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Mistreß Branican

Mistreß Branican

Titel: Mistreß Branican Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Capitän Ellis dem »Franklin« begegnete, die beiden Schiffe schon jenseits der Sandwichinseln. Der »Dolly-Hope« setzte daher seinen Weg gegen Südwesten durch jenen prächtigen Theil des Stillen Oceans fort, der während einiger Sommermonate hier wirklich seinen Namen verdient.
    Sechs Tage später hatte der schnelle Dampfer die Linie überschritten, welche die Geographen vom Süden zum Norden zwischen Polynesien und Mikronesien ziehen. Auch in dem östlichen Theile der polynesischen Gewässer hatte der Capitän nichts zu thun; aber jenseits desselben, in den Gewässern von Mikronesien, wimmelte es von Inselchen, Felsen und Klippen, und hier fiel dem »Dolly-Hope« die gefährliche Aufgabe zu, nach einem Schiffbruche Ausschau zu halten.
    Am 22. August legte man in Otia an, der wichtigsten Insel der Marschallgruppe, die im Jahre 1817 von Kotzebue und den Russen besucht wurde. Diese Gruppe, welche sich dreißig Meilen von Osten nach Westen und dreizehn Meilen von Norden nach Süden erstreckt, besteht aus nicht weniger als fünfundsechzig Inselchen.
    Der »Dolly-Hope«, welcher mit Leichtigkeit seinen Wasservorrath in einigen Stunden an dieser Insel hätte aufnehmen können, hielt sich doch fünf Tage auf. Mit Hilfe seiner Dampfschaluppe konnte sich der Capitän Ellis überzeugen, ob in den letzten vier Jahren auf diesen Rissen ein Schiff gescheitert sei. Man stieß zwar entlang der Mulgraveinseln auf viele Trümmer, doch das waren nur Tannen-, Palmen-und Bambusstämme, welche die Strömung von Norden oder Süden hierhergetragen hatte und die von den Eingeborenen zu ihren Booten benutzt wurden. Der Capitän Ellis erfuhr von dem Gouverneur der Insel Otia, daß man seit dem Jahre 1872 nur von dem Untergange eines einzigen Schiffes gehört habe, und das war eine englische Brigg, deren Mannschaft auch später heimkehrte.
    Als der »Dolly-Hope« den Marschall-Archipel verlassen hatte, nahm er seine Richtung gegen die Carolinen. Im Vorüberfahren landete die Schaluppe auf der Insel Oualam, deren Durchforschung von keinem Erfolge begleitet war. Am 3. September fuhr der Dampfer in den großen Archipel ein, der sich zwischen dem 12. Grade nördlicher Breite und dem 3. Grade südlicher Breite einerseits, und zwischen dem 29. Grade östlicher Länge und dem 170. Grade westlicher Länge andererseits, also zweihundertfünfundzwanzig Meilen nördlich und südlich von dem Aequator und tausend Meilen von Westen nach Osten ausdehnt.
    Der »Dolly-Hope« blieb drei Monate in den Gewässern der Carolinen, die seit den Forschungen Lütke’s, des berühmten russischen Seefahrers, und denen der Franzosen Duperrey und Dumont d’Urville genügend bekannt sind. Man durchsuchte auch dann noch die hauptsächlichsten Gruppen, die diesen Archipel bilden, so die Peliou-, die Märtyrer-, die Matrosen-, die Saavedra-, die Sonsorol-, die Mariera-, die Anna-, die Lord-North-Inseln u. a. m.
    Der Capitän Ellis hatte als Ausgangspunkt seiner Nachforschungen Yap oder Gouap gewählt, das zu den Carolinen im engeren Sinne gehört, welche ungefähr 500 Inseln umfassen. Von hier aus fuhr der Dampfer zu den entferntesten Punkten. Von wie viel Schiffbrüchen ist dieser Archipel der Schauplatz gewesen! So der »Antilope« im Jahre 1793 und des amerikanischen Capitäns Barnard bei den Mortz-und Lord-North-Inseln im Jahre 1832.
    Während dieser ganzen Zeit war die Haltung der Matrosen eine musterhafte. Keiner von ihnen kümmerte sich weder um die Gefahren, noch um die Strapazen, die ihnen aus den Fahrten in diesen unheilvollen Gewässern erwuchsen. Dazu kam auch noch, daß jetzt die Jahreszeit anbrach, wo hier so häufig furchtbare Stürme wüthen.
    Wenn die Matrosen ans Land gingen, so waren sie gut bewaffnet, denn es handelte sich hier nicht darum, Nachforschungen anzustellen, die denen glichen, die zur Auffindung des Admirals Franklin unternommen wurden, d. h. in öden Gegenden. Diese Inseln waren meistens bewohnt, und die Aufgabe des Capitäns Ellis bestand besonders darin, so vorzugehen, wie es Entrecasteaux that, als er die Inseln durchsuchte, wo man glaubte, daß Lapérouse verloren gegangen sei. Vor Allem war es wichtig, sich mit den Eingeborenen ins Einvernehmen
     

    Wenn die Matrosen ans Land gingen, so waren sie gut bewaffnet. (S. 111.)
     
    zu setzen. Die Mannschaft des »Dolly-Hope« wurde oft von Völkerschaften feindlich empfangen, die durchaus nicht in dem Rufe standen, gegen die Fremden gastfreundlich zu sein. Sie wurden angegriffen, und man

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