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Mission Munroe. Die Sekte

Mission Munroe. Die Sekte

Titel: Mission Munroe. Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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verschiedene Dinge planen und Entwicklungen absehen konnte, dass er der Gegenwart immer um viele Züge voraus war.
    »Das ist das Handy, mit dem ich Logan erreichen kann, richtig?«
    Er nickte.
    »Und Heidi?«
    »Sie ist im Balmoral Plaza abgestiegen«, antwortete er, und Munroe ließ das gesamte Dutzend Fragen, die ihr mit einem Mal im Kopf herumspukten, unausgesprochen.
    Problemlos besorgte sie sich zunächst die Nummer des Hotels und anschließend Heidis Zimmernummer. Dann führte sie zwei Telefonate, das erste mit Heidi, das zweite
mit Logan. Mit beiden verabredete sie sich im Hotelrestaurant, allerdings zu unterschiedlichen Zeiten. Munroe wollte zuerst mit Heidi allein sein, um ein paar Dinge mit ihr zu besprechen, die sie viel lieber für sich behalten hätte. Aber es war ein notwendiges Übel, und sie wollte nicht kneifen.
    In Gedanken war sie jedes mögliche Szenario durchgegangen, vorwärts, rückwärts und im Kreis. Sie war nach Argentinien gekommen, hatte ihren Auftrag zum Abschluss gebracht, und diese offenen Fragen taten nichts zur Sache, brauchten sie nicht zu belasten. Dennoch konnte sie jetzt nicht ruhigen Gewissens abreisen. Sie hatte es gesehen, sie wusste Bescheid, und wenn sie jetzt nicht handelte, wenn sie sich einfach abwandte und das Offensichtliche ignorierte, dann machte sie sich zur Komplizin, so wie jedes einzelne Mitglied der ERWÄHLTEN zum Komplizen gemacht worden war.
    Munroe sah nur einen einzigen Weg, um sich von einer Verantwortung zu befreien, die sie niemals gewollt hatte, und dieses Gespräch war ein Teil davon. Heidi musste es erfahren. Aber kein Kind, ganz gleich, wie erwachsen es war oder wie lange es seinen Vater nicht gesehen hatte, würde widerspruchslos hinnehmen, dass der Vater, den es geliebt und nach dem es sich gesehnt hatte, aller Wahrscheinlichkeit nach ein Kinderschänder war.
    Heidi hatte in ihrer eigenen Kindheit vermutlich bestimmte Erfahrungen gemacht, die darauf hindeuteten, dass Munroe die Wahrheit sagte, aber trotzdem lag es schlicht und einfach in der Natur des Menschen, solche Wahrheiten zu leugnen. Sie konnte das nicht akzeptieren, würde es nicht akzeptieren wollen, und sie würde in einen immer stärker werdenden emotionalen Konflikt gestürzt werden. Daher war es besser, wenn Heidi es von Munroe erfuhr,
wenn sie die ersten Auseinandersetzungen mit ihr führen konnte, anstatt es später, wenn die Wahrheit schließlich ans Licht kam, von Logan oder Charity zu hören.
    Und die Wahrheit würde ans Licht kommen, das war klar. Denn wenn Hannah ihren Eltern nicht erzählen wollte, was vorgefallen war, Munroe würde es tun, auf jeden Fall. In Bezug auf die älteren Kinder der ERWÄHLTEN war das, was in der Vergangenheit geschehen war, oftmals uneindeutig und undurchschaubar. Aber das mit Hannah betraf die Gegenwart, das Hier und Jetzt. Da gab es keine Verjährungsfristen, keine Möglichkeit, einen Verbrecher zu verstecken und zu beschützen. Und falls irgendjemand die Zuständigkeit der argentinischen Behörden in Frage stellen sollte, würde Munroe Elijah höchstpersönlich an die Vereinigten Staaten ausliefern und ihn, wenn nötig, vor den Obersten Gerichtshof zerren. Vielleicht, aber wirklich nur vielleicht, würde das Rechtssystem dieses eine Mal diejenigen beschützen, die es beschützen sollte, und verhindern, dass Munroe sich gezwungen sah, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
    Sie verließ das Hotelzimmer, suchte sich einen Tisch im Restaurant und bestellte sich etwas zu essen. Ihr Körper verlangte immer noch nach Nahrung, und so aß sie mit reichlich Appetit. Als Heidi eintraf, war sie fast fertig.
    Seit ihrem letzten Treffen in der Kneipe in San Telmo waren keine achtundvierzig Stunden vergangen, aber es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. Heidi begrüßte sie, wie jedes Mal, mit einer Umarmung und erkundigte sich dann ehrlich besorgt, woher die vielen Prellungen und blauen Flecken stammten.
    »Ich hätte dich fast nicht erkannt«, sagte sie. »Die Kleider, die Haare, dein Gesicht, alles sieht ganz anders aus.«
Sie hielt für einen Moment inne. »Genau wie du gesagt hast.« Ohne auf eine Antwort zu warten, reichte sie Munroe eine kleine Plastiktüte mit einer frischen Garnitur Kleidung. »Etwas Kleineres habe ich nicht dabei.«
    »Das passt bestimmt«, entgegnete Munroe. »Ich möchte bloß, dass sie etwas zum Anziehen hat. Damit sie nicht im Schlafanzug wildfremden Menschen gegenübertreten muss.«
    Heidi nickte und blickte sich im Restaurant um. »Wo

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