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Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Titel: Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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Tür vorbei! Ich bin schon fast unsichtbar!
    Aber sein Blick ist gemeinerweise magnetisch, ich spüre ihn im Rücken und muss mich einfach umdrehen. Offenbar steht mir ins Gesicht geschrieben, dass ich sehr wohl zu ihm wollte, aber grade froh war, die Begegnung doch vermieden zu haben.
    Tja. Ich hätte schnell »Nein, nein, ich bin auf einem eiligen Medikamententransport« antworten sollen. Stattdessen stehe ich schon eine gefühlte Ewigkeit sprachlos auf dem Gang – und nun lässt sich nichts mehr vorschützen, Tobias hat mich durchschaut.
    »Was ist los?«, fragt er und ich wünsche mir, dass es »Du fehlst mir so und ich habe mir eben nichts mehr gewünscht, als dass du mich besuchst« bedeutet. Moment, das könnte es doch! Du musst nur reingehen und mutig-konkret danach fragen. Er ist nun mal kein Mann, der so was von alleine sagt, das wenigstens dürftest du doch inzwischen wissen.
    »Ich würde gern mit dir reden«, sagt jemand mit meiner Stimme ganz schnell, bevor Feigheits-Lena doch noch anfängt, vom Medikamententransport zu faseln.
    Tobias öffnet die Tür, bittet mich herein … und da ist es schon wieder: Als ich an ihm vorbeigehe, wird mir kurz schwindelig. Ich muss mich setzen, Tobias, dein Magnet ist irgendwie zu stark eingestellt, das ist ja gleichgewichtsgefährlich.
    Er setzt sich mir gegenüber und wartet. Das ist unfair – absolut die falsche Umgebung für so ein Gespräch. Weil mich alles hier drin daran erinnert, wie es früher war. An unsere heimlichen Treffen, das ganze Drama. Sein Schreibtisch, die Sessel, alles erinnert an seine Wohnungseinrichtung – sparsam, aber stilvoll …
    Moment, Lena. In seiner Schreibtischschublade zu Hause lagein Bild von seiner Ex-Frau. Von der er dir nichts erzählt hatte. Dieser Gedanke schubst mein Sprachzentrum an.
    »Wartest du noch? Auf mich?«
    Was für eine bescheuerte Frage. Du hast dir hundert Fragen ausgedacht und keine davon war DIESE!
    Was soll er denn darauf antworten?! (»Ja.« Das wäre eine klasse Antwort. Mehr braucht es gar nicht. Ich schieße alle Zweifel in den Wind und vergesse jedes einzelne Mal, da du mich in meiner Unsicherheit hängen ließest, wenn du jetzt Ja sagst!)
    Tobias schweigt.
    Natürlich. Was soll er auch antworten? Auf das einfache Ja kommt er nicht. Oder er will nicht.
    Er schweigt weiter und wenn das noch eine Sekunde anhält, stehe ich auf und gehe und komme nie wieder.
    Tobias schaut an mir vorbei. Und dann direkt in meine Augen. »Ich bin Arzt, Lena. Ich handele, wo ich etwas tun kann. Wo ich nichts tun kann, muss ich mich abfinden.« Eine kurze Pause, dann setzt er leiser hinzu: »Daran halte ich mich seit Jahren. Mit Erfolg.«
    Ich brauche einen Moment, um mich zu sortieren. Das ist nicht das Ja, auf das ich gehofft hatte – es ist nirgendwo in seiner Antwort versteckt. Aber das ist auch kein »Nein, ich will dich nicht mehr.« Oder doch? Das sagt mir GAR NICHTS. Wie immer.
    Ruben hat recht: Ich hab ihn verletzt. Nun lässt er mich wie früher vor dem geschlossenen Vorhang stehen. Ich darf nur raten, welche Gedanken oder Gefühle dahinter verborgen sein könnten.
    Willst du das wirklich, Lena? Willst du das wirklich zurück?
    Es passiert dasselbe wie immer, wenn er sich so kühl gibt – bei mir sprudeln die Gefühle über, Emotionen für zwei. In diesem Fall sind es Tränen. Ich kann sie nicht aufhalten. Aber ich wische sie mir so wütend vom Gesicht, als könnte ich damit alles loswerden, die ganze Enttäuschung, die verfahrene Situation, die ganzen blöden Gefühle, wenn ich sie nur fest genug abwische.
    Er sieht mich an. Ich kann absolut nichts in seinem Gesicht lesen. Ich stehe auf, sage »Gute Nacht« und gehe.
    Er bleibt einfach sitzen.
    Ganz still schleiche ich über den Flur davon.

I ch kann keine Kreuze mehr machen. Meine Finger weigern sich einfach!«, erklärt Jenny hilflos. »Ich weiß, es sind nur zwei blöde kleine Striche über Kreuz, aber es GEHT einfach nicht. Ich befehle meiner Hand Ankreuzen hier  – doch sie tut es nicht!«
    Anklagend deutet sie mit der linken auf ihre rechte Hand, die zentimeternah über dem Bogen schwebt, und betrachtet ihre verkrampften Finger wie eine fremde, irgendwie falsch angebrachte Prothese.
    »Du kannst die richtigen Buchstaben auch einkreisen«, entgegnet Isa gnadenlos. Jenny seufzt. Ich habe etwas mehr Mitleid. Wir leiden alle drei am Kreuz-Koller. Nur in unterschiedlicher Ausprägung. Für die zappelige Jenny ist es definitiv am schwersten, stunden- und

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