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Miss Monster

Miss Monster

Titel: Miss Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit den Augen. »Ich begreife dich nicht. Was heißt das denn?«
    »Du mußt nur auf meiner Seite stehen.«
    »Bin ich das denn nicht? Wir waren oft zusammen, wir haben eine Gemeinschaft gebildet. Wir…«
    Wiebke schüttelte den Kopf. Diese Geste ließ Brenda verstummen. Miss Monster genoß es, die Schülerin etwas von ihrer Macht spüren zu lassen. Sie wollte sie mit hineinziehen in den Teufelskreis, denn es sollte auch so etwas wie eine kleine Genugtuung sein.
    Brenda sah besser aus. Sie hatte tolle Augen, ein feingeschnittenes Gesicht, eine kleine gerade Nase, einen wunderschönen Mund und auch eine klasse Figur. Manchmal kam Wiebke der Gedanke, daß sich Brenda nur mit ihr abgab, um abzustechen und bei den anderen noch mehr aufzufallen. Auf sie flogen die Jungen, auf Wiebke nicht. Nicht, daß sie gemieden wurde, sie war eben der gute Kumpel, mehr auch nicht. Das aber würde sich ändern, darauf baute Wiebke Crotano.
    »Ich weiß noch immer nicht, was du gemeint hast, Wiebke.«
    Die Angesprochene klopfte leicht mit dem Knöchel gegen den Schädel. Durch den Raum wehte ein hohl klingendes Geräusch. »Du mußt auf meiner Seite stehen, Brenda. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich und gegen ihn.«
    »Meinst du den Schädel?«
    »Wen sonst?«
    Brenda begriff die Freundin nicht. »Sorry, aber ich kann dir nicht folgen. Ich weiß überhaupt nicht, was du damit meinst. Das ist doch nur ein alter Schädel, mehr nicht.«
    »Sag das nicht!« Sie gab die Antwort laut. »Es ist mehr als ein Schädel, viel mehr.«
    »Was denn?«
    »Das Böse, Brenda. Er ist das Böse, das uns umgibt, das auf uns lauert. Verstehst du mich nun?«
    »Nein, überhaupt nicht!«
    »Du bist dumm, Kind, sehr dumm. Warum willst du mich nicht verstehen? Was habe ich…?«
    »Ich kann es nicht!« schrie sie.
    Wiebke bewegte ihre Hand. »Leise, mein Schatz, leise. Es soll uns ja keiner hören.«
    Brenda Jackson atmete tief durch. »Okay, Wiebke, okay, ich bin ganz ruhig. Ich glaube dir auch, aber ich will, verdammt noch mal, wissen, woher du das Ding da hast.«
    »Aus dem Sumpf.«
    Sie erschrak. »Dann warst du in der Nacht dort?«
    »Sicher. Ich bin sogar Boot gefahren und habe dabei die Offenbarung bekommen. Ich weiß jetzt, daß dieser Sumpf bewohnt ist. Ein uraltes Wesen lebt dort. Es hat sich dorthin zurückgezogen und mir diesen Schädel überlassen.«
    Brenda dachte zunächst über die Sätze nach. Zurecht kam sie damit noch immer nicht. »Ein alter Schädel. Was ist daran so Besonders?«
    »Er… lebt!«
    »Nein!«
    »Aber ja.«
    Wiebke lachte schrill. »Er steckt voller Leben, er ist wunderbar, er hat mir diesen verfluchten Lehrer vom Hals geschafft, der mich verfolgte.«
    Brenda sagte nichts mehr. Das letzte Geständnis hatte sie sprachlos gemacht. Plötzlich hatte sie das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Eiskalte Würgehände legten sich um ihre Kehle, um ihr den Atem zu rauben. Etwas stimmte da nicht mehr, war zerbrochen wie altes Porzellan.
    »Was hast du, Brenda?«
    »Ich… ich habe gar nichts!« keuchte sie. »Überhaupt nichts, Wiebke. Ich kann nur nicht begreifen, auf was du dich da eingelassen hast. Weißt du denn, was du mir da gesagt hast? Weißt du das genau?«
    »Die Wahrheit!«
    »Ja, und es war ein Mordgeständnis, Wiebke. Du hast mir gestanden, Mister Redstone umgebracht zu haben.«
    »Nein, nein, so ist das nicht.« Wiebke lehnte sich zurück. »Ich habe es nicht getan. Du hast nicht richtig zugehört. Es war ein anderer, der Redstone killte.« Sie streckte den Zeigefinger aus und deutete auf den Schädel. »Er und kein anderer. Er hat dieses verfluchte Schwein zur Hölle geschickt!«
    Brenda sprang auf. »Das war ein Mensch, Wiebke. Wie kannst du nur so davon reden.«
    »Setz dich«, sagte sie kalt und lachte dabei. »Und sag mir nur nicht, daß du ihn gemocht hast. Du hast ihn gehaßt, ich habe ihn gehaßt, fast alle haben diesen Bastard gehaßt. Und er hat nichts anderes bekommen als seine verdiente Strafe.« Sie lächelte wieder. »Er ist nicht mehr, kleine Brenda. Du brauchst keine Furcht vor ihm zu haben, ist das nicht toll?«
    »Er ist tot.«
    »Na und? Was regst du dich auf? Ich habe dir und allen anderen nur einen Gefallen getan.«
    »Für die anderen kann ich nicht sprechen, Wiebke, aber mir hast du keinen Gefallen getan.«
    »Hm, so ist das also. Dann möchte ich gern von dir wissen, auf welcher Seite du stehst.«
    Brenda Jackson schaute zur Seite. »Ich weiß es nicht. Sorry, aber ich kann es dir nicht

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