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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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an die Baumwipfel. Lizzie steuerte das Luftschiff nach rechts und links, um den höchsten Bäumen auszuweichen. Die beiden Männer stemmten den Motor hoch und hievten ihn über die Gondelwand. Sogleich schnellte das Luftschiff ein, zwei Meter in die Höhe.
    Auch der innere Ballon fiel allmählich in sich zusammen, aber wenigstens hatte sich die Fallgeschwindigkeit verlangsamt.
    »Meine liebe Lizzie, ich wäre dir dankbar, wenn du jetzt einen Landeplatz für uns finden würdest«, bat Mr Socrates, als würde er etwas Teegebäck bestellen.
    Sie nickte.
    Er wünschte, er hätte einen grünen Ballon gewählt statt dieses roten, der zwischen all dem Blattwerk herausstechen würde. Manchmal war er einfach viel zu patriotisch. Das würde ihn eines Tages noch das Leben kosten.
    »Da drüben?« Lizzie deutete auf eine kleine Schlucht, durch die ein Flussarm in seinem steinigen Bett floss. Ein geradezu friedlicher Anblick.
    »Ja!«
    »Haltet eure Teetassen fest!«, warnte Lizzie. Die Prince Albert schlingerte im Wind, doch Lizzie gelang es trotzdem, das Luftschiff Meter für Meter auf den Boden zuzusteuern. Splitternd und krachend brach die Korbgondel durch die Baumwipfel und Äste, rauschte im Sturzflug in die Schlucht. Zweimal setzte sie auf der Wasseroberfläche auf, dann knallte sie gegen einen Steinhaufen. Der Aufschlag war so abrupt, dass Mr Socrates durch die Gondel geschleudert wurde. Er schlug mit dem Kopf gegen die Wasserstoffmaschine und verbrannte sich an dem heißen Metall den Schädel.
    Taumelnd richtete er sich auf und tastete nach der Leine für das Notventil. Als er sie zu fassen bekam, zog er kräftig daran, um das Ventil auf der Oberseite des Ballons zu öffnen und das Wasserstoffgas entweichen zu lassen, bevor es explodieren und sie in Stücke zerfetzen würde. Er schob die Ballonhaut beiseite und blickte zum Himmel. Kein Zeichen von Hakkandottir. Noch nicht.
    Tharpa war aus der Gondel katapultiert worden, kam aber bereits platschend durch das Wasser gewatet. In der Gondel hielten sich Octavia und Lizzie die Köpfe, schienen ansonsten jedoch unverletzt zu sein.
    »Hat sich jemand etwas gebrochen?«, fragte Mr Socrates und wartete kaum eine Antwort ab. »Gut! Schnell, schaffen wir alles in den Wald, bevor sie uns sichten!«
    Alle packten mit an, und nach einem zähen Kampf gelang es ihnen, den Ballon und die Gondel in das Dickicht aus Farnen und Palmen zu zerren und dort zu verbergen. Immer wieder warf Mr Socrates prüfende Blicke hinauf zum Himmel, von dem nur kleine Ausschnitte zwischen dem Grün zu sehen waren. Kein Geräusch, nichts kündigte das Nahen der Feinde an.
    »Machen wir uns jetzt bitte auf die Suche nach Modo«, sagte Octavia.
    »Nein«, entgegnete Mr Socrates mit Nachdruck. Er hatte bereits gründlich darüber nachgedacht. »Modo ist ein kluger junger Mann, und ich habe ihn gut ausgebildet. Sollte er am Leben sein, wird er uns finden.«
    »Und wie soll er das anstellen?«
    »Ganz einfach, Octavia. Er wird sich auf den Weg zum Tempel machen. Das ist seine Mission und unsere größte Hoffnung. Wenn wir ihn irgendwo finden, dann dort.«

 
     
    D er Sturz aus der Prometheus und die folgenden Geschehnisse ereigneten sich unglaublich schnell. Er war durch die Pinien und Palmen gekracht und rücklings auf dem Waldboden gelandet. Ein fehlender kleiner Finger war die einzige größere Verletzung, die er davongetragen hatte. Er konnte es nicht fassen, dass ihm nichts Schlimmeres passiert war.
    Modo blieb kaum Zeit, um zur Besinnung zu kommen, schon war er auf der Flucht vor einer Gruppe Krieger. Und jetzt stürzte er schon wieder in die Tiefe, diesmal in eine Grube. Er erlebte es wie in Zeitlupe, als würden die Sandkörner einzeln durch ein Stundenglas rieseln. Modo zählte die Spitzen, die aus dem Boden herausragten. Sechzehn angespitzte Bambuspfähle.
    Er dachte an seine erste Begegnung mit Octavia. Sie trug ein grünes Kleid. An ihren Blick, als er sich an ihren Arm klammerte, kurz bevor er von der Hugo ins Meer fiel. An ihr entsetztes Gesicht in der Prince Albert, als sie ihn fallen sah …
    Modo konzentrierte sich. Bei seinem Gewicht und der Fallgeschwindigkeit würden ihn die Pfähle unabwendbar durchbohren. Es sei denn, dachte Modo, ich drehe mich. Er hatte beobachtet, wie Katzen durch die Luft flogen. Es gelang ihnen stets, sich so zu drehen, dass sie auf den Füßen landeten. Wenn er seitlich aufkäme, bestand eine Chance, dass er in einer Lücke zwischen den Bambuspfählen

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