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Mission Munroe. Die Sekte

Mission Munroe. Die Sekte

Titel: Mission Munroe. Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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du denn vor?«
    »Ich bringe dich in die Badewanne. Du hast es nötig.«
    Die Suite hatte zwei Zimmer, die durch eine dicke Wand und mehrere Türen voneinander getrennt wurden. So entstanden zwei separate Bereiche. Bradford hatte es exakt so gewollt, nicht nur um seinetwillen, sondern auch wegen Hannah, die betäubt im Bett lag. Sie trug immer noch dasselbe Nachthemd wie bei ihrer Entführung aus dem zweiten Stock des Hotels. Er war ein erwachsener Mann und hatte ein entführtes und künstlich betäubtes dreizehnjähriges Mädchen bei sich, ohne offiziell dazu berechtigt zu sein. Das war eine mehr als unangenehme Situation.
    Munroe, die immer noch in Bradfords Armen lag, drehte den Kopf und versuchte, einen kurzen Blick auf sie zu erhaschen. »Ist sie überhaupt schon mal aufgewacht?«
    »Ja«, erwiderte Bradford. »Lass schon mal das Wasser einlaufen. Ich hole dir etwas Frisches zum Anziehen.« Er unterbrach sich für einen Moment. »Und wenn du nichts dagegen hast, erzähle ich dir alles, sobald du in der Wanne liegst.«

Kapitel 37
    Munroe lächelte wieder. Ihr breites Die-ganze-Welt-kannmich-mal-Grinsen reichte vom einen Ohr zum anderen, und Bradford hatte gar keine andere Wahl, als ebenfalls zu grinsen. Dieses Lächeln machte ihn, trotz ihres lädierten Gesichts, beinahe schon euphorisch. Dass sie jetzt hier war, bei ihm und in Sicherheit nach all den quälenden Stunden der Ungewissheit, löste eine solch schwindelerregende Erleichterung aus, dass die ganze Wut, die in ihm hochgekocht war, nachdem er endlich erfahren hatte, dass sie lebte, wie ein Kartenhaus in sich zusammenfiel.
    Er wollte sie küssen, wollte sie festhalten und nie wieder loslassen, sie gleichzeitig schütteln und fragen, was zum Teufel sie sich eigentlich dabei gedacht hatte – ihr den ganzen Frust entgegenbrüllen, damit sie begriff, welcher Schmerz die ganze Zeit in seinen Eingeweiden gewütet hatte.
    Aber er tat es nicht.
    Würde es nicht tun.
    Er dachte an ihre Worte, dass die Liebe sich manchmal selbst genug war, dass man sie abtötete, wenn man sie mit Gewalt verändern und zu etwas machen wollte, was sie nicht war. Ganz egal, wie sehr ihm ihre Risikobereitschaft, ihr bedenkenloses Leben auf des Messers Schneide, an die Nieren ging, er akzeptierte es, weil sie keine andere Möglichkeit hatte. Er konnte sie nicht beschützen, würde nicht versuchen, sie zu verändern, und wenn das der Preis dafür
war, dass er weiterhin in ihrer Nähe bleiben durfte, dann würde er ihn freudig bezahlen.
    Im Badezimmer stellte er Munroe behutsam auf die Füße und ließ sie allein. Er wartete vor der Tür, bis die Wanne vollgelaufen und sie hineingeschlüpft war, dann klopfte er leise an und legte ihr seine einzige frische Garnitur auf das Waschbecken. Das waren die Sachen, die im Kofferraum gewesen waren. Alles andere hatte er in Buenos Aires zurückgelassen.
    Wenn alles nach Plan gelaufen wäre, wäre er mit Munroe und Hannah zu dem kleinen Flugplatz gefahren, hätte gewartet, bis die beiden in der Luft waren, und wäre dann ins Hotel zurückgekehrt, um das Zimmer zu räumen.
    Wenn alles nach Plan gelaufen wäre.
    Doch dann war ihm nur die Improvisation geblieben: Logan in den Hintern treten, Heidi aus dem Bett und in die Stadt jagen und seinen Kontaktleuten vor Ort noch einen allerletzten nächtlichen Gefallen abringen. Wenn seine Schätzungen richtig waren, war sein Hotelzimmer ungefähr zur selben Zeit sauber gemacht worden, als er Hannah im Sitz der Gulfstream festgeschnallt hatte, die sie nach Uruguay gebracht hatte.
    Alles, was im Zimmer gewesen war, befand sich noch in Buenos Aires – Kleider, Ausrüstung, Daten, Geld und Papiere. Alles war sicher verwahrt und wartete darauf, abgeholt zu werden. Sie würden noch einmal zurückkehren müssen, eher früher als später vermutlich, und sei es nur wegen der Ausweise und der Daten, die sie Gideon versprochen hatte.
    Nach all der Aufregung im Vorfeld von Hannahs Entführung und nach dem Entsetzen darüber, dass Munroe direkt vor seiner Nase gefasst worden war, war die Flucht
aus Buenos Aires dank ihrer gewissenhaften Vorbereitung völlig problemlos gelaufen. Das Flugzeug hatte aufgetankt und startklar auf sie gewartet, und obwohl Bradford einen gültigen Reisepass für Hannah dabeihatte – den würde Charity brauchen, wenn sie mit dem Mädchen Uruguay verlassen wollte –, hatten weder er noch Munroe vorgehabt, auf legalem Weg einzureisen. Daher hatten sie bereits entsprechende Vorkehrungen

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