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Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Titel: Miss Sophie, Sie können mir vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Rolls
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auch David war erschüttert. Zuneigungsvoll, Ihre Lady Maria Kentham.”
    Wider Willen fühlte Sophie sich durch die Einladung in Versuchung geführt. Aber sie konnte nicht daran denken, sie anzunehmen. Je weniger sie Lord Helford zu Gesicht bekam, desto besser.
    “Ich ziehe es vor, die Einladung nicht anzunehmen. Ich habe nichts Passendes zum Anziehen. Außerdem weigere ich mich, in meinem Gig selbst nach Helford Place zu kutschieren. Der alte Grigson kann nachts nicht fahren.”
    Unglücklicherweise fegte Penelope diese stichhaltigen Gründe im Nu hinweg. “Ach, Unsinn. Wir gehen gleich in Ihr Schlafzimmer und suchen etwas aus. Und was die Fahrt angeht, so werden Peter und ich entzückt sein, Sie mitzunehmen.” Sie schaute Captain Hampton an. “Bitte richten Sie Lady Maria aus, dass Miss Marsden entzückt ist und die freundliche Einladung annimmt. Sie freut sich schon jetzt sehr auf den Abend.”
    Der Captain nickte und überlegte, was David sagen würde, wenn er erfuhr, dass Miss Marsden zum Dinner kommen würde. Er hatte den Verdacht, dass David ziemlich verwirrt war. David hatte sich für eine Sache entschieden und alles daran gesetzt, sie zu bekommen. Nun war ihm etwas anderes in greifbare Nähe gerückt, und auch das wollte er haben. Er würde wählen müssen, da er beides nicht haben konnte. Nun, er konnte beides haben, aber Thomas Hampton hielt ihn nicht für die Art Mann, der eine junge Frau wie Miss Sophie Marsden verführte.
    Kit und Miss Fanny kamen aus dem Stall, und der Captain verabschiedete sich mit dem Versprechen, sich umgehend um die Angelegenheit mit Lord Strathallen zu kümmern. Dann hob er Miss Fanny in die Karriole und fuhr los. Die hinten angebundene Megs trottete hinterher. Er staunte, wie redselig Miss Fanny auf einmal war. Man musste ihm jedoch zugutehalten, dass er sich nicht nach dem großen und ziemlich verdächtigen, in eine Decke gewickelten Gegenstand erkundigte, den sie neben ihren Füßen stehen hatte. Schließlich ging ihn das nichts an.
    Nachdem alle Besucher abgefahren waren und Sophie mit Kit den Grauschimmel bewundert hatte, der von Lord Helford als Ersatz für Megs hergeschickt worden war, sagte Kit: “Ich vermisse Megs, auch wenn sie sich manchmal schlecht benimmt. Das war nicht ihre Schuld, Tante Sophie.” Er hielt inne, nicht gewillt, noch mehr zu sagen. Auf keinen Fall durfte sie von der Ratte erfahren.
    Prüfend schaute sie ihn an. “Du klingst so überzeugt, Kit. Gibt es etwas, das du mir verschweigst?”
    “Ja”, gab er zu.
    Sogleich wurde sie hellhörig und rief sich die Umstände des Sturzes in Erinnerung. Sie fragte sich, wo die anderen Reiter gewesen waren. Schließlich kam ihr die Erleuchtung. Nur Lady Lucinda war direkt hinter ihr gewesen. Und wenn Kit behauptete, Megs habe keine Schuld, dann … Der Gedanke war lächerlich. Warum sollte Lady Lucinda so etwas tun? Um sie, Sophie, tölpelhaft aussehen zu lassen. Die Antwort lag klar auf der Hand. Wenn Lady Lucinda Megs irgendwie zu diesem Temperamentsausbruch verleitet hatte, musste das in der Absicht geschehen sein, sie, Sophie, lächerlich zu machen. Und das bestätigte, dass Lady Lucinda Anstoß an den Sophie von Lord Helford bewiesenen Aufmerksamkeiten genommen hatte. Sie musste fuchsteufelswild gewesen sein, als der Schuss nach hinten losging. Sie konnte unmöglich vorausgesehen haben, dass der Viscount ihr Opfer nach Haus bringen würde.
    Zum Teufel mit ihm! Warum hatte er sie nicht einfach in Ruhe gelassen und sich aus ihrem Leben ferngehalten? Je eher er nach London zurückkehrte, wo er hingehörte, desto besser. Sophie kam der Gedanke, er könne beschließen, den größten Teil des Jahres in Helford Place zu leben, sodass sie ihn zum Nachbarn hatte. Die Vorstellung war ihr unerträglich. Wenn Kits Großeltern den Jungen zu sich nahmen, konnte sie ihn vielleicht begleiten. Das war immer noch besser, als Lord Helford und seine Gattin dauernd sehen zu müssen.
    Captain Hampton hatte David von dem Gespräch mit Miss Marsden berichtet. David beschloss, sofort an Strathallen zu schreiben.
    “Willst du dich nicht bei den Damen im Salon einfinden?”, fragte der Captain befremdet. Er hatte den Freund aufgehalten, nachdem er im Anschluss an das Abendessen ein Glas Wein mit ihm getrunken und dann das Speisezimmer verlassen hatte.
    “Nein”, antwortete David müde. “Entschuldige mich bei ihnen. Sag, ich hätte plötzlich etwas Dringendes zu erledigen. Ich will den Brief gleich morgen früh abschicken.

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