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Miss Monster

Miss Monster

Titel: Miss Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er zurückkehrt, Mrs. Paulsen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich habe nur so vor mich hingedacht.«
    »Laß es lieber«, flüsterte sie. »Laß es bleiben, ich warne dich, du kleine Hexe.«
    Wiebke spitzte die Lippen. »Schönen Tag noch, Mrs. Paulsen.«
    Sie erstickte beinahe an ihrer Wut, drehte sich dann um und ging mit schnellen Schritten hinaus.
    »Die hast du aber zur Weißglut gebracht«, sagte Brenda. »So… so kenne ich sie gar nicht.«
    »Ist mir egal.«
    »Überspanne den Bogen nicht.«
    »Keine Sorge.«
    »Und was hast du jetzt vor?«
    Wiebke streckte sich. »Ich werde auf mein Zimmer gehen. Du siehst, ich bin sehr folgsam.«
    »Kann ich dann mit?«
    »Wieso nicht? Du wohnst doch auch da.«
    »Ja, ja, ich meinte nur.«
    Wiebke stand auf. »Dann komm. Zum Glück liegt es nach hinten raus. Da können wir sehen, welche Überraschungen uns der Tag noch bringen wird. Ich bin gespannt.«
    Das war Brenda auch. Allerdings auf eine andere Art und Weise. Sie traute dem Frieden nicht, und sie traute auch ihrer besten Freundin nicht, bei der eine so ungewöhnliche Veränderung begonnen hatte. Sie war anders geworden, ganz anders. Und nicht zu ihrem Vorteil. Brenda kam sie regelrecht gefährlich vor…
    ***
    Normalerweise wohnten vier Mädchen in einem Zimmer. Das wäre auch bei Wiebke und Brenda so gewesen, allerdings war das Zimmer nur von zwei Personen belegt, aus Mangel an Schülern.
    Wiebke erreichte den Raum zuerst, schloß die Tür und lachte dabei. Sie trat ans Fenster, öffnete es, schaute hinaus, und da das Zimmer in der ersten Etage lag, konnte sie weit sehen, sogar hinein, bis in den Sumpf, der jenseits des Zauns lag.
    Dort bewegten sich die Lehrer. Sie hatten sogar den Zaun durchgeschnitten, weil sie auch auf dem Sumpfgelände suchen wollten. Ausgerüstet waren sie mit Leitern, Seilen und Brettern. Sie gingen auch davon aus, daß Redstone irgendwo feststeckte.
    Sollten sie, sollten sie suchen, bis sie schwarz wurden. So leicht würden sie ihn nicht finden.
    Wiebke drehte sich wieder um.
    Brenda hockte auf ihrem Bett wie ein Häufchen Elend. Beide Hände hatte sie auf ihre Knie gelegt.
    »Was hast du denn?«
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte sie. »Es ist alles so anders geworden.«
    »Das habe ich dir schon in der Nacht gesagt. Ab heute beginnt eine neue Zeit.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Ich weiß nicht so recht. Weißt du, was für mich schon der Beginn einer neuen Zeit wäre?«
    »Nein.«
    »Wenn wir endlich in unseren Zimmern schlafen könnten und nicht in diesen alten Schlafsaal müßten, diesem verdammten Relikt aus früherer Zeit. Ich möchte gern hierbleiben.«
    »Gefällt es dir so gut?«
    »Nein, aber besser als in dieser großen Miefbude.«
    Das Zimmer war wirklich keine Offenbarung. Für vier Personen eigentlich viel zu klein. Für zwei ging es gerade noch. Die Betten standen paarweise dicht beisammen und sich auch gegenüber. Die Lücke wurde von einem Tisch ausgefüllt. Zwei Stühle waren nur vorhanden. Die vier engen Spinde schmiegten sich an die Wand. Unter der Decke bildete die Lampe eine weiße Kugel. Hin und wieder kam es vor, daß das Licht abgestellt wurde. Offiziell wurde es dann mit einem Meditationsabend begründet, für die Schüler war es die reinste Schikane.
    Poster durften nicht aufgehängt werden, weil die Rektorin diese haßte.
    »Was meinst du denn genau mit der neuen Zeit, Wiebke?«
    Miss Monster lächelte. Sie senkte den Blick und schaute die Freundin an. »Willst du das tatsächlich wissen?«
    »Wenn du nicht willst, dann laß es.«
    »Doch, ich will. Nur wollte ich noch einmal nachhaken.«
    »Ja, du hast mich neugierig gemacht. Ich weiß nicht so recht, ob das alles eintreffen wird. Irgendwo schwebe ich zwischen Glauben und Nichtglauben.«
    »Dann kann dir geholfen werden.«
    »Jetzt?«
    »Sicher.«
    »Dann weißt du noch mehr.«
    »Warte es ab, Brenda.«
    »Bitte, wie du willst.«
    Wiebke drückte sich an den Beinen der Freundin vorbei und ging auf ihren schmalen Spind zu. Sie stellte sich so hin, daß ihre Freundin nicht in den Schrank hineinschauen konnte, wenn sie die Tür aufzog. Im Schrank hingen nur wenige Kleidungsstücke. Wer hier im Internat lebte, der brauchte nicht viel.
    Sie packte einige Pullover zur Seite, damit sie dorthin greifen konnte, wo der Gegenstand versteckt lag. Sie nahm ihn an sich, umschloß ihn aber mit beiden Händen, damit Brenda auch jetzt nicht sehen konnte, was sie trug.
    Wiebke ging zum Tisch. Mit dem Fuß rückte sie sich den

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