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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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willst?«
    Munroe blickte in den Rückspiegel. Lumani war irgendwo da draußen, sie wusste es. Aber die Tatsache, dass er sich niemals blicken ließ, verstärkte den Druck in ihrem Kopf. Sie bog auf eine Hauptstraße ab, ließ sich von ihrem Instinkt bis zum nächsten Wegweiser leiten und von diesem zur Autobahn. Warf Neeva einen Blick zu und stellte fest, dass das Mädchen sie erwartungsvoll anstarrte.
    »Was denn?«
    »Der Rucksack … warum willst du ihn nicht in deiner Nähe haben?«
    »Weil in dem Handy ein Peilsender ist. Und eine Wanze. Ich habe zwar den Akku rausgenommen, aber trotzdem.«
    Neeva runzelte die Stirn, und dann starrte sie, die, wenn Munroe sie gelassen hätte, mit hoch erhobenem Haupt durch die Straßen von Nizza stolziert wäre, während ihr gleichzeitig Killer und Entführer auf den Fersen waren, Munroe vorwurfsvoll an, als hätte sie sie betrogen. »Und warum hast du es nicht längst weggeworfen?«
    »Na, so was, seit wann bist du denn plötzlich die Expertin?«
    Neeva verschränkte die Arme und senkte den Blick.
    Munroe fuhr fort: »Es ist die einzige Möglichkeit, wie ich mit denen Kontakt aufnehmen kann. Ich muss erst noch ein paar Dinge klären, bevor ich es wegwerfen kann. Hör zu, du hast beschlossen mitzukommen. Ich habe dich nicht darum gebeten. Wenn du also dabeibleiben möchtest, musst du die Klappe halten und die Entscheidungen mir überlassen. Wenn du jeden einzelnen Schritt in Frage stellst, gebe ich dich wieder zurück. Ich brauche jetzt Ruhe.«
    »Ich hab doch bloß gefragt«, erwiderte Neeva.
    »Und du gehst mir immer noch auf die Nerven«, sagte Munroe. »Ich bin nicht deine Freundin. Bloß weil ich dir das Leben gerettet habe, bin ich noch lange kein guter Mensch. Ich habe es nicht für dich getan, sondern für mich, so wie du das, was du hier machst, auch nicht für mich tust, sondern für dich. Also, im Moment haben wir keine andere Wahl, als das Telefon zu behalten. Darum sollten wir so schnell wie möglich von hier verschwinden, den anderen immer einen Schritt voraus sein und nichts sagen, was ihnen einen Vorteil verschaffen könnte. Kapiert?«
    Neeva nickte. »Bin ja nicht blöd«, sagte sie, und Munroe musste unwillkürlich lächeln.
    »Gut. Und sobald wir ein richtiges Telefon in die Finger kriegen, musst du deine Eltern anrufen.«
    »Und was soll ich ihnen sagen?«
    »Als Erstes, dass du nicht schon wieder entführt worden bist. Für mich ist das Leben bestimmt erheblich einfacher, wenn mein Gesicht nicht direkt neben deinem in jedem Fernseher zu sehen ist. Und da du den Flug, den sie für dich gebucht haben, verpassen wirst, solltest du ihnen vermutlich erzählen, wieso.«
    Neeva seufzte. »Das wird kein besonders angenehmes Gespräch werden.«
    »Willkommen in der Welt der schwierigen Entscheidungen. Du hast etwas sehr Mutiges vor, Neeva, aber das ist nur dann etwas wert, wenn diejenigen, die du liebst, wissen, dass du es freiwillig machst.«
    Die Autobahn verlief etwas weiter im Inland als die Landstraßen und führte auf direktem Weg nach Italien, ohne Grenzkontrollen, durch Tunnel, an Städten und Ortschaften vorbei, sodass die Zeitverschwendung, die sie auf der Herfahrt betrieben hatten, vollkommen lächerlich erschien.
    Munroe blieb bis hinter Genua auf der Autobahn, dann bog sie ab. Ab jetzt war von der Schönheit der Küste und der großartigen Berglandschaft nicht mehr viel zu sehen. Es gab auch keine Tunnel mehr, sondern nur noch plattes Land und ausgedehnte Industriegebiete. Mit Arbens Geld bezahlte sie die Maut. Auf den kleineren Straßen kamen sie zwar nur langsam vorwärts, aber es bedeutete auch, dass Lumani sich nicht nur auf die Leistung seines Wagens verlassen konnte, um näher zu kommen.
    Neeva unterbrach das Schweigen. »Was ist eigentlich aus dem Narbengesicht geworden?«
    Munroe warf ihr einen kurzen Blick zu, gab aber keine Antwort.
    »Vorhin hast du gesagt, dass das Milchgesicht immer noch in der Nähe ist«, fuhr Neeva fort. »Du hast immer nur von ihm gesprochen, so als wäre er der Einzige. Also, was ist aus dem anderen geworden? Ist er uns bis in die Tiefgarage gefolgt?«
    »Manche Dinge bleiben besser ungesagt«, erwiderte Munroe.
    Neeva starrte auf ihre Hände hinab. »Ich bin freiwillig mitgekommen. Ich finde wirklich, dass ich ein Recht habe, es zu erfahren.«
    »Er ist tot«, sagte Munroe, und Neeva nickte zufrieden.
    Sie näherten sich Mailand von Süden her, folgten den Schildern in Richtung Stadtzentrum, bis sie von buntem

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