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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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fünf Jahren hier in der Gegend, erst nur auf einem kleinen Gelände an der Küste von Río Muni. Seit sie Öl gefunden haben, expandieren sie aber ständig. Erst im letzten Monat haben sie eine neue Quelle vor der Küste erschlossen. Ungefähr einmal pro Woche kommt ein Tanker vorbei, wird vollgepumpt und fährt wieder ab.«
    »Das Mädchen, das ich suche, ist die Tochter des Gründers von Titan.«
    Beyard schwieg, tippte nur mit dem Kugelschreiber auf den Tisch. »Was wollte sie denn in Mongomo? Wieso nicht Bata, wieso nicht Mbini?«
    »Ich glaube nicht, dass ihre Reise irgendwas mit Titan zu tun hatte. Scheint eher Zufall zu sein.«
    »Na ja, wenn sie mit dem Chef einer der Ölfirmen verwandt ist und ihr hier etwas zugestoßen ist, dann ist mir schon klar, warum es in diesem Land Leute gibt, die nicht wollen, dass du nach ihr suchst.«
    »Das erklärt aber nicht, wieso ich seit meiner Ankunft beschattet worden bin.«
    »Stimmt.«
    »Und«, fuhr Munroe fort, »falls ein Regierungsmitglied ihr Verschwinden vertuschen will, hat derjenige überhaupt gewusst, wer sie war, als ihr, was immer es war, zugestoßen ist?«
    »Hast du ein Foto von ihr dabei?«, fragte er.
    »Das nicht, aber ich kann dir aus dem Internet eines besorgen, falls du einen Zugang hast.«
    Er zog einen Laptop hervor und verband das Modem mit dem Telefon. »Ist aber wahnsinnig langsam.«
    Munroe klickte eine Seite mit Emilys Highschool-Foto an, lud es herunter, vergrößerte es so, dass es den gesamten Bildschirm ausfüllte, und zeigte es Beyard.
    Er starrte schweigend auf das Foto. »Ich hab sie gesehen«, sagte er.
    Munroe schüttelte den Kopf. »Du willst mich verarschen, oder?«
    »Nein, ernsthaft. Ist gut drei Jahre her, in der Bar Central in Bata. Ihre Haare waren anders, aber das ist sie – die gleichen Augen, die gleiche Nase. Sie war zusammen mit ein paar einheimischen Männern da. Vielleicht war auch noch eine andere Frau dabei, das weiß ich nicht mehr. Sie war schwanger. Das ist mir damals ziemlich eigenartig vorgekommen. Davor habe ich in Äquatorialguinea noch nie eine schwangere Ausländerin gesehen, und wenn, dann vielleicht eine Latina, aber bestimmt keine Blondine mit so heller Haut. Ich muss sie wohl angestarrt haben, denn sie hat sich zu mir umgedreht. Ich hab sie angelächelt, und sie hat zurückgelächelt.«
    Munroe spitzte die Lippen. »Und du bist dir sicher, dass sie es war?«
    »Es ist drei Jahre her, Essa. Ich würde also nicht mein Leben darauf verwetten. Du weißt so gut wie ich, wie selten man auf dem Festland Ausländer zu Gesicht bekommt, und wie wenige davon Frauen sind. Die fallen auf.«
    Noch ein Puzzleteilchen mehr.
    »Du hast gesagt, nach der Übergabe bringst du mich, wohin ich will. Auch nach Bata?«
    »Mit dem Kutter kann ich mich im Hafen nicht blicken lassen. Aber ich kann dich hinbringen.«
    »Und falls sich herausstellen sollte, dass ich in Mongomo weitersuchen muss, begleitest du mich dann auch dahin?«
    Beyard seufzte. »Wenn du dich absolut nicht davon abbringen lassen willst, ja, dann komme ich eben mit. Es wäre mir ganz recht, wenn du am Leben bleibst. Irgendjemand muss schließlich auf dich aufpassen. Also warum nicht ich.«
    Sie lächelte. »Danke«, flüsterte sie. »Und jetzt muss ich wissen, was mich das kostet.«
    Er schwieg einen Augenblick, dann richtete er den Blick vom Fenster direkt auf sie. »Was ich dafür haben will«, sagte er, »ist das Versprechen, dass du nicht einfach sang- und klanglos verschwindest, wenn das alles hier vorbei ist. Ich will wissen, wo du bist und wie ich dich erreichen kann.«
    Sie merkte, wie unsichtbare Fesseln um ihre Hand- und Fußgelenke zuschnappten, holte einmal tief Luft und sagte: »Wenn das so ist, dann verspreche ich es.«

Kapitel 13

    2,40° nördliche Breite, 9,30° östliche Länge
    Vor der Westküste von Kamerun
    Es war Nachmittag, als Munroe erste Aktivitäten rund um das Schiff bemerkte. Von der Brücke aus konnte sie das gesamte Deck überblicken. Drei kleinere, bis an den Rand beladene Boote hatten längsseits am Kutter festgemacht. Fünf Besatzungsmitglieder waren bereits an Bord, während einer vom Wasser aus die Deckkräne in die richtige Position dirigierte, um die Boote aus dem Wasser zu heben. Keines der Gesichter kam ihr bekannt vor.
    Eins nach dem anderen wurden die schlanken Schnellboote durch die Frachtluke gesenkt, direkt auf die bereitstehenden Transportgestelle. Ein kleinerer Kran im Frachtraum entlud die Boote und anschließend

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