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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Tagebuch geschrieben – das Tagebuch wird unter Verschluss gehalten –, dass er Mr King zum Abendessen erwartete. Denselben Mr King, von dem berichtet wird, dass er einige Wochen zuvor mit Josef Stimmler im Kilimandscharo-Gebirge klettern war. Stimmler stürzte bei dieser Tour in den Tod. Es ist doch merkwürdig, dass zwei Entdecker innerhalb so kurzer Zeit ums Leben kommen und das jeweils in Begleitung ein und derselben Person. Ich halte das für keinen Zufall.«
    »Und warum hat er die beiden ermordet?«
    »Meine Hoffnung war, dass deine Befragung etwas Licht in diese Angelegenheit bringen würde. Leider ist es dir nicht gelungen, relevante Informationen zu erlangen.«
    »Ich habe mein Bestes getan, Sir«, blaffte Modo und war selbst von seinem zornigen Tonfall überrascht. Was hatte Mr Socrates eigentlich erwartet? Monatelang wurde er in diesem Herrenhaus weggesperrt, dann völlig unvorbereitet auf einen Einsatz geschickt, und plötzlich sollte er in Bestform sein. »Außerdem habe ich Ihnen noch nicht alles erzählt, Sir.«
    »Hättest du dann die Güte, mir weiter zu berichten, wenn du fertig geschmollt hast?«
    »An der Zellenwand stehen Hieroglyphen. Ich glaube, King hat sie mit seinem eigenen Blut geschrieben.«
    Mr Socrates nickte, als würde er dergleichen jeden Tag hören. »Sonst noch etwas?«
    »Er hat einen unsinnigen Vers vor sich hergesagt …« Modo hielt inne, um sich den genauen Wortlaut ins Gedächtnis zu rufen. »Der Berg so kühn, der Wald so grün, das Gottesgesicht glüht darin. Der Westen außer Sicht, das göttliche Gesicht. Durch den Torbogen tritt ein unter dem Horusstein. Es wartet das Gesicht, es wartet, wartet.«
    »Nun ja, Coleridge kann er als Dichter nicht das Wasser reichen«, bemerkte Mr Socrates trocken und lachte leise.
    Modo lächelte breit. Er liebte Coleridges Gedichte, und ihm gefiel der Gedanke, dass Mr Socrates sie ebenfalls las. Er war vielleicht sogar alt genug, um Coleridge noch kennengelernt zu haben.
    Mr Socrates rieb sich das Kinn. »Seine poetischen Reden klingen in der Tat ziemlich wirr. Wahrscheinlich ist es nur leeres Gefasel. Oder könnte es vielleicht ein Rätsel sein?«
    Ich wurde also losgeschickt, um mir leeres Gefasel anzuhören , dachte Modo. »Sir, ich frage mich, warum ich mich in die Klinik hineinschleichen musste. Warum haben Sie nicht einfach Ihre Beziehungen spielen lassen und selbst einen Termin ausgemacht?«
    »Manchmal ist es besser, sich bedeckt zu halten, Modo. Selbst gegenüber Mitgliedern der eigenen Regierung. Ein offizielles Gesuch hätte Fragen provoziert, und ich hätte Antworten liefern müssen, höchstwahrscheinlich in Gestalt von Unmengen Papierkram. Mit einem nicht dokumentierten Besuch lässt sich all das umgehen.«
    Die Kutsche holperte die Straße entlang. Modo hatte so viele Fragen an Mr Socrates, zum Beispiel, warum er seit über zwei Monaten keinen Auftrag erhalten hatte. Aber er holte tief Luft und schwieg. Es stand ihm nicht zu, Fragen zu stellen. Er hatte Befehlen zu gehorchen.
    Sie fuhren über die wohlvertraute Westminster Bridge. Auf der Brücke aus Stahl und Granit staute sich der Verkehr. Der Anblick der Houses of Parliament verursachte Modo ein bisschen Übelkeit. Würde er je wieder die Parlamentsgebäude betrachten können, ohne an den monströsen metallischen Riesen denken zu müssen, den die Clockwork Guild erschaffen hatte, um die Regierung anzugreifen? Octavia und er hatten gemeinsam gegen das Ungetüm gekämpft. Und ohne sie wäre er in der Themse ertrunken. Zweimal hatte Octavia ihm bereits das Leben gerettet, und sie würde ihm das bis an das Ende seiner Tage unter die Nase reiben. Es sei denn natürlich, es gelänge ihm, auch ihr einmal das Leben zu retten.
    Während sich die Kutsche durch den dichten Verkehr quälte, richtete Modo sein Augenmerk auf die Westminster Abbey gegenüber dem Parlament. Ein erhabener Anblick – das Zentrum der Zivilisation, das Zentrum des Empires. Seinem Schutz hatte sich die Ewige Allianz verschrieben. Mr Socrates blickte jetzt auch auf das Kirchengebäude.
    »Heute wurde hier Livingstone beigesetzt«, sagte er. »Ich werde den alten Mann vermissen.«
    »Sie kannten Dr. Livingstone?«, fragte Modo.
    »Ja. Er war ein brillanter Kopf, wenn auch für meinen Geschmack ein wenig zu missionarisch. Ich habe seine Ernennung zum Konsul der afrikanischen Ostküste durch die Royal Geographical Society unterstützt. Er war ein guter Freund.«
    »Warum waren Sie nicht bei der

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