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Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Titel: Miss Sophie, Sie können mir vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Rolls
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ins Gesicht geschlagen, wäre sie nicht entsetzter gewesen. “Aber das … das kann bedeuten, dass man mir Kit wegnimmt! Nein! Das hätte Emma nicht gewollt!”
    Mitfühlend betrachtete Captain Hampton Miss Marsdens weißes Gesicht. “Hätte sie gewollt, dass ihm seine Geburtsrechte versagt bleiben?”
    “Es tut mir leid”, antwortete Sophie nach einem Moment, in dem sie die Selbstbeherrschung wieder gefunden hatte. “Das war eine dumme und eigennützige Bemerkung.”
    “Überhaupt nicht”, widersprach Captain Hampton freundlich. “Schließlich sind Sie für den Jungen wie eine Mutter.”
    “Was soll ich tun?”, fragte sie. “Wie soll ich das handhaben? Können Sie mir einen Rat geben?”
    “Wenn es Ihnen recht ist, bespreche ich die Sache mit David. Wir werden in Ihrem Namen an Strathallen schreiben. Ich habe heute David gegenüber erwähnt, dass ich bei Ihnen die Sprache auf Kits Großvater bringen will. Er … äh … scheint zu glauben, das könne etwas gefährlich sein.” Der Captain sah Miss Marsden erröten und grinste verständnisvoll. “David hat ein etwas diktatorisches Wesen. Ich versichere Ihnen jedoch, dass es niemanden gibt, der freundlicher ist als er. Zweifellos hat er sich schlecht ausgedrückt.”
    “Wenn es Ihnen beiden nicht unangenehm ist, das zu tun, dann wäre ich Ihnen dankbar”, erwiderte Sophie, ohne sich im Mindesten dankbar zu fühlen. Sie schmerzte der Gedanke, Kits Großeltern väterlicherseits könnten nun, nachdem sie zehn Jahre lang die Existenz des Kindes vollkommen ignoriert hatten, Verantwortung für ihren Enkel übernehmen. Aber es war so, wie Captain Hampton gesagt hatte – wenn es möglich war, durfte sie sich nicht zwischen Kit und seine Geburtsrechte stellen.
    In der Zwischenzeit hockte der Gegenstand des zwischen Sophie und dem Captain geführten Gesprächs mit seiner kleinen Spielgefährtin auf dem Heuboden und schien seine gute Erziehung völlig vergessen zu haben.
    Mit unverhohlenem Entsetzen starrte Fanny die Holzkiste an, die er ihr stolz hinhielt. “Eine Ratte! Brrr! Lebt sie?” Laute, aus der Kiste dringende Geräusche gaben Fanny zu erkennen, dass die Insassin sehr lebendig war.
    “Natürlich lebt sie! Welchen Nutzen hätte eine tote Ratte für uns?”, fragte Kit ungeduldig.
    Unmissverständlich gab Fanny ihm zu verstehen, dass für sie eine Ratte, ob nun tot oder lebendig, nicht vom geringsten Nutzen sei.
    “Sei nicht so ein Dummkopf, Fanny! Die Ratte ist nicht für dich”, erwiderte Kit, als seine Spielgefährtin Anstalten machte, die Leiter hinunterzuklettern. “Sie ist für Lady Lucinda.”
    Offenen Mundes starrte Fanny ihn an. “Für … für … Lady … Lady Lucinda?” Fanny setzte sich wieder. “Warum? Meinst du …”
    Weiter kam sie nicht. “Neulich habe ich Megs untersucht, nachdem sie sich beruhigt hatte, und festgestellt, dass du recht hast”, sagte Kit heftig. “Ich konnte sehen, wo sie mit der Hutnadel gestochen worden war. Also habe ich die Ratte gefangen, um sie in Lady Lucindas Schlafzimmer auszusetzen.”
    “Wie willst du sie dahin bringen?”
    “Ich? Du wirst das tun. Erwähne einfach einigen Dienstmädchen gegenüber, du hättest Rascheln und Quietschen gehört. Ich wette, innerhalb weniger Tage werden sie behaupten, bei euch eine Ratte gesehen zu haben. Und dann, wenn niemand überrascht sein wird, stiehlst du dich eines Nachts in Lady Lucindas Zimmer, während Ihre Ladyschaft beim Abendessen oder sonst wo ist, setzt die Ratte auf ihrem Bett aus und legst einen angekauten Apfel daneben. Wenn wir Glück haben, ist die Ratte noch da, wenn Lady Lucinda zu Bett geht. Lady Lucinda wird sich zu Tode erschrecken und denken, bei euch wimmele es von Ratten. Und dann wird sie deinen Onkel nicht mehr heiraten wollen.”
    Selbst wenn Fanny noch nicht entschlossen gewesen wäre, hätte die letzte Bemerkung jetzt den Ausschlag gegeben. “Kannst du noch ein paar Ratten fangen?”, fragte sie hoffnungsvoll.
    Kit grinste. “Ich wusste, du würdest es tun. Hast du noch die Hutnadel?”
    “Ja, ich dachte, ich behalte sie als Beweisstück.”
    “Gut. Gib sie ihr zurück, damit sie merkt, dass du ihr auf die Schliche gekommen bist. Selbst wenn sie dich verdächtigen sollte, wird sie nicht wagen, deinem Onkel etwas zu sagen. Gib ihr die Hutnadel vor so vielen Leuten wie möglich und sag, sie habe sie neulich fallen gelassen. Nicht notwendig zu erwähnen, wann das war. Sag einfach nur, du hättest es gesehen und vergessen, ihr die

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