Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit 14 glaubt man an die Freundschaft

Mit 14 glaubt man an die Freundschaft

Titel: Mit 14 glaubt man an die Freundschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
hat.“
    „Recht
- womit?“
    „Daß du
das Zeug zu einer großen Schauspielerin hast -fürs dramatische Fach...“
    Petra
schwieg betroffen. Plötzlich ging eine Verwandlung mit ihr vor, sie verlor die
krampfhaft gespannte Haltung und sank neben Katja auf die Bank. Sie ließ den
Kopf auf die Schulter der Freundin sinken und schluchzte hemmungslos.
    Das kam
so überraschend, daß Katja sich eine Weile nicht zu rühren wagte. Dann nahm sie
Petra bei den Schultern und richtete sie auf.
    „Komm,
laß uns einmal in Ruhe überlegen. Eins steht fest: Wenn du unbedingt abhauen
willst, werde ich mit dir gehen. Meine Eltern werden schon verstehen, daß ich
dich nicht allein lassen kann.“
    „Warum
kann meine Mutter nicht wie deine Eltern sein!“ seufzte Petra.
    Unterhalb
der Alm auf dem Weg blitzte ein kleines Licht auf.
    „Stefan“,
sagte Katja.
    „Wieso
- hast du...“
    „Ich
habe ihm einen Zettel auf den Nachttisch gelegt. Wenn du’s genau wissen willst:
Ich habe ihn unter deinem Foto versteckt. Ich fand es so unfair, daß du deinen
Freunden keine Chance geben wolltest, dir zu helfen.“
    Petra
schwieg. Sie starrte wie gebannt auf das kleine Licht, das sich langsam von
unten näherte.
    „Du,
Petra...“
    „Ja ? “
    „Was du
da vorhin über mich gesagt hast - hast du das wirklich ernst gemeint?“
    „Ich
habe es ernst gemeint. Du weißt, ich hab dir schon einmal gesagt, wir würden
eines Tages Krach miteinander bekommen, wenn du dich nicht änderst. Du hast es
dir so bequem gemacht mit all deinen blöden Ideen, du seist nicht hübsch und alle Leute würden in dir nur eine komische Figur sehen und -
ach, was weiß ich, was du dir alles so einbildest. Du badest dich doch in
deinen Minderwertigkeitsgefühlen wie - wie in lauwarmem Badewasser.“
    „Ach
was, ich bin nun mal eben...“
    „Laß
mich ausreden!“ Petra wurde munter. “Du bist so verliebt in die Idee, ein von
allen verachtetes Scheusal zu sein, daß du alles tust, um diesen Eindruck zu
erhalten! Du schreckst nicht einmal davor zurück, anderen deine Verehrer auf
den Hals zu schicken, weil es in deinen Augen unmöglich ist, daß sich jemand
für dich interessiert. Wenn ich ehrlich sein soll, glaube ich, daß du deine angeblich
so gehaßte , Klemmentine ’ - deine Zahnspange - nur noch
trägst, weil du Angst davor hast, ohne sie vielleicht hübsch auszusehen!“
    „Moment
mal - was war das eben - mit den Verehrern? „
    „Der
arme Klaus Funke - es war ein Schock für ihn! Und für mich war’s verdammt
peinlich!“
    Katja
war so verblüfft, daß sie kein Wort herausbrachte.
    Inzwischen
war Stefan herangekommen, und hinter ihm tauchte im Schein einer Stallaterne die riesige Gestalt von Onkel Nikolas auf.
    Onkel
Nikolas nahm Petra in die Arme wie ein kleines Kind.
    „Komm,
mein Kätzchen, sei ganz ruhig, wir bringen das schon in Ordnung“, sagte er mit
einer Zartheit, die ihm Katja nicht zugetraut hätte.
    Schweigend
machten sie sich an den Abstieg.
    Mitten
in der Nacht kamen sie unten an. Tante Ulla und Frau Christiansen warteten in
der Halle.
    Petra
trat entschlossen auf ihre Mutter zu.
    „Ich
habe dir etwas zu sagen, Mama.“ Es klang förmlich und kühl, aber Petra zitterte
am ganzen Leib.
    Frau
Christiansen war aufgesprungen. Mit einer scheuen Geste strich sie ihrer
Tochter über das Haar.
    „Du
brauchst mir nichts zu sagen, Liebling. Es ist alles in Ordnung. Du bleibst
erst einmal hier und - wir sprechen später zu Hause über alles, in Ordnung?“
Ihre Stimme zitterte bedenklich. “Wir - wir sind wohl beide ganz schön dumm
gewesen, meinst du nicht?“
    Katja
schlich nach draußen. Gleich würden sich die beiden weinend um den Hals fallen,
und solche rührenden Familienszenen konnte sie auf den Tod nicht ausstehen.
    Auf der
Veranda traf sie Stefan.
    Er
hockte auf den Treppenstufen und starrte vor sich hin. Katja setzte sich neben
ihn.
    „Gehst
du noch nicht schlafen?“
    „Ich
bin nicht müde“, sagte Katja. “Außerdem muß ich noch ein bißchen nachdenken.“
    „Wenn
ich ehrlich sein soll“, meinte Stefan, „habe ich das ganze Theater nicht recht
begriffen. Was war eigentlich los?“
    „ Ach, wie soll ich dir das erklären...
Du kennst doch das Märchen vom Froschkönig und dem eisernen Heinrich.“
    „Heinrich, der Wagen bricht! Nein,
Herr, der Wagen nicht - es waren die eisernen Bande um mein Herz - na, oder so
ähnlich.“
    „Genau. So ein paar eiserne Bande sind
auch bei Petra gesprungen. Und vielleicht auch bei ihrer

Weitere Kostenlose Bücher