Miss Sophie, Sie können mir vertrauen
überzeugt, dass seine Avancen ihr weitaus lieber wären.
“Schon gut”, erwiderte er beschwichtigend. “Das war bei Weitem nicht das Schlimmste, das Sie bisher zu mir gesagt haben. So, und nun zum Geschäftlichen.” Wahrscheinlich war es besser, nicht genau zu wissen, was Miss Marsden hatte sagen wollen.
Behutsam erklärte er ihr, warum er sie hatte sehen wollen. Schweigend hörte sie zu, während er ihr mitteilte, dass er vom nächsten Tag an Gäste haben und daher nicht imstande sein werde, für die Dauer des Besuches mit Kit auszureiten oder seine Nichte herzubringen. An seiner Stelle würde sein Kammerdiener das tun. Sophie redete sich ein, dass sie froh darüber war, ihn eine Weile lang nicht sehen zu müssen. Dadurch würde sie die Zeit haben, um ihre Gedanken wieder unter Kontrolle zu bringen. Es wäre viel zu leicht, in Lord Helford einen galanten Retter zu sehen und davon zu träumen, bis in alle Zukunft fröhlich an seiner Seite zu leben. Schließlich hatte er sich nur so aufgeführt, wie jeder Ehrenmann das getan hätte. Ja, es würde gut sein, ihn nicht zu sehen, und der kleine Stich, den sie dabei im Herzen empfand, war zweifellos die Bestätigung dafür.
“Also gut”, äußerte sie schließlich. “Wenn Sie nichts dagegen haben, Ihre Nichte Ihrem Diener anzuvertrauen, dann habe ich keine Bedenken, ihm Kit zu überlassen. Vielen Dank, Mylord. Und vielen Dank dafür, dass Sie sich vorhin eingeschaltet haben. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.”
Sie stand auf und reichte Seiner Lordschaft die Hand, die er ergriff, zu ihrer Überraschung jedoch nicht sofort losließ. Stattdessen hielt er ihren Blick mit seinem fest und hob ihre plötzlich zitternde Hand zum Kuss an die Lippen. Er wusste, dass er ihre Hand eigentlich sofort hätte loslassen müssen, aber unbewusst erwiderte sie den Druck seiner Finger, und das entzückendste, schüchternste Lächeln lag um ihren Mund. Die Grübchen waren schwach zu erkennen, ganz so, als trauten sie sich nicht, deutlich zutage zu treten.
Verzweifelt überlegte er, ob Miss Marsden auch nur die mindeste Ahnung hatte, wie umwerfend der Ausdruck in ihren weit geöffneten Augen war und wie er auf ihn wirkte. Dieser Blick brannte sich ihm ins Herz. Er fühlte sich verloren, und alle seine guten Vorsätze waren vergessen, als er Miss Marsden sacht in die Arme zog und sie küsste.
Sie war erstaunt über den Unterschied zwischen Sir Philips und Lord Helfords Küssen. Es hatte den Anschein, dass Seine Lordschaft recht gehabt hatte, als er sagte, es mache einen Unterschied, ob eine Frau willig sei oder nicht. Sophie war jedoch auch der Ansicht, dass die Fähigkeiten eines Mannes einen großen Unterschied machten.
Der verführerische Druck von Lord Helfords Lippen unterschied sich gewaltig von Sir Philips lüsternem Geschlabber. Sie waren fordernd und übten einen sanften Druck auf sie aus, dem sie unwillkürlich nachgab. Halt suchend klammerte sie sich an den Viscount, während er fordernd die Zunge gegen ihre Lippen drückte.
Mit einem Seufzer, der ihn bis ins Innerste erschütterte, öffnete sie den Mund. Benommen vor Leidenschaft, ließ er seine Zunge eindringen und liebkoste sie mit langsamen, sinnlichen Zärtlichkeiten. Oh Gott! Sie war so süß, so weich! Rasch verlor er die Kontrolle über sich, und das erschreckte ihn. Aufstöhnend ließ er Miss Marsden schließlich los, und da er merkte, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, brachte er sie zum Sessel zurück. Was zum Teufel tat er? Er betrachtete ihr gerötetes Gesicht, ihre geschwollenen, bebenden Lippen, die den Ansturm seiner Leidenschaft nicht unbeschadet überstanden hatten, und fand, er sei schlimmer als Garfield, der ihr zumindest die Ehe angeboten hatte. Aber wer zum Teufel würde sie vor ihm schützen?
“Ich … ich bitte um Entschuldigung, Miss Marsden”, brachte er mühsam heraus. “Ich hatte nicht die Absicht … Ich wollte die Situation nicht ausnutzen … Ich hoffe, Sie verstehen mich nicht falsch … Ich wollte Sie nicht kränken … Ich … Ich meine …” Gott! Was für ein hilfloses, dummes Gestammel! Was zum Teufel wollte er sagen?
Sophie atmete tief durch und bemühte sich, die Fassung wiederzugewinnen. Das war besser als nichts, auch wenn ihr das nicht half, die kalte Realität zu übersehen, die das sinnliche Feuer in ihr sofort zum Erlöschen gebracht hatte. Lord Helford bedeuteten die Küsse nichts. Er hatte sie lediglich zu seinem Vergnügen küssen wollen. Was
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