Mission auf Arachnae
seines Gesichts zuckte. Tremain hingegen war nahe an einem Wutausbruch. Sie stand auf und begann in der Kabine auf und ab zu gehen.
»Nein!« stieß sie hervor. »Nein, nein und nochmals nein! Ich habe bis jetzt nur Zugeständnisse gemacht, Captain. Ich habe zugestimmt, Spock als gleichberechtigten Leiter der Expedition neben mir zu haben, ihn überhaupt mitzunehmen. Ich habe mich bemüht, freundlich zu ihm zu sein, habe alles getan, was Sie von mir verlangten. Aber das geht jetzt zu weit! Wir brauchen die von mir angeforderten Leute, basta!«
Kirk seufzte wieder und fragte sich, womit er dies alles verdient hatte. Sowohl Spock als auch Tremain erwarteten eine Entscheidung von ihm, und er neigte dazu, der Wissenschaftlerin Recht zu geben. Seine Abneigung gegen sie mußte er für einen Moment vergessen. Was spielte es schon für eine große Rolle, ob nun sechs oder vierzehn Personen an der Expedition teilnahmen? Vierzehn konnten sich besser verteidigen als sechs.
»Diesmal geht der Punkt an Dr. Tremain, Mr. Spock«, sagte er. »Ich halte ihre Argumentation für … logisch. Bitte veranlassen Sie, daß die von ihr angeforderten Personen in den Transporterraum gebracht werden.«
Ohne ein Gefühl zu zeigen, stand Spock auf und ging zu Kirks Sprechanlage. Die vier zusätzlichen Wissenschaftler hießen Rigel, Ackroyd, Martin und Jeffreys. Dann drehte er sich um und wandte sich an die immer noch zornige Exobiologin:
»Nach den letzten Informationen über den Ionensturm wird das Magnetfeld, das die Neutrale Zone bildet und im Augenblick noch 6 318 207 Kilometer von uns entfernt ist, Arachnae in 36,18 Stunden erreicht haben. Da wir damit rechnen müssen, daß genau in diesem Augenblick romulanische Schiffe über dem Planeten erscheinen, ging ich davon aus, daß sowenig Menschen wie gerade notwendig hinuntergestrahlt werden sollten. Sollten wir auf Arachnae sterben, würde es erstens keine unnötigen Opfer geben, und zweitens ließe sich die ganze Expedition auf einmal zurückbringen. Ändert dies Ihre Meinung?«
»Lächerlich! 36 Stunden, bis die Romulaner kommen! Das muß ein Scherz sein. In dieser Zeit können wir niemals die Informationen sammeln, die die Föderation von uns erwartet! Sie schicken uns auf ein Himmelfahrtskommando, Captain!«
Kirk suchte nach Worten, aber er fand keine. Die Verantwortung drohte ihn zu erdrücken. Endlich sagte er:
»Sie haben recht, Dr. Tremain. Mr. Spock, nehmen Sie Kontakt zur Flottenführung auf und berichten Sie über die neue Entwicklung. Niemand konnte vorhersehen, daß die Neutrale Zone das System so schnell erreicht. Bitten Sie um neue Instruktionen.«
»Es tut mir leid, Captain, aber schon als ich die neuen Daten erhielt, benachrichtigte ich die Flotte. Der Befehl wurde nicht geändert. Man ist der Ansicht, daß ein romulanischer Übergriff durch die Anwesenheit von Flottenpersonal auf Arachnae verzögert wird.«
»Wunderbar!« erregte sich Tremain. »Selbst die hohen Herren hinter ihren Schreibtischen glauben, daß wir überflüssig sind. Ich höre schon die Nachrufe auf die Helden, die auf Arachnae starben, um ein paar Stunden Zeit für die Föderation zu gewinnen. Captain, Sie werden sich diesen Schwachsinn doch nicht gefallen lassen?«
»Es sieht nicht so aus, als ob ich eine andere Wahl hätte. Mr. Spock, haben Sie versucht, diesen Menschen klarzumachen, wie ernst unsere Situation ist?«
»Es war unmöglich, vernünftig mit ihnen zu argumentieren, Sir. Da eine weitere Botschaft ans Flottenhauptquartier von hier aus zwei Stunden unterwegs sein würde, bedeutete dies eine Vergeudung von Zeit und Energie. Uns bleibt nichts anderes übrig, als uns nun zum Planeten strahlen zu lassen.«
»Ein echter Vulkanier!« sagte Tremain voller Hohn. »Sie befolgen blind alle Befehle, die man Ihnen gibt, auch wenn Sie Selbstmord bedeuten. Wenn Sie unbedingt sterben wollen, ist das Ihre Sache. Ich für meinen Teil ziehe es vor zu leben.«
»Ich will nicht sterben«, sagte Spock ruhig, »aber ich werde die Befehle der Flottenführung befolgen. Ich denke, daß Sie die Gefahr überschätzen. Was wir zu tun haben, ist, nach Arachnae hinunterzugehen und in der uns verbleibenden Zeit alles zu tun, was wir können, bis wir vor der ersten Konfrontation mit Romulanern wieder zur ENTERPRISE zurückkehren. Ich sehe Ihr Problem nicht, Dr. Tremain. Wir untersuchen die Planetarier im Rahmen unserer Möglichkeiten und führen somit den Befehl aus. Sollte es uns in der zur Verfügung stehenden
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