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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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brachten ihn und Munroe ins Landesinnere.
    Der Fußweg nach Ureca führte einen knappen halben Kilometer steil bergauf durch üppiges feuchtes Grün. Es musste bis vor Kurzem noch geregnet haben. Das Dorf bestand aus ordentlich aneinandergereihten Häusern, durch schmale Lehmwege, auf denen noch nie ein motorisiertes Fahrzeug gefahren war, fein säuberlich voneinander abgegrenzt. Im Gegensatz zu den Schlackesteinhäusern in den Siedlungen im Norden waren die Häuser in Ureca überwiegend aus Lehmflechtwerk errichtet und mit dicken Strohschichten gedeckt worden.
    Die Jungen brachten Munroe zum Haus des Dorfältesten und traten unentwegt plappernd ein. Kurze Zeit später kamen sie wieder herausgestürmt, gefolgt von einer älteren Frau. Sie trug ein abgetragenes T-Shirt, um die Hüfte einen farbenfrohen Wickelrock sowie ein dazu passendes Haarband. Ihr wettergegerbtes Gesicht war von etlichen Narben bedeckt. Sie begrüßte Munroe und bat sie hinein.
    Munroe bekam einen Sitzplatz gegenüber einem Mann angeboten, der mit Sicherheit sehr viel jünger war, als er aussah. Majestätisch thronte er auf einem Holzstuhl, die Hand auf einen polierten Stock gestützt. Munroe wurde sehr höflich begrüßt, und nachdem sie den Kaffee entgegengenommen und angefangen hatte zu trinken, erkundigte er sich, warum sie in sein Dorf gekommen war, und bat sie um die nötigen Dokumente, die sie für die Reise hierher brauchte.
    Sie zeigte ihm ihre Aufenthaltsgenehmigung und erklärte, dass sie zwar keine schriftliche Bestätigung des Innenministeriums vorlegen könne, aber dennoch zu einer diplomatischen Delegation gehöre, die bestimmte Pflichten zu erfüllen hatte, darunter auch, und keineswegs zuletzt, ein Besuch in Ureca. Ureca sei schließlich aufgrund seiner Einzigartigkeit eines der bedeutendsten Dörfer der ganzen Insel und er als Dorfältester einer der bedeutendsten Männer. Er nickte zustimmend und fragte nicht mehr nach irgendwelchen Dokumenten. Stattdessen stellte sie ihm ein paar möglichst indirekte Fragen, um aus den Antworten auf Francisco Beyards Aufenthaltsort schließen zu können.
    Der Älteste war ein nachdenklicher Mann und redete nur langsam. Er gab kluge Antworten, und seine Zurückhaltung bestätigte Munroes Vermutung, dass Beyards Einfluss bis in seinen Geldbeutel reichte.
    Er war nicht weit weg.
    Voller Ehrfurcht und Ehrerbietung entschuldigte sie sich dafür, dass sie ohne Geschenk in das Haus eines solch wichtigen Repräsentanten gekommen war, und erläuterte, dass sie unter anderem den Auftrag hatte, einen Mann aufzusuchen, der ihr eine Transportmöglichkeit zur Verfügung stellen konnte. Sie war sehr hastig aufgebrochen und daher mit leeren Händen hier angekommen, aber dieser Mann würde ihr dabei behilflich sein, ein Geschenk zu besorgen.
    Der Älteste blieb einen Augenblick lang stumm, und auch Munroe sagte nichts. Sie wusste, dass er die zu erwartende potenzielle Belohnung gegen den potenziellen Verlust abwog, sollte er etwas tun, was seinem Geldgeber missfiel. Schließlich ergriff er das Wort.
    »Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, was ist und was nicht ist. Meine Augen und Ohren sind nicht mehr so jung, wie sie einmal waren. Aber man hört gelegentlich, dass junge Männer bei Point Delores Arbeit finden.«
    »Ganz offensichtlich«, erwiderte sie, »sind Sie ein sehr weiser Mann. Ihr Volk kann sich glücklich schätzen, einen solchen Anführer zu haben.« Er nickte erneut, und mit seiner Genehmigung verließ sie das Haus.
    Als sie den Bootsmann sah, hatte er seine Waren im Halbkreis um sich herum verteilt, vor sich die Frauen des Dorfes. Mit lauten Stimmen und in schnellem Stakkato wurde um die Preise gefeilscht. Munroe konnte etliche Bruchstücke verstehen, erfasste blitzartig die Bedeutung einzelner Wörter. Es würde nur wenige Tage dauern, bis sie an einer Unterhaltung teilnehmen, nur eine Woche, bis sie die Sprache fließend sprechen konnte.
    Als die Aufregung sich gelegt und die Menge sich etwas verlaufen hatte, rief sie den Bootsmann zu sich. Nur noch ein kleines Stück, dann hatte er seinen Teil der Abmachung erfüllt. Point Delores war, wie sie erfahren hatte, ein Vogelnistgebiet an der Küste, nur wenige Kilometer entfernt.
    Sie schoben das Boot das zweite Mal an diesem Tag auf einen Strand, und Munroe suchte im Sand nach menschlichen Spuren. Oberhalb der Wasserkante lag eine kleine Piroge, und nicht weit davon entfernt begann ein Pfad, der nur durch einige wenige Fußabdrücke oder

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