Mit dem Feuer gespielt
in Ordnung."
"Nein, ist es nicht."
"Doch, sicher. Wie auch immer, du sollst nicht das Gefühl haben, dich bei mir melden zu müssen, oder daß du, nun, nicht mehr die Dinge tun kannst, die du vor unserer Ehe tun konntest."
"Bitte sag mir nicht schon wieder, daß ich ruhig mit anderen Frauen schlafen kann." Er nahm ihre Hand. "Ich weiß nicht, wieso, aber ich will es nicht hören."
Sie schluckte. "Einverstanden."
Er sah ihr in die Augen, dann glitt sein Blick zu ihrem Mund, und weiter zu ihrem Hals und zu ihren Brüsten, Er ließ ihre Hand los und strich mit der Fingerspitze knapp unter dem Kragen ihres Bademantels entlang. Izzy hielt den Atem an und umklammerte ihr Glas, als er den Bademantel ein wenig auseinanderschob und der Ausschnitt des Nachthemds zum Vorschein kam.
"Schade", murmelte er. "Ich dachte, du trägst vielleicht das schwarze mit Spitze."
Ihre Wangen glühten. Sie zwang sich zu einem Lächeln. "Ich dachte, du magst Flanell.
"Das stimmt." Er rieb den weichen Stoff zwischen den Fingern, wobei sein Handrücken ihre Brust streifte. "Es ist großartig, aber in diesem schwarzen Ding siehst du bestimmt umwerfend aus."
"Ich habe es noch nie getragen, und das werde ich wahrscheinlich auch nie."
"Warum nicht?"
"Nun, es ist nicht dazu da, um darin zu schlafen, verstehst du?"
Er grinste schief. "Ja, ich denke schon." Er nahm den Saum ihres Chenille-Bademantels und befühlte ihn wie den Flanell des Nachthemdes. "Das mag ich auch. Dir steht alles gut."
"Warum kommst du nicht mit nach oben?" fragte Izzy.
"Es ge fällt mir hier."
Izzy sah sich um. Hier drin gefiel es ihm? Sie bemerkte, daß er den zugedeckten Tisch betrachtete.
"Was befindet sich darunter?" wollte sie wissen.
"Etwas aus meiner Kindheit."
"Ich dachte, du seist in Manhattan aufgewachsen."
"Hauptsächlich, ja. Aber ich habe auch viel Zeit in den Schweizer Alpen verbracht. Manchmal nahmen meine Eltern mich für Wochen aus der Schule, damit wir Ski fahren konnten."
Deshalb war er also schon in jungen Jahren ein so
außergewöhnlicher Skifahrer gewesen. Seltsam, daß sie diese Dinge während ihrer Freundschaft als Heranwachsende nicht gewußt hatte. Andererseits hatte er nie gern über seine Kindheit gesprochen. Sie wunderte sich, daß er jetzt dazu bereit war. "Das klingt nach einer sehr vornehmen Variante der guten alten Familienferien", bemerkte sie.
"Nun, meine Eltern gingen eigene Wege ... ohne mich." Er beugte sich vor und betrachtete den Tisch. "Ab und zu lieferten sie mich hier ab, bei Grandpa Tom. Natürlich wollten sie mich nur loswerden, aber mir gefiel es hier sehr." Er erhob sich von der Couch und stand mit dem Rücken zu Izzy, wahrend er über das Leinentuch auf dem Tisch strich. "Grandpa Tom war ein unglaublicher Kerl. Er war ganz anders als die übrigen Familienmitglieder. Zum einen Selfmademan. Mein Vater ließ die Leute in dem Glauben, unser Geld stammte aus langer Familientradition. Aber in Wahrheit ist das Vermögen während der Prohibition entstanden."
Izzy beugte sich vor und grinste. "Dein Großvater war Schnapsschmuggler?"
Clay ging langsam um den Tisch herum und betrachtete die geheimnisvollen Umrisse unter dem Tuch. "Bis ihm klar wurde, daß man Alkohol wieder legalisieren würde. Von da an
investierte er seine Schnapsprofite in andere Dinge. Er hatte es einfach raus, wie man Geld macht."
"Das klingt tatsächlich nach einem interessanten Kerl." Izzy stellte ihr Glas auf den Fußboden.
"Das ist noch gar nichts. Im Zweiten Weltkrieg und im Koreakrieg war er beim Geheimdienst. Er war Naturforscher, Tierfotograf und ein brillanter Bildhauer."
Die Künstlerin in Izzy war fasziniert. "Er war Bildhauer?"
"Der Habicht auf meinem Nachttisch ist von ihm."
"Wirklich? Er war gut."
"Ich weiß. Er war auch derjenige, der damit angefangen hat, Sportarten als darstellende Kunstwerke zu sammeln. Ich habe lediglich dort weitergemacht, wo er aufgehört hat." Er stand Izzy am Tisch gegenüber und hob das Tuch ein Stück an, um
darunterzuspähen.
"Wirst du mir jetzt endlich erzählen, was sich darunter befindet, oder muß ich es aus dir herausprügeln?" drohte Izzy.
Seine Augen funkelten. "Ich würde gern erleben, daß du es versuchst."
Noch ehe ihr eine kluge Erwiderung einfiel, packte er die Tischdecke an zwei Enden und warf sie in die Ecke.
Einen Moment lang saß Izzy wie erstarrt da. Dann stand sie langsam von der Couch auf.
Clay beobachtete, wie sie staunend an den Tisch kam. "Toll, was?" meinte er.
"Toll?"
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