Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miss Meermaid steht zur Wahl

Miss Meermaid steht zur Wahl

Titel: Miss Meermaid steht zur Wahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
etwas.«
    »Was ich Sie fragen wollte:
haben Sie etwas dagegen, wenn ich unsere Verabredung nicht einhalte?«
    »Unsere Verabredung?« Ich
dachte verzweifelt einen Augenblick lang nach. »Ach, richtig. Wir sind für
heute abend verabredet, damit Sie analysieren, was an all den Fragen falsch
war, die ich. Duval noch nicht stellte.«
    »Es ist etwas
dazwischengekommen«, sagte sie. »Es ist — also, es ist sehr wichtig für mich
und etwas sehr Persönliches, Danny. Ich muß mich heute abend mit jemand anderem
treffen. Sind Sie mir böse?«
    »Natürlich bin ich Ihnen nicht
böse«, sagte ich beinahe etwas zu erleichtert. »Irgendein netter aufrichtiger
junger Mann aus Ihrer Heimatstadt in Arkansas vielleicht?«
    »Kansas«, verbesserte sie und
fügte mißtrauisch hinzu: »Wollen Sie sich über mich lustig machen?«
    »Ich will nur sichergehen, daß
ich über die Fakten auch richtig informiert bin«, erklärte ich. »Ich dachte,
Sie hielten nichts von Sex, Bella.«
    »Es gibt einen Unterschied zwischen
— diesem Wort und Liebe«, antwortete sie frostig. »Aber von Ihnen erwarte ich
nicht, daß Sie das verstehen, Danny.«
    »Rufen Sie mich morgen wieder
an und schildern Sie mir dann die Einzelheiten. Viel Spaß für heute abend.«
    »Den werde ich haben, aber
nicht so, wie Sie meinen!« Sie knallte den Hörer auf die Gabel, daß mir das
Trommelfell schepperte.
    Ich ging in das Hotelrestaurant
hinunter und bestellte mir ein Steak, nicht ganz durchgebraten, und Salat. Der
Kellner brachte mir einen King-size Martini, damit ich Gesellschaft hatte, bis
das Steak kam.
     
     
     

9
     
    Dominic traf pünktlich um neun
Uhr ein. Er brachte eine abgestoßene Aktentasche mit. Das kräftige Aroma von
Scotch wehte vor ihm her, aber er schien durchaus in Form zu sein. Einem
suchenden Blick durch das Zimmer folgte ein ängstlicher Ausdruck auf seinem
Gesicht.
    »Haben Sie nicht etwas
vergessen, Jungchen?« fragte er.
    »Diesmal habe ich daran
gedacht«, antwortete ich. »Sie werden Ihren Drink bekommen, wenn wir in Duvals
Atelier fertig sind.«
    »Sie sind ein harter Mensch,
Danny«, sagte er düster.
    »Was soll die Aktentasche?«
    »Mit der mir angeborenen
Voraussicht lieh ich mir für den Abend ein paar nützliche Geräte«, antwortete
er selbstgefällig, »und das kostet Sie nur die Kleinigkeit von fünfzig Dollar.«
    »Fünfzig Dollar?« knurrte ich.
»Sie können aber mit anderer Leute Geld umgehen.«
    »Das ist geschenkt, Danny«,
erwiderte er vorwurfsvoll. »Diese Werkzeuge lieh ich von einem Mann, der ein
Meister seines Faches ist, ein Künstler. Es ist alles da, was wir
möglicherweise brauchen.«
    »Ich will’s Ihnen glauben, im
Augenblick jedenfalls«, knurrte ich.
    »Es ist mir peinlich, die Frage
anzuschneiden, alter Freund« — er blinzelte mich unsicher an — , »aber seit Sie
mich am Trinken hindern, fange ich an zu denken, nur hier und da ein bißchen.
Haben Sie sich schon überlegt, wie wir eigentlich in das Atelier hineinkommen
sollen?«
    Ich nahm den Telefonhörer ab
und verlangte Elaine Curzons Zimmer. Sie antwortete nach dem zweiten Klingeln.
    »Danny Boyd«, meldete ich mich.
»Bist du allein?«
    »Danny!« Sie lachte kehlig.
»Nach den Ereignissen des Tages glaubst du wohl, ich wäre heute abend zu einer
Reprise aufgelegt.«
    »Das würde mich nicht
überraschen«, antwortete ich. »Ich bin soweit, mich heute
abend in Duvals Atelier umzusehen. Ich brauche aber deine Hilfe.«
    »Du hast von mir einen Scheck
über tausend Dollar bekommen. Hast du das vergessen?« Ihre Stimme klang kühl.
»Der Rest liegt bei dir.«
    »Nur ein Telefongespräch«,
sagte ich. »Rufe den Nachtwächter oder den Hausmeister an oder wer sonst jetzt
im Gebäude ist. Sage, du bräuchtest dringend einige Fotos von dem
Meermaid-Wettbewerb, die Duval aufgenommen hat. Du bräuchtest sie noch heute
abend für deine Zeitschrift. Du würdest deinen Assistenten schicken, sie zu
holen. Am besten rufst du erst im Atelier an, um sicherzugehen, daß weder Duval
noch jemand anderer heute abend spät arbeitet oder aus einem anderen Grund da
ist.«
    »Das sind schon zwei
Telefongespräche«, sagte sie. »Aber gut, ich werde es versuchen.« Plötzlich
lachte sie. »Ich werde sagen, ich sei Helen Richmond, und wenn es nachher
Schwierigkeiten gibt, soll sie versuchen, die Sache in Ordnung zu bringen. Soll
ich bei dir zurückrufen?«
    »Ja, bitte, Elaine«, sagte ich
und legte den Hörer auf die Gabel zurück.
    Fünf Minuten später rief sie
wieder

Weitere Kostenlose Bücher