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Miss Monster

Miss Monster

Titel: Miss Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erklang, das dann überging in ein sachtes Schleifen.
    Und wie immer hatte sie ihre Stableuchte mitgenommen, die mit dem breiten Strahl.
    Es tat ihr nicht leid, über die Betten der Schlafenden zu leuchten und dabei auch die Gesichter der Schülerinnen anzustrahlen. Vertrauen kannte sie nicht, nur die Kontrolle.
    Wiebke Crotano blieb ruhig liegen. Die Augen hielt sie spaltbreit offen, und sie hatte es auch geschafft, eine möglichst entspannte Schlafhaltung einzunehmen. Den rechten Arm hatte sie hochgelegt und angewinkelt, der linke lag ebenfalls so auf ihrer Brust.
    Auch dachte sie daran, daß Mrs. Paulsen kam, um die Schuhe der Schülerinnen zu kontrollieren. An Wiebkes würde sie bestimmt nicht vorbeigehen, das stand fest, denn sie gehörte zu den
    ›Lieblingsschülern‹ der Mrs. Paulsen.
    Die Betten standen in zwei Reihen. Mrs. Paulsen blieb im Mittelgang, sie schwenkte die Lampe nur. Es sah so aus, als würde ein heller Arm lautlos durch die Dunkelheit wischen.
    Plötzlich blieb sie stehen.
    Sie war noch zwei Betten von Wiebke entfernt. Der Strahl blieb länger auf ein bestimmtes Ziel gerichtet, ein Zeichen, daß ihr etwas aufgefallen war.
    So etwas ging nur selten gut aus.
    Sie sprach leise, aber auch dann hörte sich ihre Stimme wütend und böse an. »Du schläfst ja nicht, Muriel.«
    »Wieso?«
    »Jetzt hast du dich verraten!«
    »Bitte, Mrs. Paulsen…«. Aus Muriels Stimme klang die Angst durch.
    »Ich… ich konnte nicht schlafen. Diese Nacht ist so hell, verstehen Sie denn nicht? Es liegt am Mond, nur am Mond…«
    »Du schreibst morgen eine wichtige Klausur, kleine Muriel, und da ist es nicht gut, wenn man die Nacht über kein Auge zumacht. Hast du gehört?«
    »Ja, Mrs. Paulsen. Wenn ich aber nicht schlafen kann…«
    »Du wirst es müssen. Hast du vergessen, daß wir für dich verantwortlich sind?«
    »Nein, Mrs. Paulsen…« Muriels Stimme versickerte. Wiebke konnte sich vorstellen, daß die Schülerin am liebsten in die Matratze hineingekrochen wäre, um sich zu verstecken. Es gab niemand, der keine Furcht vor dieser schrecklichen Person hatte. Unter der Decke ballte Wiebke die Hände zu Fäusten. Plötzlich haßte sie die Frau noch mehr, sie haßte alles, jeden Stein in diesem verdammten Bau, jedes Bett, jede Tasse, jede Tür…
    »Wir werden noch darüber reden, Muriel. Vor Unterrichtsbeginn meldest du dich bei Mister Redstone. Du wirst ihm sagen, daß du nicht geschlafen hast. Morgen ist auch noch Vollmond, dann darfst du sogar offiziell wachbleiben.«
    Wiebke Crotano verzog das Gesicht. Sie wußte genau, was das bedeutete. Man würde Muriel keinen Schlaf gönnen, man würde sie künstlich wachhalten und quälen. Am anderen Tag mußte sie dann antreten und auf dem Sportplatz ihre Übungen durchführen. Anschließend mußte sie dann am Unterricht teilnehmen.
    »Verstanden, Muriel?«
    »Ja, Mrs. Paulsen.«
    »Dann ist es gut.« Der lange Lichtfinger bewegte sich und glitt von dem Bett entlang, wo auch die Schuhe der Schülerin standen. Die Frau kontrollierte jetzt, ob sie sauber waren. Wenn sie eingetrocknete Schmutzränder zeigten, stand für die Internatsleiterin fest, daß sich die Schülerin heimlich verdrückt hatte.
    Wiebke dachte dabei an ihre eigenen Schuhe. Sie hatte diese bewußt nicht gereinigt und es darauf ankommen lassen. Aber sie hatte das Paar unter das Bett geschoben.
    Der Strahl wanderte wieder auf die andere Seite zu, erreichte die neben Wiebke schlafende Brenda.
    Miss Monster lauschte auf die Atemzüge. Brenda war tatsächlich wieder eingeschlafen, ein Glück für sie. Wiebke schielte zur Seite. Der helle Lichtarm wanderte über die Gestalt hinweg und erwischte auch das Gesicht, in dem sich nichts rührte, ein Zeichen, daß Brenda tatsächlich tief und fest schlief.
    Mrs. Paulsen atmete laut. Sie bereitete sich darauf vor, das nächste Bett zu kontrollieren, und dort genau lag ihre besondere Schülerin, die schon fast alle Strafen hinter sich hatte, die an der Schule vergeben wurden. Der Strahl wanderte langsam auf sie zu. Es sah so aus, als würde sich die Person bewußt Zeit lassen und die Sekunden davor noch genießen. Wiebke schloß die Augen.
    Sie merkte trotzdem, daß Mrs. Paulsen den Lichtkegel geradewegs auf ihr Gesicht richtete. Sekundenlang geschah nichts. Entspanne dich, dachte Wiebke. Tu nichts, was ihre Aufmerksamkeit erregen könnte. Morgen ist auch noch ein Tag. Dann wird deine Stunde kommen. Sei ganz ruhig.
    Ob es ihr gelang, wußte sie nicht. Möglicherweise

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