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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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denn sein? Drogen?«
    »Menschen.«
    Der Fahrer stieß ein kurzes, bellendes Gelächter aus, das eher erleichtert als amüsiert klang. »Ach was, Mann, ausgeschlossen«, sagte er. »Wir befördern nichts aus Mexiko hier hoch. Runter fahren wir gelegentlich schon, aber wir bringen nie Fracht mit.«
    »Ich rede nicht von illegalen Einwanderern.«
    Doch dann hörte Bradford auf. Der Mann war nichts weiter als ein Arbeitsknecht. Solche Diskussionen waren zwecklos. »Kennst du vielleicht eine versteckte Stelle, wo wir anhalten können, nicht zu weit von der Stadt entfernt und so, dass wir keine Aufmerksamkeit erregen?«
    »Kann schon sein«, erwiderte der Fahrer, »aber Sie machen mich ziemlich nervös mit Ihrer Spielzeugpistole da. Ich hätte gern so was wie eine Garantie, dass Sie nicht auf mich schießen.«
    »Wenn ich vorgehabt hätte, jemanden zu erschießen, wären die Typen im Depot, die mit den Gewehren, die ersten gewesen.«
    Der Fahrer schaltete in den nächsten Gang. »Das klingt irgendwie einleuchtend«, sagte er, obwohl er immer noch sehr aufgeregt wirkte, wie jemand, der sich auf einen Kampf oder eine schnelle Flucht eingestellt hatte.
    »Wo sollte die Fracht denn eigentlich hingehen?«, wollte Bradford wissen.
    »Nach Houston, wie immer.«
    Bradford wiederholte seine Antwort: »Wie immer?« Und dann: »Sonst fährst du nirgendwohin?«
    »Mit den kleineren Lastwagen komme ich im ganzen Land herum, aber mit dem Zug hier, nein, immer nur nach Houston. Obwohl, bevor ich hier angefangen habe, also vor Katrina, da war es New Orleans.«
    »Und da stellst du dir keine Fragen?«
    Der Mann zuckte mit den Schultern. »Ich tue meine Arbeit. Ich frage nicht, wozu das gut sein soll.«
    »Wie heißt du?«
    »Dave Lockreed.«
    »Okay, Dave, hör zu. Ich will gar nichts von dir. Ich will bloß einen Blick in den Auflieger werfen, nichts weiter. Ich will niemandem weh tun und ganz bestimmt niemanden umbringen, und ich habe auch nicht vor, etwas zu stehlen. Aber ich bin überzeugt davon, dass dahinten in dem Anhänger irgendwo ein Mensch versteckt wird. Nur deshalb bin ich hier. Ich möchte das Ganze so schnell wie möglich hinter mich bringen und wieder verschwinden. Daher habe ich nur eine einzige Bitte: Mach es mir nicht schwerer als nötig. Was meinst du, kriegst du das hin?«
    Kurz hinter Lewisville kam der Anruf von Jahan. Es folgte ein kurzes Gespräch. Anschließend wusste Bradford, dass sein Team in Sicherheit war; die nötigen Angaben für den Treffpunkt hatte er weitergeleitet. Der Rest der Fahrt, die immer weiter nach Norden führte, bot Gelegenheit, den Fahrer auszuquetschen und möglichst viele Informationslücken zu schließen.
    Lockreed redete langsam und bedächtig, trotzdem waren seine kurzen, ruckartigen Sätze aufschlussreicher, als Bradford gehofft hatte. Es war eine nervöse Aneinanderreihung von Worten, einfach nur, um etwas zu sagen, um die Stille zu übertönen. Es stellte sich heraus, dass Veers in Houston eine Zweigniederlassung unterhielt. Das war selbst den Nachforschungen der Kommandozentrale entgangen. Es war nur ein kleines Büro, das, soweit Lockreed wusste, Import-und Exportaufträge abwickelte. Das passte wunderbar zu Bradfords Theorie über die internen Abläufe bei Veers. Houston besaß sowohl einen See-als auch einen Flughafen, daher ging Bradford davon aus, dass dieser kleinere, etwas abseits gelegene Arm des Puppenmacher-Netzwerks als Drehscheibe für die Beförderung der Ware diente.
    Der Treffpunkt war ein Park gleich neben dem Interstate-Highway, kurz hinter Denton: Bäume und Rasenflächen, ein Baseballfeld und ein paar Fußballplätze, dazu ein verlassener Parkplatz in einer ruhigen, dünn besiedelten Gegend.
    Die Bremsen zischten, und Bradford stieg aus. Er ging zum hinteren Ende des Sattelzuges, während Lockreed es ihm auf der anderen Seite gleichtat. Dann starrten sie gemeinsam auf die verriegelte Heckklappe und den doppelten Sicherungsbolzen mit den Vorhängeschlössern. »Hast du dafür einen Schlüssel?«, fragte Bradford.
    »Schön wär’s. Normalerweise schon. Aber dann ist mir die Schießerei dazwischengekommen.«
    »Immer noch keine Ahnung, was da drin sein könnte?«
    Der Fahrer schüttelte den Kopf. »Abgesehen von dem, was in den Papieren steht, nein.«
    »Was machst du normalerweise, wenn du in Houston ankommst?«
    »Ich fahre den Auflieger rückwärts an die Rampe, gebe Papiere und Schlüssel ab, hole mir eine Unterschrift und verschwinde.«
    »Und wohin?

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