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Miss Winbolt ist schockiert

Miss Winbolt ist schockiert

Titel: Miss Winbolt ist schockiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Andrew
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Lächeln. „Ich suche nach Sir William Ashenden. Er ist ein alter Freund.“
    „Und wer sind Sie?“
    „Charles K…Kavanagh. William und ich sind zusammen zur Schule gegangen.“
    „Verstehe.“ Aus irgendeinem Grund glaubte Emily ihm nicht und beschloss, ihm nicht zu erzählen, dass William fort war. Stattdessen zeigte sie in Richtung des Witwenhauses. „Nun, Mr. K…Kavanagh, Sir William ist im Moment nicht hier, aber wenn Sie diesem Weg folgen, gelangen Sie zum Witwenhaus, wo Sie den Verwalter vorfinden werden. Es wundert mich, dass Sie weder ihn noch seine Frau bei Ihrer Ankunft gesehen haben. Sie können dort eine Nachricht für Sir William hinterlassen. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag.“
    Der Fremde blieb wie angewurzelt stehen und betrachtete die Rückseite des Herrenhauses. „Es ist ein schönes Gebäude. Sind Sie sicher, dass Sir William sich nicht im Inneren befindet?“
    „Nein, dort ist er nicht, Sir. Aber mein Bediensteter wartet ganz in der Nähe. Wenn ich ihm Bescheid gebe, geleitet er Sie hinaus. Möchten Sie das?“
    Er betrachtete sie nachdenklich und erwiderte schließlich: „Danke, das ist nicht nötig. Ich finde den Weg. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag, Madam.“ Er machte eine Verbeugung und entfernte sich.
    Emily sah ihm nach und überlegte, ob sie einem Freund von William mit unverzeihlicher Unhöflichkeit begegnet war. Kleidung und Verhalten des Besuchers entsprachen der eines Gentlemans, aber da war noch etwas … ein unbehagliches Gefühl, denn offenkundig hatte er sie eine ganze Weile beobachtet, bevor er sich zu erkennen gegeben hatte. Sein taxierender Blick hatte ihr einen kalten Schauer den Rücken hinuntergejagt. Nein, sie war ziemlich sicher, dass Mr. Charles K…Kavanagh nicht der war, für den er sich ausgab. Sie beschloss, ein paar Minuten zu warten und dann bei den Lilleys nachzufragen, ob er tatsächlich eine Nachricht hinterlassen hatte.
    Unterdessen betrachtete sie die weggeräumten Steine. Seltsam … Die Erde sah aus, als habe ein großer Hund gegraben. Vielleicht hat William seine Männer gebeten, nach Wasserkanälen zu suchen? Er musste doch wissen, dass hier nicht der richtige Ort dafür war!
    Beunruhigt, als ob der Fremde sie weiterhin beobachtete, stieg Emily auf ihr Pferd und ritt in Begleitung des Reitknechts zum Witwenhaus. Mr. Kavanagh war nirgends zu sehen. Sam Lilley erklärte, vor wenigen Minuten sei ein Unbekannter vorbeigaloppiert.
    „Es war aussichtslos, ihm hinterherzujagen, Miss Winbolt. Ich dachte, wir wären diese Eindringlinge endlich los. Durch die Arbeiten ist hier viel Betrieb. Ich nahm an, wir hätten sie längst vertrieben.“
    „Er wirkte ziemlich wohlhabend – und führte sich auf, als habe er jedes Recht, hier zu sein.“
    „Sir William hat mir nie von Freunden erzählt, die er hier erwartete, abgesehen von Ihnen und Lady Deardon, natürlich.“
    „Und nicht zu vergessen, Mrs. Fenton, Sam“, berichtigte ihn Mrs. Lilley. „Sie hat das Gut erst kürzlich mit Sir William besichtigt.“ Sie wandte sich an Emily und fügte vertraulich hinzu: „Auch wenn ich kaum glaube, dass wir sie hier wiedersehen werden. Sie hatten wohl eine Auseinandersetzung. Ich habe den Herrn noch nie so verärgert erlebt.“
    Sam blickte sie wütend an. „Sei still! Das geht uns nichts an. Ich habe dir schon einmal gesagt, du sollst nicht über Dinge tratschen, die der Herr tut oder lässt.“ Er drehte sich wieder zu Emily um. „Nichts für ungut, Madam. Mary meint es nicht böse, aber es ist hier ein bisschen zu ruhig für sie. Sie redet gern mit Leuten und wird sich freuen, sobald es auf dem Anwesen lebendiger zugeht. Aber was diesen Kerl im Garten betrifft, bin ich ein wenig ratlos. Vielleicht sollte ich ein paar zusätzliche Männer bitten, mich bei der Überwachung des Geländes zu unterstützen.“
    Emily bestärkte ihn in seinem Vorhaben und machte sich auf den Weg nach Shearings.
    Als Emily zu Hause war, besprach sie sich mit Philip, doch er hatte von keinem Neuankömmling gehört, und ihre Beschreibung des Fremden passte auch auf keinen der Gäste, die sich in der Nachbarschaft aufhielten.
    „Ich werde mich umhören“, versprach er. „Vielleicht ist er wirklich Ashendens Freund, aber so wie du es schilderst, ist etwas an der Geschichte faul. Ich schicke morgen einen meiner Leute, um Sam Lilley zu unterstützen. Charlwood ist ein unübersichtliches Anwesen, vor allem, wenn man die Einfahrt wegen der Bauarbeiten geöffnet lassen muss. Bitte

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