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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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rannte durch die Menschenmassen, rannte, als wollte er sagen: Guckt doch mal her, hier bin ich .
    Er hatte eindeutig keinen Sichtkontakt gehabt, sondern war einer bestimmten Route bis zu der Straßenbahnhaltestelle gefolgt, als hätte er genau gewusst, welchen Weg sie nehmen würden. Nachdem er die Bahn verpasst hatte, wandte er sich zur Straße, und das Auto, das Munroe bereits zuvor bemerkt hatte, hielt gerade so lange an, wie er brauchte, um sich auf den Beifahrersitz zu setzen.

 
    Kapitel 33
    Die Bahn blieb an einer Ampel stehen, aber da Lumani mit seinem Wagen in die falsche Richtung fuhr, musste er im Verkehrsfluss mitschwimmen. Mit Hilfe des Smartphones, das Bradford ihr besorgt hatte, suchte Munroe auf Online-Stadtplänen nach Hotels in der Nähe.
    Ohne den Verkehr aus dem Blick zu lassen, wartete sie eine weitere Haltestelle ab, um Neeva in letzter Sekunde einen Stoß zu geben, sodass sie als Letzte noch die Bahn verließen. Neevas Schuhe blieben im Waggon neben den Füßen eines älteren Mannes stehen, und falls überhaupt jemand davon Notiz genommen hatte, machte er jedenfalls keine Anstalten, etwas zu sagen.
    Lediglich vier Haltestellen weit waren sie gefahren, aber aufgrund der unterschiedlichen Verkehrsführung sowie des stoßweisen Autoverkehrs hatte Munroe mehr Zeit gewonnen. Sie gingen jetzt zu Fuß weiter, folgten den Angaben auf ihrem Handy-Display. Die Straßen wurden bereits dunkler, und die Straßenlaternen ersetzten zögerlich das verblassende Tageslicht.
    Das Hotel war ein kleines, modernes, gepflegtes Haus der gehobenen Klasse. Der Besitzer akzeptierte freudig das Bargeld sowie die Ausweisdokumente, die dem Mann mit der Schürze beziehungsweise Lumani zu verdanken waren. Er stellte keinerlei Fragen bezüglich ihres nicht existenten Gepäcks und brachte sie ein Stockwerk höher zu ihrem Zimmer. Hielt höflich die Tür auf. Als Neeva eingetreten war, blieb Munroe noch einmal kurz stehen, um dem Mann ein Trinkgeld zu geben, aber mehr noch, um ihn zu warnen. Da ihre Anwesenheit möglicherweise das Leben unschuldiger Menschen gefährden konnte, bat sie ihn, vorsichtig zu sein, wenn diejenigen, die zweifellos nach ihr suchen würden, hier im Hotel auftauchten. Der Mann blickte sie fragend an und wandte sich dann zum Gehen.
    Munroe trat ins Zimmer und schloss die Tür. Neeva stand stumm da, mit erhobenen Augenbrauen, als wollte sie sagen: Was nun? Aber dann sagte sie: »Du sprichst aber viele Sprachen.«
    Munroe nickte. »Stimmt.« Sie ließ die Taschen und den Inhalt des Stoffbeutels auf das Bett fallen.
    Neeva starrte mit offenem Mund darauf. Munroe streckte ihr eine der Pistolen hin. »Weißt du, wie man damit umgeht?«
    Neeva nickte. Munroe ließ das Magazin herausschnappen und warf einen Blick in die Kammer. Warf Neeva ein leeres Magazin zu und gab ihr die Waffe. »Zeig mal. Ich habe keine Lust, irgendwann eine Kugel in den Hinterkopf zu kriegen.«
    Neeva steckte das Magazin in den Schacht, zog den Schlitten durch, stellte sich breitbeinig in Schussposition, beide Hände an der Waffe. Es sah ganz danach aus, als hätte sie schon die eine oder andere Stunde an einem Schießstand zugebracht. Sie zielte auf das Fenster und drückte ab.
    Munroe gab ihr eine Schachtel mit Munition und näherte sich dann von der Seite her dem Fenster an der hinteren Zimmerwand, warf einen schnellen Blick nach draußen und zog sich sofort wieder zurück, nur um einschätzen zu können, von wo sie möglicherweise bedroht werden konnten. Das Zimmer lag im ersten Stock und zeigte auf einen kleinen Garten und eine breite Straße hinaus, die von drei-bis viergeschossigen Häusern gesäumt wurde. Nicht gerade ideal für einen Scharfschützen, aber falls es dort irgendwo eine geeignete Stelle gab, würde Lumani sie finden.
    Munroe hielt sich weiterhin seitlich des Fensters und zog die Vorhänge zu. Es wurde dunkel im Zimmer. Neeva knipste das Licht an.
    »Mach es wieder aus«, sagte Munroe. »Wir wollen schließlich keine Schatten werfen.«
    »Warst du mal bei der CIA oder in irgend so einer militärischen Spezialeinheit oder so was?«
    Munroe lächelte. »Nein.« Sie nahm sich das zweite leere Magazin und lud es nach Gefühl, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    »Wie kommt es dann, dass du so viele Sprachen sprichst und so viel weißt? Und woher hast du« – sie unterbrach sich kurz – »das Zeug da?«
    Munroe klopfte auf das Magazin, um sicherzugehen, dass die Patronen alle an Ort und Stelle saßen,

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