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Miss Monster

Miss Monster

Titel: Miss Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gut.«
    »Komm rein!«
    Es war ein Schüler aus der unteren Klasse, der schüchtern die Tür öffnete.
    »Was willst du?« herrschte Wiebke ihn an.
    Der Junge zog eingeschüchtert den Kopf ein. »Mrs. Paulsen schickt mich.«
    »Na und?«
    »Du möchtest zu ihr kommen.«
    Wiebke lachte. »Wann – jetzt?«
    »Ja.«
    Wiebke stand auf. Das Tuch mit dem darin eingewickelten Kopf nahm sie mit. »Ist okay, Kleiner, ich komme mit.« Sie wandte sich an ihre Freundin. »Und du bleibst hier, nicht wahr?«
    Brenda nickte nur.
    Wiebke verließ das Zimmer. Noch auf dem Gang hörte Brenda ihr Lachen.
    O Gott, dachte sie nur, o Gott. Das ist ja Wahnsinn, das ist furchtbar, das ist… Sie stand auf, brauchte Luft, mußte das Fenster öffnen und…
    Dazu kam es nicht mehr. Als sie nach unten schaute, sah sie die Lehrpersonen.
    Männer und Frauen verteilten sich oder hatten sich um jemand verteilt, der, gebettet auf eine alte Plane oder ein Tuch, zwischen ihnen lag. Es war der tote Mister Redstone. Und selbst aus dieser Höhe sah Brenda Jackson die schreckliche Halswunde…
    ***
    Wir hatten es geschafft, wir waren da, und wir waren auch beide froh darüber.
    Barry F. Bracht hatte des öfteren geschlafen, allerdings nie so direkt geträumt, wie er mir zwischen den einzelnen Wachphasen berichtet hatte. Selbst ein gutes Gefühl, auf der richtigen Fährte zu sein, war nicht über ihn gekommen.
    »Wir müssen eben abwarten«, hatte er gesagt.
    Daß der Sumpf in der Nähe lag, konnten wir riechen. Durch die offenen Seitenscheiben des Rover floß die typische Luft. Sie war etwas kühl und roch gleichzeitig faulig, als wäre die Natur dabei, nun für alle Zeiten abzusterben.
    Zudem war es eine landschaftlich stille Gegend, durch die wir rollten. Es gab keine breiten Straßen, demnach auch kaum Verkehr. Wenn wir einen Wald passiert hatten, dann wuchsen die Bäume so dicht beisammen, als wollten sie einen Tunnel bilden.
    Das Internat aber lag frei. Es gab keinen Wald, der den Bau deckte, nur einige Sträucher, die angepflanzt und künstlich beschnitten worden waren, so daß sie einen Tennis-und einen Sportplatz eingrenzen konnten.
    Vor dem Bau konnten wir den Wagen ausrollen lassen. Einige Fahrzeuge parkten hier, und wir fanden noch genügend Platz. Bracht stieg zuerst aus und schaute sich um.
    »Was bedeutet das?« fragte ich.
    »Ich spüre nichts.«
    »Keinen Hinweis auf deinen Traum?«
    »So ist es.«
    »Hoffentlich ändert sich das bald, sonst sehen wir gelackmeiert aus, mein Lieber.«
    »Abwarten.«
    Ich ging noch nicht sofort auf das Internat zu, sondern schaute es mir zunächst einmal an.
    Es war wirklich ein alter Bau, dessen Fassade im Laufe der Zeit allmählich dunkel geworden war. Zudem hatte sie eine Schicht aus Moos und dünnen Pflanzen bekommen, die sich wie ein großer Film aus gefärbtem Schmand zwischen den einzelnen Fenstern verteilten. Eine sehr große Tür bildete den Eingang. Schon mehr ein Tor, dessen rechter Flügel offenstand.
    »Ist das das Haus aus deinem Traum?« erkundigte ich mich bei dem guten Barry.
    »Ja, das ist es.«
    »Wie schön, dann werden wir ja einen Erfolg verzeichnen können.«
    »Fällt dir nichts auf, John?«
    Seine Frage hielt mich zurück. »Was denn?«
    »Schau dir die Schüler an. Normalerweise müßten die Unterricht haben, sie hocken aber auf der Treppe, laufen draußen herum oder stehen im breiten Flur.«
    Da hatte er recht. Dieser Anblick war tatsächlich ungewöhnlich für eine Schule.
    »Die haben frei.«
    »Bestimmt. Aber mitten in der Woche und in den Ferien? Das kommt mir schon komisch vor.«
    »Dann wollen wir mal fragen.«
    »Das meine ich auch, John.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Redest du immer wie im Comic, Barry?«
    Er grinste. »Du bist der Chef.«
    »Gut, als Chef kann ich ja bestimmen, daß der Mitarbeiter die Arbeit macht.«
    »Richtig. Aber vergiß eines nicht.« Bracht grinste mich an. »Die Verantwortung muß der Boß übernehmen. Mal ehrlich, John, würdest du für meine Aktionen die Verantwortung übernehmen?«
    »Das glaube ich kaum.«
    »Für Zebuion denn?«
    Ich wiegte den Kopf. »Auch nicht, denn ich kontrolliere ihn ja nicht, das bist du, der Schläfer.«
    »Nein, nein, der Schattenkrieger ist eine selbständige Figur. Die kann ich nicht leiten.«
    So ganz sicher war ich mir nicht. Bracht war ein liebenswertes Schlitzohr, ein wirklich harmloser Mensch, dem es eben dank seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten gestattet war, als Schattenkrieger in die dunklen

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