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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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landete.
    Er drehte sich um die eigene Achse. Allerdings fiel er nun mit dem Rücken voraus. Am Grubenrand entdeckte er die Krieger. Mit zornigen Gesichtern starrten sie hinunter, warteten auf seinen Tod. Verzweifelt riss er seinen Körper herum. Das Letzte, was er sonst sehen würde, wären seine Mörder. Im allerletzten Augenblick gelang es ihm – er fiel zwischen die tödlichen Pfähle. Seine Maske schrammte an einem Bambuspfahl entlang und verrutschte, dann schlug er mit der rechten Schulter auf dem Boden auf.
    Mehrere Sekunden lag er reglos da und rang nach Luft. Seine Verfolger stöhnten enttäuscht auf. Irgendwelche harten Gegenstände stachen ihm ins Fleisch. Da er nichts sehen konnte, schob er die Maske runter und rutschte hin und her, was klappernde Geräusche verursachte. Er lag auf einer Schicht Knochen! Von Menschen? Oder von Tieren? Käfer krabbelten herum, und eine grün geschuppte Eidechse huschte mit hektisch wackelndem Schwanz davon. Einer der Eingeborenen schrie, und Modo rechnete damit, dass jeden Augenblick ein Speer seine lebenswichtigen Organe durchbohren würde. Es war besser, dem Tod ins Auge zu blicken, beschloss er. Mit schmerzenden Knochen drehte er sich auf den Rücken und schaute zu den Männern hinauf, die ihn gleich töten würden.
    Von oben ertönte ein vielstimmiger Entsetzensschrei. Ein Mann stimmte ein Wehklagen an und riss sich an seinem krausen schwarzen Haar. Ein anderer warf den Speer beiseite, hielt sich die Augen zu und ging zu Boden.
    Was ist da los? Modo warf einen Blick hinter sich, in der Erwartung, dass dort ein Tiger oder irgendein grässliches Ungeheuer lauerte. Nichts. Als er wieder nach oben schaute, sah er gerade noch, wie die letzten Krieger auf die Knie fielen und dann vermutlich zu Boden sanken. Sie waren jetzt außerhalb seines Blickfelds jenseits der Grubenöffnung.
    Einen Moment lang wartete er noch, bevor er mit wackligen Beinen aufstand. Die Grube war mindestens vier Meter tief, und die Eingeborenen schienen verschwunden zu sein. Womöglich hatten sie sich zurückgezogen. Oder das war eine Falle, und sie stürzten sich plötzlich alle gemeinsam auf ihn?
    In einer Ecke bedeckten kräftige herabhängende Lianen die rotbraune Erde der Grubenwände. Wahrscheinlich kletterten daran die Eingeborenen hinunter, um ihre Jagdbeute abzuschlachten. Modo riss zwei Bambuspfähle aus dem Boden und steckte sie in seinen Gürtel, um eine Waffe zur Hand zu haben, dann kletterte er an den Lianen nach oben. Seine Maske baumelte im Nacken wie ein überdimensionaler Halsschmuck. Unterhalb des Grubenrands zog er eine der Bambusspitzen aus dem Gürtel, bevor er vorsichtig den Kopf hinausstreckte.
    Zu seiner Verblüffung befanden sich die Eingeborenen noch immer auf dem Boden. Einige kauerten zitternd auf den Knien. Ihre dunkle Haut war mit weißen Linien und Handabdrücken geschmückt. Andere lagen ausgestreckt auf der Erde. Sie trugen lederne Lendenschurze. Ein Mann sah zu ihm auf. Sein Gesicht war mit weißen Punkten bemalt, was an ein Leopardenfell erinnerte. Er stieß einen gepressten Angstschrei aus und senkte den Kopf wieder.
    Modo zog sich an der Kante hoch, kletterte aus dem Loch und ließ die Bambuspflöcke fallen. Gerade noch hatten sie ihn wie ein wildes Tier gejagt, und jetzt lagen sie ihm zu Füßen. Was war geschehen? Er wischte sich den Schweiß von den Augen. Unter seinen Händen spürte er die eingesunkene Nase, das verwachsene Kinn und die Beulen auf seinen Wangen. Die Männer sahen zum ersten Mal sein Gesicht. Fassungslos stand er da, es fehlte nicht viel und er wäre umgekippt: Seine Hässlichkeit hatte die Krieger in die Knie gezwungen! In die Knie gezwungen! Am liebsten hätte er sich die Haare ausgerissen. Er spürte, wie aus dem tiefsten Inneren ein Schrei in ihm aufstieg, ein Schrei, der seit seiner Geburt in seiner Seele, seinem Herzen gewartet hatte. Stattdessen brach ein hicksendes Lachen aus ihm hervor, in dem ein Anflug von Wahnsinn mitschwang. Mehrere Krieger erschauderten sichtlich und hielten sich die Ohren zu.
    »Bin ich so hässlich?«, fragte Modo.
    Er hob einen ihrer Speere auf und stellte fest, dass der Schaft in einer Art hölzerner Schleuder steckte, um die Durchschlagskraft zu erhöhen. Eine schlaue Vorrichtung! Die Männer hatten auch Holzschilde getragen. Modo griff nach einem. In die Fläche war ein Bild geschnitzt, dessen Konturen man mit weißen Linien hervorgehoben hatte. Es zeigte ein ausnehmend hässliches Gesicht. Beinahe hätte

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