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Mission Munroe. Die Sekte

Mission Munroe. Die Sekte

Titel: Mission Munroe. Die Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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kannte, sah sie keinen Grund dafür, mit einem Probedurchlauf Zeit zu verschwenden.
    Bradford öffnete die Balkontür, trat hinaus, achtete sorgfältig darauf, dass er nicht zu erkennen war, und sah zu, wie sie in das Taxi stieg. Sein Gefühl sagte ihm, dass es richtig war, auf den Probelauf zu verzichten. Er hätte es im umgekehrten Fall genauso gemacht. Aber wenn er keine aktive Rolle spielen konnte, war alles anders. Er war es gewohnt, das Kommando zu führen, selbst an vorderster Front mitzumischen und für seine Männer den Weg freizuräumen. Dass er jetzt zum Zuschauen verdammt war, machte ihn unruhig und nervös.
    Das einzig Gute war, dass das Grundstück ganz in der Nähe lag, sodass er im Notfall schnell bei ihr sein konnte.
    Das Taxi fuhr los, und Bradford wandte sich dem Schreibtisch zu, der von einem riesigen Berg Überwachungselektronik bedeckt wurde. Er tippte einen Befehl ein und aktivierte einen der Peilsender, die Munroe eingesteckt hatte. Auf einem Monitor zu beobachten, wie die Operation
voranschritt, war nur ein schlechter Ersatz für die aktive Teilnahme, aber unter den gegebenen Umständen konnte er nichts anderes tun, als sie mit Hilfe der Elektronik auf ihrem Weg durch den Stadtverkehr zu begleiten. Gerissen wie sie war, wusste sie mit Sicherheit, was er tat und weshalb. Vermutlich würde sie sich anschließend wieder einmal über ihn lustig machen.
    Der Peilsender erwachte zum Leben, und Bradford griff, während er den blinkenden Punkt im Auge behielt, zum Telefon. Ihm blieben nur wenige Minuten, dann hatte Munroe ihr Ziel erreicht, aber trotzdem … er musste jetzt anrufen, solange er sich sicher sein konnte, dass er durchgestellt wurde.
    Es war drei Tage her, dass er mit Logan gesprochen hatte. Durch das Abhörmikrofon wusste er, dass Logan in seine Unterkunft zurückgekehrt war, aber auch ohne die Wanze konnte er sich unschwer vorstellen, wie dieser seine Abende verbrachte: nervös auf dem Zimmer sitzend und auf den Anruf hoffend. Wäre Bradford an Logans Stelle gewesen, die Warterei hätte ihn verrückt gemacht. Gleichgültig, wie die Anweisungen lauteten, er hätte unbedingt selbst eingreifen wollen, und er wusste aus persönlicher Erfahrung, welche Selbstbeherrschung Logan an den Tag legen musste, um sich zurückzuhalten. Aber in dem Wissen um die Qualen, die Logan erleiden musste, lag auch eine gewisse süße Befriedigung.
    Es spielte keine Rolle, dass Munroe eine eigenständige Persönlichkeit war und sich niemals auf diesen Auftrag eingelassen hätte, wenn sie es nicht selbst gewollt hätte. Es spielte auch keine Rolle, dass sie ganz genau gewusst hatte, worauf sie sich einließ. Und eine noch geringere Rolle spielte es, dass die Arbeit mit all der Aufregung, den Herausforderungen
und der unglaublichen Konzentration, die dazu notwendig war, sie letztendlich am Leben und bei klarem Verstand hielt. Trotz alledem blieb es eine Tatsache, dass Logan seine Freundschaft und seine gemeinsame Geschichte mit Munroe ebenso wie Bradfords enge Bindung an sie dazu benutzt hatte, sie beide dazu zu bringen, in dieses Projekt einzusteigen.
    Da schien es ihm eine gerechte Strafe, dass Logan, von allen aktuellen Geschehnissen abgeschnitten, völlig frustriert einfach nur abwarten musste, während der aktive Teil des Auftrags ohne ihn stattfand.
    Bradford wählte.
    Das Gasthaus besaß nur einen Telefonanschluss, und so musste er eine ganze Weile warten, bis Logan am Apparat war. Als er sich schließlich meldete und den Anrufer erkannt hatte, klang er sehr erleichtert.
    »Ich habe nicht viel Zeit«, sagte Bradford, »aber Michael hat mich gebeten, dich auf den neuesten Stand zu bringen.« Er hielt inne, und als Logan stumm blieb, fuhr er fort.
    »Bis jetzt hat sie zwei Oasen zweifelsfrei lokalisiert und die dritte wahrscheinlich auch. In der einen haben wir eine Videoüberwachung installiert, in der zweiten Wanzen. Außerdem haben wir an vier Fahrzeugen Peilsender angebracht.«
    »Habt ihr auch etwas über Hannah in Erfahrung gebracht?« , fragte Logan. Seine Stimme klang ruhig, dennoch hörte man ihm an, dass das Nichtstun und die Warterei an seinen Nerven zerrten.
    »Noch nicht«, erwiderte Bradford. »Aber wenn deine Tochter in Buenos Aires ist, wird Michael sie finden.« Im Grunde genommen war es überflüssig, vielleicht sogar herablassend, so etwas zu sagen. Schließlich hatte Logan
sich ja an Munroe gewandt, weil er wusste, wozu sie fähig war.
    Nach einer langen Pause sagte Logan: »Gibt es

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