Miss Sophie, Sie können mir vertrauen
etwas Hoffnung, weil sie etwas von Beethoven gespielt hat.” Freundlich lächelnd ließ er die beiden sprachlosen und wütenden Damen stehen und schlenderte zu der kleinen Gruppe, die sich um Lady Maria geschart hatte.
Lord Mark Reynolds hätte sich fast am Tee verschluckt.
“So, nun bleibt abzuwarten, ob mein Großneffe genug Verstand hat, der richtigen Frau einen Heiratsantrag zu machen”, raunte Lady Maria Lord Darleston zu.
Peters schallendes Gelächter weckte die Aufmerksamkeit seiner Frau, die sich leise mit Miss Marsden unterhalten hatte. “Du lieber Himmel! Lady Maria muss etwas Ungeheuerliches geäußert haben. Oh, übrigens hat David mich gebeten, Ihnen auszurichten, dass er Sie in seiner Kutsche nach Haus bringen wird.”
“Ich habe meine Kutsche vorfahren lassen, Miss Marsden”, schaltete Sir Philip sich ein. “Wir brechen bald auf.”
Unschuldig schaute Sophie ihn an. “Oh, sind Sie mit dem Vikar und dessen Frau hergekommen? Das war mir nicht aufgefallen. Gute Nacht, Sir Philip.”
Seine Miene nahm einen verärgerten Ausdruck an. “Ich werde Sie nach Haus bringen, Miss Sophie. Ich möchte über … gewisse Dinge mit Ihnen reden.”
Fasziniert sah Penelope, dass Miss Marsdens Miene sich verhärtete. Und die abweisende Einstellung klang auch in ihren Worten durch: “Ich finde Ihre Art, über diese Dinge zu diskutieren, äußerst abstoßend, Sir Philip. Ich habe nicht den Wunsch, das noch ein weiteres Mal ertragen zu müssen. In dieser Sache hat sich an meinem Standpunkt nichts geändert. Ich brauche Ihren Rat nicht. Ich brauche Ihre Kutsche nicht, Ich brauche die Diskussionen mit Ihnen nicht. Gute Nacht, Sir.” Da er den Eindruck erweckte, Einwände erheben zu wollen, fuhr sie fort: “Ich habe mich aus Respekt für Ihre Gefühle so ausweichend ausgedrückt, obwohl Sie keinen für meine gezeigt haben. Lassen Sie das Thema fallen, es sei denn, Sie wollen, dass ich mich deutlicher ausdrücke.”
Rot vor unterdrückter Wut machte Sir Philip auf dem Absatz kehrt und ging sich von den Gastgebern verabschieden.
“Oje! Ich nehme an, das war ziemlich drastisch!”, sagte Sophie ein bisschen verlegen.
“Einigermaßen”, meinte Penelope. “Aber machen Sie sich nichts draus. Er hat das herausgefordert.”
Sie rechnete voll und ganz damit, dass Miss Marsden auf Davids unausweichlichen Heiratsantrag nicht in dieser Weise reagieren würde.
Die Gäste waren schlafen gegangen, ohne zu merken, dass der Hausherr verschwunden war. Als er ihnen auf dem Treppenpodest die Leuchter mit den brennenden Kerzen übergab und ihnen allen eine gute Nacht wünschte, hatte er den Eindruck erweckt, noch die ganze Nacht vor sich zu haben. Lady Lucinda war, da Lady Maria sie und Lord Helford vor dem Dinner so taktlos gestört hatte, noch ein Weilchen bei ihm geblieben und hatte gehofft, er möge die Gelegenheit nutzen und ihr einen Heiratsantrag machen. Sie war sogar darauf vorbereitet gewesen, falls er sie nochmals küssen wollte, das ohne großen Ekel zu ertragen.
Sie war beträchtlich beleidigt gewesen, als er sie charmant anlächelte, ihr für den hübschen Klaviervortrag gedankt und ihr dann das Nachtlicht ausgehändigt hatte.
David regte sich nicht, als sie den Korridor zu ihrem Schlafzimmer hinunterging. Kaum hatte er jedoch die Tür sich hinter ihr schließen gesehen, rannte er den Flur in der entgegengesetzten Richtung entlang, sprang, drei Stufen auf einmal nehmend, eine schmale Hintertreppe hinunter, die im Allgemeinen nur von den Dienstboten benutzt wurde, lief durch einen weiteren Korridor zum Seiteneingang und hastete in die Nacht.
Derweil stand Sophie in der Großen Halle. Alle Gäste waren gegangen. Er hatte etwas davon gemurmelt, er müsse ihnen noch Gute Nacht sagen. Zunehmend nervös wartete sie auf ihn und fragte sich, ob Lady Darleston einen schrecklichen Fehler gemacht habe. Doch dann erschien Jasper Meredith an der Eingangstür.
Er verkündete, die Kutsche stehe bereit. Verzweifelt schaute Sophie sich um und sah nur einen schläfrigen Lakaien, der darauf zu warten schien, dass sie ging, damit er die Haustür abschließen konnte.
“Sollte ich … sollte ich mich nicht von Seiner Lordschaft verabschieden?”, fragte sie enttäuscht.
Jasper schüttelte den Kopf. “Er hat mich gebeten, Ihnen zu sagen, dass Sie nach Haus fahren sollen.”
Vor Peinlichkeit wurde sie rot. Zur Hölle mit Lord Helford. Er sollte sich zum Teufel scheren, wenn er nicht hielt, was er versprochen hatte. Sophie
Weitere Kostenlose Bücher