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Miss Monster

Miss Monster

Titel: Miss Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zufall…?«
    »Kann sein.«
    »Wohl kaum.« Seine Stimme klang bitter.
    »Wer sind Sie, Mister?«
    »Ich heiße Frank Hill und bin hier der Sportlehrer. Gerade haben wir einen Kollegen tot aus dem Sumpf gezogen.«
    »Ist es Mister Redstone?«
    Er nickte.
    »Ich möchte ihn sehen.«
    »Bitte.« Hill drehte sich und deutete zur Seite. Zuvor jedoch hatte ich noch eine Frage. »Wer leitet dieses Internat hier?«
    »Mrs. Paulsen.«
    Den Namen hatten wir auch schon gehört. »Wer von den Herrschaften ist Mrs. Paulsen?«
    »Sie ist nicht hier. Sie… sie ist in ihr Büro gegangen. Sie war bei uns, und sie hat den Toten entdeckt. Es geht ihr wohl nicht gut. Jedenfalls wollte sie allein bleiben.«
    »Danke.«
    Die übrigen Lehrpersonen hatten das Gespräch mitbekommen. Schweigend machten sie Platz, so daß wir sehr nahe an den Toten herangehen konnten. Sie hatten den Mann auf eine Plane gelegt. Er trug Reitkleidung, auch seine Stiefel reichten bis zu den Knien. Der Mann war völlig naß, das Gesicht sah aus wie weißer Pudding. Dann sahen wir die Kehle.
    Es gab sie nicht mehr. Wo sie einmal gewesen war, klaffte eine große Wunde. Blut strömte nicht mehr hervor, das Wasser hatte die Wunde ausgewaschen.
    »Wir fanden ihn im See. Er hing im nahen Uferschilf fest«, sagte Mister Hill.
    »Ein Mann, der ermordet wurde«, murmelte ich. »Ich frage Sie, ob Sie einen Verdacht haben?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    Ich stellte die Frage noch einmal. Diesmal lauter, daß mich jeder hören konnte.
    Die Antwort war Schweigen.
    Niemand konnte sich vorstellen, wer diesen Mann umgebracht hatte. Bracht räusperte sich, bevor er sprach. »Wenn man sich die Kehle des Toten ansieht, kann man zu der Überzeugung gelangen, daß es ein Tier gewesen ist. Der Hals sieht ja regelrecht zerbissen aus. Das kann kein Mensch gewesen sein.«
    »Daran haben wir auch schon gedacht«, sagte Frank Hill.
    »Aber im Sumpf leben doch keine Raubtiere, denen so etwas zuzutrauen wäre.«
    »Das bestimmt nicht.«
    Barry F. hob die Schultern. »Tja, John, der Mord wird wohl ein Problem werden.«
    »Für uns ja. Für einen Arzt nicht. Wir werden ihn holen müssen, damit er den Mann untersucht.«
    »Ich will mich ja nicht in Ihre Angelegenheiten mischen«, sagte Frank Hill, »aber wo wollen Sie den Arzt hernehmen? In dieser Umgebung gibt es keinen Polizeiarzt, wohl einen Landarzt, und der muß erst aus Berkeley kommen.«
    »Da hat er recht«, meinte Bracht.
    Ich wandte mich an die Lehrer. »Was hatten Sie denn mit der Leiche vorgehabt, meine Herrschaften?«
    Sie drucksten etwas herum. Schließlich sprach eine ältere Frau mit kurzen, grauen Haaren. »Ich bin Miss Winter und hatte eigentlich daran gedacht, daß wir den Toten in den Keller legen, bevor wir die Polizei informieren.«
    »Was nun nicht mehr nötig ist, da Sie ja von der Polizei sind«, sagte Frank Hill.
    »Nun ja, so dürfen Sie das nicht sehen. Ich finde den Vorschlag nicht schlecht. Ja, ich bin dafür, daß Sie den Toten in den Keller bringen und ihn dort zunächst liegen lassen, bis alles anders geregelt worden ist.«
    »Was denn geregelt?«
    »Sie haben doch nichts dagegen, daß wir beide uns hier einmal näher umschauen?«
    Er schluckte. »Heißt das, daß Sie sich auf die Suche nach dem Mörder begeben wollen?«
    »So ungefähr, Mister Hill.«
    Er machte einen Schritt auf mich zu. Seine Augen weiteten sich dabei.
    »Etwa hier?«
    Ich lachte leise. »Wo würden Sie denn anfangen?«
    »Weiß ich nicht«, gab er zu. »Aber Sie verdächtigen doch nicht etwa einen von uns?«
    Ich hob die Schultern. »Bisher habe ich noch keinen Verdacht. Oder sagen wir so. Alle sind verdächtig, Sie eingeschlossen, Mister Hill. Ich würde vorschlagen, daß die Leiche jetzt in den Keller gebracht wird und Sie sich dann auf Ihre Zimmer begeben, ebenso wie die Schüler. Es ist nicht gut, wenn man sich draußen aufhält.«
    »Mein Gott, was werden die Schüler dazu sagen?«
    Ich winkte ab. »Das hat sich bereits herumgesprochen. Wir haben es von einem Schüler. Sie sind natürlich beobachtet worden. Und schauen Sie mal hoch zu den Fenstern. Da werden Sie genug Gesichter sehen, die uns beobachten.« Er schluckte und nickte, fuhr über seinen Hals und sprach davon, daß ausgerechnet an dieser Schule ein Mord passieren mußte.
    »Was heißt das denn?« hakte Barry F. nach.
    »Nun ja, ich will Sie nicht mit irgendwelchen internen Dingen langweilen, aber wir kämpfen finanziell ums Überleben. Schauen Sie sich um. Die Lage ist nicht

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