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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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für die Agency der perfekte Ort wäre, um uns eine Falle zu stellen?«, merkte Drake an, während er sich in dem Gang umsah.
    Wie die meisten Gebäude dieser Art war Bayside Self Storage eine spartanische Angelegenheit aus blanken Zementböden, unverputzten Ziegelwänden und grellen Neonröhren. Aber andererseits war es sauber, zweckmäßig und offenbar auch gut gesichert, den elektronischen Schlössern an den Lagerraumtüren nach zu urteilen. Vor allem jedoch war es täglich vierundzwanzig Stunden geöffnet.
    »Niemand weiß etwas von diesem Platz«, erwiderte Anya, während sie den elektronischen Zahlenblock vor sich betrachtete. »Dafür habe ich gesorgt, als ich den Raum gemietet habe.«
    »Sie waren vier Jahre weg«, erinnerte er sie. »Mittlerweile könnten die Eigentümer Ihr Zeug längst versteigert haben.«
    »Unwahrscheinlich. Ich habe die Miete für dreißig Jahre im Voraus bezahlt.« Sie zögerte einen Moment und tippte dann ein paar Zahlen ein. »Das Einzige, was ich brauche … ist der Zugangscode.«
    Es piepte, und ein grünes Licht auf dem Zahlenblock flammte auf.
    Anya lächelte. »Ganz einfach.«
    Sie kniete sich auf den Boden, packte den Griff des Rolltores und zog es hoch. Zahnräder und Ketten rasselten, als das Tor hochfuhr und den Blick auf den kleinen, etwa vier Quadratmeter großen Raum dahinter freigab. Eine Neonröhre an der Decke war aufgeflammt, als sich das Tor geöffnet hatte.
    »Los, rein«, befahl sie und hielt das Tor hoch, während Drake den Raum betrat. Kaum war er drin, ließ sie das Rolltor wieder herunterrasseln. Bei dem unangenehmen Scheppern überlief sie ein Schauer.
    Der Raum war klein und eng und unterschied sich kaum von dem anderen winzigen Raum, in dem sie viel Zeit verbracht hatte. Drake spürte ihr Unbehagen, und er begriff auch den Grund dafür. Er verzichtete jedoch tunlichst auf einen Kommentar. Stattdessen sah er sich um.
    Sie standen in einem vollkommen kargen Lagerraum ohne Möblierung, ohne Regale oder Nischen. Er war vollkommen leer bis auf eine Werkzeugkiste aus Metall, die an der gegenüberliegenden Wand stand. Anya kniete sich davor hin und klappte den Deckel auf.
    »Ach du Scheiße!«, stieß Drake hervor und starrte beeindruckt auf die Kiste, nachdem er sich neben sie gehockt hatte.
    In der Kiste lagen in Plastikbeutel gewickelte Geldbündel; Banknoten verschiedener Währungen, deren Wert er nicht einmal annähernd abschätzen konnte. Neben dem Geld lagen eine automatische Pistole, ein Colt M1911 mit zwei zusätzlichen Magazinen und eine ungeöffnete Schachtel mit Patronen. Die Waffe war auseinandergenommen worden, damit sie bei der Lagerung keinen Schaden nahm.
    Außerdem befanden sich verschiedene Dokumente und Plastikkarten mit Anyas Foto in der Kiste: Führerscheine, Kreditkarten, Visitenkarten und vor allem – Reisepässe.
    Anya nahm die beiden Reisepässe heraus, einen finnischen und einen amerikanischen, und blätterte darin, um sich zu vergewissern, dass sie noch gültig waren.
    »Gut«, meinte sie und stopfte dann die Banknoten in ihre Jackentaschen.
    »Wie viel Geld ist das?« Drake konnte sich die Frage nicht verkneifen.
    »Zehntausend Dollar«, antwortete sie beiläufig. »So viel habe ich in jedem meiner Verstecke. Wir nennen sie Hamsterbunker.«
    Er warf ihr einen zynischen Blick zu. »Jetzt versuchen Sie mich wohl mit Fachjargon zu beeindrucken.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich versuche nur, Ihren Horizont zu erweitern.«
    »Wie viele solcher ›Bunker‹ haben Sie denn?«
    Daraufhin warf sie ihm dieses rätselhafte Lächeln zu, das er mittlerweile nur zu gut kannte. »Eine Frau hat das Recht auf ein paar Geheimnisse.«
    Nachdem sie das Geld verstaut hatte, schob sie die Pässe und die anderen Dokumente in ihre Jeanstaschen; die Waffe ließ sie liegen.
    »Wir müssen zum Miami International Airport«, sagte sie, während sie den Deckel zuklappte. »Mit etwas Glück bekommen wir noch einen Platz in einer Morgenmaschine.«
    »Aber wir brauchen frische Kleidung«, meinte Drake. »In diesem Aufzug lässt man uns niemals in einen internationalen Flughafen.«
    Abgesehen davon, dass ihre Kleidung nach der zweitägigen Fahrt ziemlich mitgenommen wirkte, hatte Cain zweifellos die Sicherheitskräfte sämtlicher Flughäfen angewiesen, nach zwei Leuten Ausschau zu halten, auf die ihre Beschreibung passte. Also mussten sie ihr Aussehen verändern.
    »Kleidung können wir uns unterwegs besorgen.«
    »Großartig. Aber einen Reisepass können Sie mir

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