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Mit 11 erobert man die Welt

Mit 11 erobert man die Welt

Titel: Mit 11 erobert man die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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den Eltern und den Geschwistern, nach der Schule in Köln und allem, was sie auf Katjas Postkarten gesehen hatten: den Rhein, den Dom, den Karneval und was es an Besonderheiten dort gab.
    Jetzt, da Katja davon erzählen sollte, fand sie ihre
    neue Heimatstadt doch recht bemerkenswert und fing an, eine Menge Dinge in den leuchtendsten Farben zu schildern, die in Köln absolut einmalig waren. Die uralten Kirchen, die Kunstschätze in den berühmten Museen und das Rheinufer mit seinen alten Häusern und Traditionslokalen, durch die Papi sie einmal geführt hatte. Er erzählte auch, daß diese Häuser bei Hochwasser manchmal bis zum ersten Stock überflutet wurden.
    Sie beschrieb, wie im Karneval die ganze Stadt aus den Fugen geriet und daß in den tollen Tagen die Frauen das Regiment übernahmen und den Männern die Krawatten abschnitten.
    „Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich im Februar nach Köln fliege, Darling?“ wandte sich Bob Simonson an seine Frau. „Ich könnte alle Krawatten mitnehmen, die Tante Augusta mir geschenkt hat.“
    Clare Simonson lachte. „Eine gute Idee. Aber nimm mich bitte mit! Das Vergnügen, diese Monster zu zerstückeln, mußt du mir schon gönnen!“
    „Bravo, Mum!“ lobte Susan die Mutter, und alle lachten.
    Nun begann Katja zu fragen. Nach den alten Freunden, nach der Schule und nach den Leuten, die jetzt in ihrem früheren Haus wohnten. Sie erkundigte sich nach den Lehrern, nach dem Hund der Nachbarin und nach der letzten Aufführung der Musikschule. Die Mädchen waren so in ihre Erzählungen vertieft, daß sie kaum einen Blick für die herrliche Landschaft hatten, durch die sie fuhren. Sie kicherten und prusteten los, wenn sie sich gegenseitig an alte Streiche und an die Eigenheiten der Lehrer erinnerten, an Mißgeschicke, die ihnen passiert waren, und Situationen, in denen um ein Haar alles schiefgegangen wäre.
    „Was man da alles so erfährt!“ stellte Bob Simonson lachend fest. „Eure Lippen müssen doch schon ganz ausgefranst sein vom vielen Erzählen. Habt ihr nicht Hunger und Durst?“
    „O ja, und wie!“ stöhnte Susan übertrieben auf, und die anderen stimmten ihr zu.
    Bob Simonson verließ den Highway und bog in eine Anlage ein, die aus mehreren Blockhäusern bestand. Selbst die Tankstelle war wie ein Blockhaus gestaltet. Das Ganze machte den Eindruck eines großen Holzfällerlagers. Aus den Lautsprechern dudelte Weihnachtsmusik von einem sich endlos wiederholenden Band, und wo man hinsah, gab es grellbunte Weihnachtsdekorationen aus Plastik.
    Bob Simonson parkte den Wagen vor dem Restaurant. Die Mädchen kletterten aus dem Wagen und stürmten auf den Eingang zu, um die ersten am Tisch zu sein. Doch sie hatten nicht mit dem verkleideten Santa Claus gerechnet, der hier zur Unterhaltung der Gäste eingesetzt war. Hinter dem gewaltigen weißen Bart und den aufgeklebten, buschigen Augenbrauen steckte offensichtlich ein noch sehr junger Mann. Dreist stellte er sich ihnen in den Weg.
    „Hi, Baby!“ sagte er zu Carol und griff nach ihrem langen blonden Haar. „Bist du auch brav gewesen? Willst du mir nicht ein Gedicht aufsagen? Anders kommen kleine Mädchen hier nicht rein!“ Der Typ, der sich in einen langen, dick ausgepolsterten roten Mantel gehüllt hatte, kicherte dumm. „Na, macht schon, ihr drei Hübschen! Jede ein Gedicht! Dann dürft ihr rein.“
    „Idiot!“ zischte Susan.
    Der falsche Weihnachtsmann griff nach ihrem dunklen Schopf. „Was denn, ein kleines Gedicht wirst du doch können!“
    Zum Glück tauchten hinter ihnen jetzt die Eltern auf, und er fand es besser, sich zu verdrücken.
    Die Mädchen suchten einen Tisch am Fenster und setzten sich nebeneinander auf die Bank. Sie bestellten riesige Portionen Hamburger mit Pommes frites, Erdbeer-Milchshakes und zum Nachtisch Apfelkuchen mit Vanilleeis.
    Als auch das letzte Krümchen verzehrt war, beugte sich Susan zu Katja und Carol hinüber und flüsterte: „Was haltet ihr davon, wenn wir dem Santa Claus da draußen eine kleine Erinnerung an uns verpassen?“
    „He, great!“ stimmte Carol leise zu.
    „O ja, super!“ wisperte Katja. „Was willst du machen?“
    „Komm mit.“ Laut sagte sie zu den Eltern: „Ihr trinkt doch sicher noch einen Kaffee? Dann gehn wir solange nach draußen.“
    „Tut das, schnappt ein bißchen frische Luft. In zwanzig Minuten fahren wir weiter“, sagte Clare Simonson. „Wir treffen uns am Wagen.“
    Die drei Mädchen sausten nach draußen. Susan schob sich eng am

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