Mission Sphinx: Thriller
Reifen quietschen, und wenige Sekunden später ertönten eilige Schritte auf der Treppe. Weaver forderte Morris auf: »Gehen Sie nachsehen, was da los ist.«
Doch bevor der Sergeant die Tür erreicht hatte, wurde diese heftig aufgestoßen, und Sanson kam herein. Sein Gesicht war dunkelrot angelaufen vor Zorn, als er die Situation überblickte.
Dann funkelte er Weaver wütend an. »Was, zur Hölle, geht hier vor?«
»Sie haben auf unfaßbar unverfrorene Art und Weise meine Befehle mißachtet, Weaver.« Sanson stand vor ihm, sein Gesicht war noch immer rot vor Wut. Weaver wollte etwas sagen, aber Sanson schnitt ihm das Wort ab. »Darüber werden wir später sprechen. Ich habe gerade zwei Stunden mit einem völlig unergiebigen Verhör in Alexandria verbracht, da fehlt mir die Geduld.« Er warf einen Blick auf den Griechen. »Also der gehört zu Salters Abschaum.«
»Er heißt Costa Demiris.«
»Hat er geredet?«
»Ich glaube, er ist im Augenblick nicht in besonders kooperativer Stimmung.«
»Nun, das werden wir sehen.« Sanson ging auf den Griechen zu, der nicht besonders beeindruckt von seinem Erscheinen zu sein schien. »Ich bin Lieutenant-Colonel Sanson, Nachrichtendienst. Wo ist Salter?«
Demiris spuckte auf den Boden. »Gehen Sie zur Hölle.«
Sansons Gesicht lief erneut rot an. »Lassen Sie uns allein, Sergeant.«
»Sir?«
»Sie haben mich verstanden! Raus! Und kommen Sie nicht zurück, bis ich Sie rufe.«
Der Sergeant ging und schloß die Tür hinter sich. Sanson zog in aller Ruhe seinen Smithand-Wesson-Revolver aus dem Halfter, öffnete die Trommel, um zu sehen, ob er geladen war, und schloß sie wieder.
Weaver sah zu, wie Sanson seelenruhig auf den Griechen zuging. »Ich möchte, daß Sie mir jetzt ganz genau zuhören, Demiris. Aus zwei Gründen: Erstens fehlt mir die Geduld für falsche Antworten, und zweitens, wenn Sie meinen Rat nicht annehmen, werden Sie den Rest Ihres Lebens im Rollstuhl verbringen.«
Demiris verkrampfte sich kaum merklich.
»Einfach gesagt, wenn Sie meine Fragen nicht ordentlich beantworten, werde ich Ihnen die Kniescheiben wegschießen.
Und wenn Sie dann immer noch nicht reden, dann werde ich ein bißchen höher zielen, auf Ihre griechische Männlichkeit. Also, sagen Sie mir jetzt, wo Salter ist? Und wo diese Lastwagen sind?«
Demiris lachte nervös. »Sie würden auf keinen Gefangenen schießen, Sanson. Das würden Sie nicht wagen.«
Sanson zielte auf sein linkes Knie und drückte ab. Als die Kugel eindrang, schrie Demiris auf vor Schmerz und stürzte zu Boden, wo er in seiner Qual hin- und herrollte und sich das zertrümmerte Knie hielt.
Die Tür flog auf, und der Sergeant kam herein, um nachzusehen, was geschehen war. Sanson brüllte: »Ich habe doch gesagt, Sie sollen draußen bleiben!«
Die Tür schloß sich augenblicklich. Demiris krümmte sich vor Schmerzen. Blut strömte aus der Wunde, und die Tränen liefen ihm übers Gesicht. »Sie Schwein, Sie sind ja wahnsinnig!«
Sanson zielte in aller Ruhe auf das andere Knie. »Sie haben keine Ahnung, wie wahnsinnig ich sein kann. Also machen Sie besser den Mund auf, Demiris, und zwar rasch.«
Weaver ging zur Seite, als ein paar Sanitäter Demiris auf einer Bahre aus dem Zimmer trugen. Er war kalkweiß im Gesicht, hielt sich noch immer das verletzte Knie und stöhnte vor Schmerzen. Weaver sah Sanson an. »Und Sie glauben nicht, daß er gelogen hat?«
»Wohl kaum. Es paßt doch alles sehr gut zusammen.« Sanson stand da und dachte angestrengt nach. »Dieser Captain klingt ganz nach Halder. Und Deacon und sein arabischer Freund sind ganz offensichtlich die Kontaktpersonen, nach denen wir gesucht haben. So, wie Demiris den Araber beschrieben hat, ist er dieser gerissene Hund, den wir nicht finden konnten. Den Rest können wir uns wohl selbst zusammenreimen. Ein schlecht bewachter Flugplatz, nicht mehr als eine halbe Stunde von Gise entfernt? Ideal für eine heimliche Landung, der richtige Ort, von dem aus man einen Angriff starten kann. Und was diese Sache mit der wertvollen Fracht angeht, bin ich mir sicher, daß sie das nur für diesen Trottel Salter erfunden haben.«
Sanson schnippte in die Finger, um Morris zu rufen. »Setzen Sie sich ans Funkgerät und besorgen Sie so viele Männer, wie sie auftreiben können. Sie sollen uns an der Kreuzung von Shabramant eine Meile vom Flugplatz entfernt treffen. Und organisieren Sie eine Razzia in Deacons Nachtclub. Verhaften Sie ihn, wenn er da ist, und erstatten Sie mir über
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