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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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zuvor… Was sagt ihr dazu, Jungs. Die Wissenschaft wird zum Motor der Science Fiction. So heißt es hier.«
    Gershon lachte. »Wer spielt mich? Und wer von uns ist das Alien?«
    Haise, der zwar eine Frohnatur, aber kein Rhetoriker war, las weiter. Nach ein paar Minuten ging die monotone Stimme Stone zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus.
    Dennoch hielt er die Nachrichten von zu Hause für wichtig.
    Es erinnerte sie daran, daß es eine bewohnbare Welt gab, zu der sie nach dem Flug in dieser Blechbüchse zurückkehren würden.
    Stone ging auf die Toilette, wusch sich und zog ein T-Shirt sowie eine kurze Hose an. Dann hängte er sich eine Lesebrille an einer Schnur um den Hals.
    Heute müßte eigentlich ein guter Tag werden. Gemäß
    Missionsplan sollte Stone ein paar optische Beobachtungen vornehmen, um das TCM-2, das morgige Kurskorrektur-Manöver vorzubereiten. Dies war ein Höhepunkt der Mission, auf den er sich schon seit der Erstellung des Flugplans gefreut hatte.
    Doch zuvor mußte er noch viel Routinekram erledigen.
     
    [Std:Min:Sek] 08:15:31
     
    Nach dem üblichen diffizilen Frühstück bestand für die
    Besatzung der erste Punkt der Tagesordnung darin, die Wände des Missionsmoduls mit Desinfektionstüchern abzuwischen.
    Das mußte alle paar Wochen getan werden – und noch öfter, wenn die Eierköpfe auf der Erde ihnen sagten, daß die bakterielle Belastung im Missionsmodul den Grenzwert
    überschritten hatte. Das war auch ein Problem der
    Mikrogravitation. Mikroorganismen fanden auf den driftenden Wassertropfen ideale Lebensbedingungen vor und vermehrten sich in den Winkeln des Moduls rasant. Darüber hinaus beeinträchtigte die Mikrogravitation die Immunreaktion der Besatzung: das hatte etwas mit der verringerten Anzahl von Lymphozyten im Blut zu tun.
    Anschließend schwebte die Besatzung zur Raum-Arche.
    Bei der Arche handelte es sich um eine Reihe von Tierversuchen, von denen ein paar von ›Jugend forscht‹
    entwickelt worden waren. Es gab Kunststoffbehälter in
    verschiedenen Größen, in denen Elritzen, sechs Mäuse, ein paar hundert Fliegenpuppen und eine Spinne namens Arabella enthalten waren. Es gab sogar einen Behälter mit Würmern.
    Stone tippte gegen einen der transparenten Behälter. Er sah, daß die Elritzen enge Kreise zogen; offensichtlich waren sie durch die fehlende Schwerkraft desorientiert.
    Während der Planung der Mission hatte York ihre Skepsis in bezug auf den wissenschaftlichen Nutzen der Arche zum Ausdruck gebracht, und Gershon hatte es von vornherein abgelehnt, sich mit einem solchen Mist zu befassen. Doch nun waren beide, wie Stone feststellte, recht angetan von der Ausrüstung.
    Stone fand die Würmer interessant. Sie stammten von Samoa und hießen Palolo. Sie lebten in Tunnels, die sie tief in Korallenbänke trieben und tauchten nur zur Paarung auf, im letzten Viertel des Oktobermonds. Alljährlich. Doch niemand wußte, wie die Würmer den richtigen Zeitpunkt feststellen konnten. In Samoa waren die durch den Mond verursachten Gezeiten zu schwach, um von den Würmern wahrgenommen zu werden. Zumal das Mondlicht höchstens ein paar
    Zentimeter in die felsigen Behausungen der Würmer vordrang.
    Deshalb sollte durch dieses Experiment ermittelt werden, wie die Würmer sich verhielten, wenn sie nicht mehr dem irdischen Schwerefeld ausgesetzt waren.
    Die Spinne befand sich in einem Behälter mit dem Etikett Araneus Diadematus. Ein solides Netz mit einem Durchmesser von mindestens dreißig Zentimetern war im Behälter aufgespannt. Die Spinne hockte im Mittelpunkt.
    »Gut, Arabella«, murmelte Stone, »dann bist du nun ein
    Astronaut, was? Schau’n wir mal, was du so draufhast.« Er öffnete die Vorderseite des Behälters, und die Fäden des Netzes wurden in Schwingungen versetzt. Dann zerriß das Netz, und die Spinne driftete haltlos in der Luft. Er hatte ein schlechtes Gewissen wegen der Vernichtung des Netzes. Doch bei dem Experiment ging es gerade darum, daß die Spinne ein neues Netz spinnen sollte. Akustische Transducer erzeugten ein hochfrequentes Schallfeld im Behälter, das durch jede Bewegung der Spinne gestört wurde. Außerdem gab es Lichtschranken und eine Kamera.
    Die dreiköpfige Besatzung scharte sich um den Behälter, riß Witze über die Spinne und tippte an den Behälter und die Ausrüstung.
    Nun schwebte Stone zu einem kleinen Experimental-Garten
    hinüber. Er hatte eher Ähnlichkeit mit einer Vitrine, in der sich ein Blech mit Erdreich von den Ausmaßen

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