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Mit 14 glaubt man an die Freundschaft

Mit 14 glaubt man an die Freundschaft

Titel: Mit 14 glaubt man an die Freundschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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ganz verzückt aus!“
    „Ja,
und weißt du warum? Weil ich mir die ganze Zeit vorstelle, wie es denen zumute
sein muß, die hier zu Fuß raufklettern. Mann, haben wir’s dagegen gut!“
    Katja
hatte recht, der Weg führte immer steiler bergauf, zu Fuß wären sie gewaltig
ins Schwitzen gekommen. Nach anderthalb Stunden hatten sie die Alm erreicht.
Die Hütte stand leer, aber die kleine Grasmulde davor, mit einem Ausblick weit
über Täler und Berge, war der ideale Platz für ein Picknick.
    Sie
pflockten die Pferde im Schatten hinter der Hütte an, nachdem sie sie zur
Tränke geführt hatten. Dann tauchten sie selbst Arme und Gesichter in das kühle
Quellwasser. Katja und Petra breiteten die mitgebrachten Schätze auf der Bank
vor der Hütte aus, und Stefan schützte den Lagerplatz gegen die unliebsame
Bekanntschaft mit Disteln und Ameisen durch ein Lager von Heu, auf das er die
Pferdedecken legte.
    „Ich
fühle mich wie auf dem Oberdeck eines Luxusdampfers“, sagte Petra, als sie sich
auf der Decke ausstreckte und in die Ferne blinzelte. “Schaut doch mal, wenn
ihr die Augen nur halb öffnet, sehen die Gebirgskämme mit ihren Gipfeln wie
Wellen aus, die auf uns zurollen.“
    „Unsere
Künstlerin phantasiert schon wieder.“ Katja wickelte ein Kotelett aus und
drückte es Petra in die Hand. “Komm zurück, die Wirklichkeit ist viel schöner.“
    „Wieso
sagst du zu ihr Künstlerin?“ fragte Stefan erstaunt.
    Petra
gab Katja blitzschnell einen warnenden Tritt ans Schienbein.
    „Och,
nur so - war nur so ‘ne dumme Redensart.“ Katja rieb sich das Bein.
    Nachdem
sie gegessen und sich ein wenig ausgeruht hatten, führte Stefan die beiden
Mädchen auf eine Anhöhe, von der aus man in das Nachbartal hinuntersehen konnte. Hier fiel der Hang so steil ab, daß ihnen fast schwindlig
wurde, wenn sie hinuntersahen. Ein schmaler Pfad führte knapp unter der Höhe am
Hang entlang in ein Tannendickicht hinein.
    „Wo
geht es da hin?“ fragte Katja.
    „Da?
Nirgends.“
    „Wieso
nirgends, irgendwohin muß der Pfad doch führen.“
    „Nein,
er endet dort drinnen an einer verschütteten Höhle. Aber verlangt nicht, daß
ich euch die Höhle zeige, es ist lebensgefährlich, dort hineinzugehen.“
    „Um
Himmels willen, auf einen solchen Beweis deines Heldenmutes können wir wirklich
verzichten“, sagte Petra lachend. “Ich bin froh, wenn du uns auf unseren
Pferden wieder heil ins Tal gebracht hast!“
    Um vier
Uhr waren sie wieder im Dorf. Sie brachten die Pferde in den Stall, versorgten
sie und gingen für den Rest des Nachmittags ins Schwimmbad.
    Als sie
gegen sechs Uhr das Haus betraten, trafen sie Tante Ulla, die gerade einen
neuen Gast begrüßte.
    „Petra!
Schade, daß du nicht da warst“, rief sie, „vor einer halben Stunde kam ein
Anruf für dich.“
    „Ein
Anruf?“ fragte Petra alarmiert.
    „Ja,
deine Mutter. Sie ist auf dem Wege hierher. Ich soll dir bestellen, sie habe
eine wunderbare Nachricht für dich!“
    Tante
Ulla verschwand mit dem Feriengast oben im Gang und schloß sein Zimmer auf.
Petra stand blaß und wie versteinert auf der
untersten Treppenstufe und starrte ihr nach.
    „Nun
komm schon“, Katja nahm die Freundin beim Arm. “Du mußt ja nicht gleich das
Schlimmste befürchten.“
    Aber
Petra schien sie gar nicht zu hören.

Eine aufregende
Nacht
     
    Als sie beim Abendbrot saßen, wurde Petra ans
Telefon gerufen. Katja sah der Freundin besorgt nach, wie sie hölzern und mit
ungewohnt eckigen Bewegungen vom Tisch aufstand und hinausging.
    Als sie
zurückkam, war sie noch ein wenig blasser als vorher, Tränen standen in ihren
Augen, sie schien sich nur mit Mühe beherrschen zu können.
    „Meine
Mutter ist aufgehalten worden“, sagte sie steif. “Sie hatte eine Reifenpanne.
In etwa zwei Stunden wird sie hier sein.“
    Tante
Ulla wollte etwas fragen, schwieg aber bestürzt, als sie Petras Gesicht sah.
Auch Stefan und Onkel Nikolas fiel Petras merkwürdiges Benehmen auf, aber
keiner wagte es, sie darüber auszufragen.
    Petra
aß kaum etwas, und den Rest des Abends verbrachte sie wie ein Schlafwandler.
    Gegen
zehn Uhr hupte es draußen vor der Tür. Onkel Nikolas ging hinaus, und bald
darauf hörte man Frau Christiansens
schrille Stimme. In einem Atemzug brach sie in Begeisterungsrufe über das Haus
aus und jammerte über die schlechten Straßen und die langsame Bedienung in der
Werkstatt, in der man ihren Reifen repariert hatte. Sie begrüßte Tante Ulla
überschwenglich und fiel dann Petra

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