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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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sie ihn anstarrte, ihn wie ein Raubtier beobachtete, ihn mit ihrem Blick förmlich durchbohrte.
    Sie schien einem Albtraum entsprungen zu sein. Ein Dämon, ein fleischgewordener böser Geist.
    Maras. Eine Göttin des Krieges.
    Ein Funkgerät knisterte, und eine gedämpfte Stimme sagte irgendetwas auf Russisch. Drake brauchte einen Moment, bis er begriff, dass die Stimme aus der Jacke des Toten kam.
    Dietrich kniete sich hin, öffnete das blutdurchtränkte Kleidungsstück und förderte das Walkie-Talkie zutage, das er bis dahin nicht einmal bemerkt hatte. Erneut knisterte der Lautsprecher, und eine Stimme sagte wieder etwas auf Russisch. Diesmal klang sie drängender.
    »Scheiße!«, zischte er.
    Drake runzelte die Stirn. »Was ist los?«
    »Das muss ein anderer Wärter auf Patrouille sein. Er will wissen, wo dieser Bursche hier bleibt.« Er sah Maras finster an. »Du blödes Miststück! Deinetwegen sind wir aufgeflogen!«
    Drake fluchte leise. Es hätte kein ungünstigeres Timing geben können.
    Dietrich hatte den Mann durchsucht. Wieso hatte er das Funkgerät nicht gefunden? Wieso hatte er nicht bemerkt, dass es da war?
    Aber er hatte keine Zeit, sich lange damit aufzuhalten. Andere Gefangene waren von dem Lärm geweckt worden und bemerkten allmählich, dass irgendetwas nicht stimmte. Die grimmige Ordnung ihrer Welt war gestört worden, eine Tatsache, die auf der Stelle die wahnsinnige, wilde Hoffnung auf Rettung entfachte. Schreie hallten durch den Gang, Schreie der Verwirrung, der Furcht und des verzweifelten Flehens. Sie drangen aus einem Dutzend Zellen gleichzeitig.
    »Wir haben, was wir brauchen«, erklärte Drake und gab sich Mühe, den wachsenden Lärm um sie herum zu ignorieren. Sie waren nicht wegen dieser Leute hier. Ob sie es verdienten oder nicht, sie würden hierbleiben.
    Er sah die Frau an. »Ich nehme an, Sie sprechen Englisch?«
    Sie nickte wortlos.
    »Gut. Wir können Sie hier herausbringen, aber nur, wenn Sie genau das tun, was wir Ihnen sagen. Kapiert?«
    Sie nickte wieder.
    Er hob die Waffe, mit der er nach wie vor auf sie zielte. »Also gut. Bewegen Sie sich.«
    Sie gingen hastig zu der Treppe, über die sie wieder auf das Dach kommen würden. Drake aktivierte sein Kehlkopfmikrofon. »Bravo an Alpha. Wir haben die Zielperson und kommen jetzt raus. Wir treffen uns am Rendezvouspunkt. Verständigen Sie den Hubschrauber. Er soll starten.«
    »Verstanden, Bravo«, erwiderte Frost. »Alpha ist unterwegs.«

21
    Frost stieß sich von der Konsole ab, schnappte sich ihre Waffe und entsicherte sie. Bevor sie den Raum verließ, zielte sie auf das dicke Kabel, das die überall in dem Bau verteilten Kameras mit der Sicherheitszentrale verband. Ein paar Schüsse mit der schallgedämpften Waffe zerstörten die Verteilerdose und machten die Monitore nutzlos.
    »Komm schon, Frost!«, zischte Mason. »Beweg dich!«
    »Schon fertig«, antwortete sie und folgte ihm. Sie stellte an ihrem Funkgerät den Kanal ein, der sie mit dem Transporthubschrauber verband, der ein paar Meilen entfernt wartete. »Zulu, hier spricht Alpha-Team. Setzen Sie sich in Bewegung. Ich wiederhole, setzen Sie sich in Bewegung.«
    »Verstanden, Alpha«, antwortete die knisternde Stimme des Piloten einen Moment später. »Zulu kommt rein. Voraussichtliche Ankunftszeit in fünf Minuten.«
    »Verstanden. Fünf Minuten.«
    Als Mason vorsichtig aus der Tür trat, war Frost unmittelbar hinter ihm. Sie kannte die Strecke zurück zum Turm wie im Schlaf. An der Kreuzung rechts, dann dem Hauptkorridor folgen bis …
    Sie erstarrten beide, als eine Gestalt am anderen Ende des Ganges aus dem Treppenhaus trat. Es war ein junger Mann, etwa Mitte zwanzig, mit kurzem, dunklem Haar. Erschrocken und verständnislos starrte er sie mit seinen grünen Augen an.
    Mason reagierte als Erster.
    »Kontakt!«, rief er warnend, sank auf ein Knie und riss die MP 5 an die Schulter.
    Im selben Moment wirbelte der Wärter herum und sprang zur Tür des Treppenhauses. Er hatte offenbar erkannt, dass es vollkommen sinnlos war, sich mit zwei bewaffneten und mit Schutzwesten bekleideten Widersachern anzulegen.
    Mason feuerte. Der Schalldämpfer unterdrückte alle Geräusche der Salve bis auf das klare, metallische Klicken, mit dem die Mechanik eine neue Kugel in den Lauf beförderte.
    Es war eine hastige Salve auf ein sich bewegendes Ziel, aber mindestens eine der Kugeln traf. Sie drang mit einem dumpfen, feuchten Klatschen in den Oberkörper des Russen ein. Ein Blutfleck

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