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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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offen hatte.«
    Drake konnte sich denken, warum. Der FSB war die postkommunistische Reinkarnation des alten KGB – des rücksichtslosen und Furcht einflößenden sowjetischen Geheimdienstes, der jahrzehntelang den Westen terrorisiert hatte. Drake konnte sich sehr gut vorstellen, dass man eine Frau wie Anya dort nicht vergessen hatte, vor allem, da sie einmal sowjetische Staatsbürgerin gewesen war.
    »Wie auch immer es passiert sein mag, wir hatten sie verloren«, schloss Cain. »Die meisten von uns nahmen an, sie wäre exekutiert worden. Das wäre zwar schrecklich, wenn jemand wie sie so geendet hätte, aber … dumm gelaufen, wie man so sagt. In diesem Job passiert so etwas häufiger als in den meisten anderen Berufen.« Er hob eine Braue, und in seinen Augen schienen sich Erinnerungen an zahllose ähnliche Geschichten zu spiegeln. »Wie sich herausgestellt hat, lagen wir falsch.«
    Offensichtlich, dachte Drake. »Und wieso musste sie plötzlich so schnell nach Hause geholt werden?«
    »Jetzt wird die ganze Sache etwas schmutzig.« Der Direktor seufzte, griff in seine Hemdtasche, nahm eine Brille heraus und setzte sie auf. Dann tippte er etwas in seinen Laptop. »Ich nehme an, Sie wissen, was eine Predator-Drohne ist?«
    »Selbstverständlich. Das ist eins unserer unbemannten Aufklärungsflugzeuge. Davon kreuzen im Moment Dutzende über dem Irak und Afghanistan.«
    Mehr als einmal war er der Nutznießer von wichtigen Informationen gewesen, die diese Drohnen geliefert hatten. Sie waren unschätzbar wertvolle Schutzengel, die über ihren Köpfen kreisten; sie sahen und wussten alles. Sie erlaubten den Bodentruppen, feindliche Bewegungen zu verfolgen, einen Hinterhalt rechtzeitig zu erkennen, man konnte mit ihnen Luftangriffe oder Artillerieschläge steuern und Gegenangriffe planen. Drake konnte sich nur schwer vorstellen, wie viele Menschenleben diese so täuschend schlichten Fluggeräte bereits gerettet hatten.
    »Richtig. Jedenfalls bis vor Kurzem.«
    Drake sah ihn neugierig an. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Sie stehen am Boden. Alle ohne Ausnahme. Unsere gesamte Flotte.«
    Einen Moment dachte Drake, Cain würde einen Witz machen. Diese Vorstellung war so lächerlich, dass man sie nur als Scherz äußern konnte. Aber ein Blick auf Cains Gesicht belehrte ihn eines Besseren.
    »Warum?«
    »Vor drei Tagen haben wir den Kontakt mit einer unserer Drohnen im Nordirak verloren. Als sie dann wieder online war, sahen wir das hier …« Er drehte den Laptop herum, damit Drake auf den Bildschirm blicken konnte.
    Dort war eine vollkommen zerstörte Straße in einer Stadt zu sehen. Eine Seite eines großen dreistöckigen Gebäudes war vollkommen vernichtet worden, Trümmer und Autowracks lagen überall auf den angrenzenden Straßen verteilt.
    Drake erkannte das Bild, obwohl er ein paar Sekunden brauchte, bis er es richtig zuordnen konnte.
    »Ich habe das gesehen. Neulich auf CNN «, sagte er. »Das war eine Predator-Drohne?«
    Cain nickte grimmig. »Alle drei Hellfire Missiles an Bord wurden auf einen belebten Markt einer irakischen Großstadt abgefeuert. Das Ganze ist ein verdammter Albtraum.«
    Dem konnte Drake nicht widersprechen. Trotzdem sah er noch nicht genau, wieso das, was Cain ihm da zeigte, und die Befreiung der Frau etwas miteinander zu tun haben sollten. »Und wie passt Mar… Anya in dieses Bild?«
    Cain drehte den Laptop herum und tippte erneut etwas ein.
    »Wir sind zunächst von der Hypothese ausgegangen, dass jemand die Kontrolle über die Fernsteuerung der Drohnen an sich gebracht hatte, dass er eine Möglichkeit gefunden hatte, die programmierte Firewall zu umgehen.« Er hielt einen Moment inne und öffnete mit ein paar Mausklicks eine neue Datei. »Dann bekamen wir das hier.«
    Wieder drehte er den Laptop herum, damit Drake die Videodatei sehen konnte, die gerade hochgeladen wurde.
    Vom Bildschirm starrte ihm ein Mann entgegen, ein Weißer, Ende dreißig, vielleicht Anfang vierzig. Seine Haut war gebräunt, er hatte dunkles, widerborstiges Haar und einen Dreitagebart. Auf eine raue, verwegene Art wirkte er gut aussehend, aber etwas an seinen Augen stimmte nicht.
    Drake sah genauer hin. Das linke Auge war von einem hellen Graublau, und sein Blick war fokussiert und eindringlich, während das rechte eine etwas andere Farbe hatte und seltsam glasig und ausdruckslos wirkte. Drake brauchte einen Moment, bis ihm klar wurde, dass es sich um eine Augenprothese handelte, ein Glasauge.
    Die Kamera war direkt

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