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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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Womit?«
    »Normalerweise kann ich einen Geschäftswagen nehmen. Ich miete mir ein Zimmer in einem Motel ganz in der Nähe, komme am nächsten Morgen wieder und fahre zurück, manchmal mit Fracht und manchmal ohne.«
    »Aber immer mit genau diesem Anhänger?«
    Lockreed nickte.
    »Kommt dir das nicht irgendwie seltsam vor?«
    Der Fahrer sank ein wenig in sich zusammen. »Es ist eben ein Job. Bringt was zu essen auf den Tisch.«
    Sie warteten schweigend einige Minuten lang, bis Walker im Trooper neben dem Sattelschlepper anhielt. Jahan war etliche Wagenlängen hinter ihr.
    Sie löschten die Scheinwerfer, ließen aber die Motoren laufen. Sie stiegen aus und stellten sich neben Bradford. Er zeigte auf die Vorhängeschlösser. »Der Fahrer hat keinen Schlüssel dafür. Habt ihr vielleicht ein bisschen Plastik übrig?«
    Jahan holte ein Stück Sprengschnur aus seinem Rucksack. Wickelte je ein Stück davon um die beiden Schlösser und machte die Zündschnur fest. Dann traten sie alle vier ein Stück zurück. Der Sprengstoff schnitt durch das Metall wie ein Messer durch Butter, und die halbierten Schlösser fielen zu Boden. Bradford wischte mit dem Fuß die Trümmer beiseite. Schob die Riegel auf und zog die Türen auf. Dann leuchteten sie mit der Taschenlampe in den dunklen Container. Er war fast bis zur Decke mit riesigen Kisten vollgestapelt.
    Walker seufzte. »Hätten sie’s uns nicht wenigstens ein bisschen einfacher machen können?«
    Bradford stieg in den Laderaum, und Walker folgte ihm.
    »Soll ich den Fahrer fesseln?«, erkundigte sich Jahan.
    Bradford meinte: »Ach was, er weiß ja eh nicht, wo er hin soll«, und dann, nachdem er einen Augenblick lang auf die Kisten gestarrt hatte: »Hey, Dave, komm rein und hilf uns beim Ausladen.«
    Walker sagte: »Hier muss es doch irgendein System geben. Eine Route, auf der man bis nach hinten kommt. Es wäre doch Schwachsinn, das ganze Ding jedes Mal wieder komplett erst zu ent-und dann zu beladen.«
    »Kann schon sein«, meinte Bradford. »Siehst du was?«
    Walker schüttelte den Kopf.
    »Jack?«
    »Ich sehe bloß eine Mauer aus Kartons. Und auf meinem Rücken hängt eine Zielscheibe. Können wir vielleicht endlich mal anfangen?«
    Bradford griff nach einer Kiste und schob sie dem Fahrer hin. Das Ding war ziemlich schwer dafür, dass es nur Kulisse war. »Wirf mal einen Blick da rein«, sagte er. »Sieh nach, ob der Inhalt zu deinen Papieren passt.«
    Laut den Frachtdokumenten handelte es sich um Kindermöbel, und tatsächlich befanden sich in den großen, sperrigen Kartons Holzteile, fein säuberlich zwischen Verpackungsmaterial platziert. Allem Anschein nach war die Ware echt und vielleicht sogar tatsächlich für den Export vorgesehen. Die vier arbeiteten schwitzend und schweigend und luden so viele Frachtkartons aus, dass sie die anderen hin-und herschieben konnten, immer auf der Suche nach etwas, von dem sie nicht wussten, wie es aussah, das sie aber – so nahmen sie an – schon erkennen würden, falls sie darauf stießen.
    Bradford war bereits in der Mitte des Anhängers angekommen, da hörte er zum ersten Mal ein Klopfen, wenn auch sehr leise und fast unhörbar. Er hob sofort die Hand. Jede Bewegung erstarrte, und in der nun entstehenden Stille hörten es die anderen auch, obwohl das Geräusch nicht eindeutig aus einer bestimmten Richtung kam und so schwach war, dass man fast meinen konnte, es sei nur eingebildet.
    Am lautesten schien das Klopfen – wenn man es so nennen wollte – im vorderen Teil zu sein. Daher hörte Bradford jetzt damit auf, die Kisten hin-und herzurücken, sondern schuf einen direkten Weg bis zur Stirnwand. Dort ging es nicht mehr weiter.
    Das Klopfen ertönte wieder, lauter diesmal als zuvor, aber noch immer ließ sich nicht genau feststellen, aus welcher Richtung es kam. Jahan quetschte sich an Bradford vorbei, ging in die Knie, legte die Hand und das Ohr an die Wand. Wartete auf das Klopfen und schüttelte anschließend den Kopf: keine Vibrationen.
    In der nun entstehenden enttäuschten Stille übertönten ihre Atemzüge das leise klingelnde Hoffnungsglöckchen, so lange, bis es erneut klopfte, dieses Mal lauter und eindeutig ein SOS -Signal, das von überall und nirgendwo zugleich zu kommen schien.
    Schließlich sprach Lockreed das Offensichtliche aus. »Also aus einem Karton kann das nicht kommen. Die sind doch alle zu klein für einen Menschen.«
    »Falsche Seitenwand, falsche Decke, falscher Fußboden«, sagte Walker. »Mehr

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