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Miss Monster

Miss Monster

Titel: Miss Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stuhl zurecht, um Platz zu nehmen.
    Brenda schaute sie an. Auch jetzt sah sie nicht genau, was die Freundin mit beiden Händen verdeckte.
    Wiebke legte sie auf die Tischplatte.
    Ein hintergründiges Lächeln umspielte ihre Lippen. Die Augen sahen plötzlich anders aus. In ihnen funkelten ein Wille und ein Wissen, das Brenda erschreckte.
    »Was ist denn los?« fragte sie leise.
    »Das wirst du gleich sehen.« Schwungvoll drückte Wiebke Crotano ihre Hände zur Seite.
    Und da lag er vor ihr.
    Bleich und makaber.
    Der Schädel aus dem Sumpf!
    Die Luft an diesem Morgen war kühl und nicht klar. Dunstschwaden lagen über dem Sumpf wie dünne Spinnennetzen. Mrs. Paulsen hatte einen Mantel über das Kostüm gestreift und die Hände in den Taschen vergraben. Sie bewegte sich etwas abseits der übrigen Kollegen und hatte schon längst das Loch im Zaun hinter sich gelassen. Vor ihr und den anderen lag die breite Sumpffläche, die an diesem Morgen schillerte, als wäre Öl hineingeleitet worden. Gras, Tümpel, braungrünes Wasser, kleine Hügel, auf denen verkrüppelte Bäume ihren Platz gefunden hatten. Weiter hinten war die Natur völlig abgestorben. Da hatten die Büsche ihre Blätter verloren und ragten wie dünne Totenarme in die Höhe.
    Der Suchtrupp wollte in breiter Front vorgehen, aber nur dort, wo es trocken war.
    Es gab einige Pfade durch den Sumpf, die aber waren nur den wenigsten bekannt. Auch die Rektorin wußte nicht so recht Bescheid und ging dementsprechend vorsichtig.
    Sie hatte die übrigen Kollegen eingeteilt und sich selbst ein bestimmtes Gebiet vorgenommen. Ihr ging es darum, den kleinen See abzusuchen. Sie wußte, daß dort ein Kahn im Schilf versteckt lag. Das war nur wenigen bekannt, sie hatte es auch nur durch einen Zufall entdeckt. Nach der Rede hatte sie die Schuhe gewechselt. Sie trug halbhohe Stiefel, was zu ihrem Kostüm natürlich unmöglich aussah, aber mit diesen Tretern kam sie besser voran.
    Immer wieder drehten sich ihre Gedanken um den verschwundenen Kirk Restone.
    Er war nicht der Mensch, der so mir nichts dir nichts abhaute. Außerdem hatte er nichts mitgenommen, was sie bei einer Durchsuchung seines Zimmers festgestellt hatten.
    Warum war er gegangen?
    Hatte er es freiwillig getan, oder war er von einer unbekannten Kraft gelockt worden?
    Es konnte auch sein, daß sie ihn nicht fanden, daß ihn das Moor längst verschluckt hatte. Möglich war auch, daß er einen ganz anderen Weg eingeschlagen hatte, weg vom Moor, hinein nach Tornham, wo er mal richtig ausflippen konnte, was er hin und wieder brauchte. Was dort genau geschah, wollte seine Vorgesetzte nicht wissen, die nun stehenblieb und über den Moorsee schaute.
    Das Wasser war dunkel und besaß gleichzeitig einen grünen Schimmer. Blätter schwammen auf der Oberfläche, begleitet von vertrockneten Blüten oder einer grünlichen Planktonschicht.
    Das Wasser war durchsetzt von Schlamm und abgestorbenen Pflanzen. Kein Biotop, sondern ein totes Gewässer.
    Wie eine Mauer aus zahlreichen grünen Stäben wuchs der Schilfgürtel vor ihm hoch. Er hatte um den See einen Kreis gebildet und bewegte sich nur, wenn Wellen in ihn hineinliefen. Hin und wieder erzeugte sie der Wind, wenn er über das Gewässer fuhr.
    Lag Redstone im See?
    Mrs. Paulsen wußte es nicht. Es gab auch zu viele Möglichkeiten, hier für immer zu verschwinden.
    Sie hörte die Stimmen ihrer Kollegen, die weiter rechts suchten, weil dort ein schmaler Pfad begann, der angeblich bis zum Ende des Sumpfs führte.
    Mrs. Paulsen aber blieb zurück. Sie wußte auch nicht, weshalb der See eine dermaßen große Anziehungskraft auf sie ausübte. Jedenfalls dachte sie wieder an das alte Boot, das hier irgendwo im Schilfgürtel versteckt sein sollte.
    Sie ging nach links, den Blick ständig auf die ufernahe Region gerichtet. War ein Boot vorhanden, mußte es auch eine Lücke geben. So einfach war die Rechnung.
    Die Lücke sah sie.
    Scharf holte Mrs. Paulsen Luft, als sie sich bückte. Einige Rohre waren durch den äußeren Druck zur Seite gedrängt worden, wieder andere hatten überhaupt nicht standhalten können und waren geknickt. Zudem sahen die Bruchstellen sehr frisch aus.
    Ihr Herz klopfte schneller. Obwohl sie noch keinen endgültigen Beweis erhalten hatte, wußte sie doch, daß sie sich die richtige Stelle ausgesucht hatte.
    Da sie die hohen Stiefel trug, konnte sie auch in das ufernahe Wasser hineinwaten. Auf dem weichen Grund sank sie mit den Sohlen tief ein, dann sah sie das

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