max konnte hören, wie sein Vater die Luft einzog. Seit einer halben Ewigkeit hatte niemand es gewagt, den Earl, der für sein heftiges Temperament bekannt war, zu erzürnen. Schon überlegte Max, was er sagen konnte, um die zweifellos verletzende Antwort seines Vaters zu entschärfen.
Vermutlich war es einfach die Tatsache, dass der Hochzeitstag stets ein Glückstag für die Braut ist, die den Earl bewog, mit einem dünnen Lächeln zu erklären. „An dieser Wahl wird niemand etwas auszusetzen haben.“
„Ich bin froh, dass Sie so denken und zu unserer Trauung gekommen sind. Schade, dass Sie nicht auch am
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