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Mit dem Feuer gespielt

Mit dem Feuer gespielt

Titel: Mit dem Feuer gespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Ryan
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Zentimeter Schnee vorausgesagt. Es hatte schon zu schneien begonnen.
    Große, dicke Flocken fielen aus dem dunkler werdenden Himmel und bildeten rasch eine Schneeschicht. Die meisten Gäste waren gegangen. Eigentlich hätten sie auch längst nach Connecticut aufbrechen müssen - selbst bei gutem Wetter war es eine zweistündige Fahrt -, doch dann hatte ihn das Videospiel gefesselt, und Izzy schien es nicht sonderlich eilig zu haben.
    Sie saß in einer Ecke des Sofas und las der kleinen Lucy, die sich auf ihrem Schoß zusammengerollt hatte, und deren Augen allmählich zufielen, aus einem Buch vor. Auf der anderen Seite des Zimmers unterhielten Teddy und Harry sich über die Vorzüge und Schwächen verschiedener Country-Musiker. Die beiden waren ein merkwürdiges Gespann. Einige von Izzys Brüdern und Schwestern mit ihren Partnern und Kindern waren noch da. Aber die meisten Gäste hatten sich schon auf den Heimweg gemacht.
    Clays Blick fiel auf die vielen Geburtstagsgeschenke, die ihm nach dem Kuchen überreicht worden waren und nun überall herumstanden.
    Sein Blick fiel auf den Karton, der Izzys Geschenk enthielt, und seine Kehle war wie zugeschnürt. Der Karton enthielt Modelliermasse, eine Rolle Maschendraht, mehrere kleine Granitblöcke und verschiedene Farben, Tinten und Werkzeuge
    Zubehör, um die mittelalterliche Landschaft, die er und Grandpa Tom im Keller gebaut hatten, zu restaurieren.
    Während des letzten Monats hatte Izzy ihm liebevoll in den Ohren gelegen, es zu reparieren. Da er keinerlei Anstalten dazu gemacht hatte, hatte sie offenbar beschlossen, die Sache voranzutreiben. Eigentlich haßte Clay es, zu etwas gedrängt zu werden. Dennoch fand er Izzys Hartnäckigkeit seltsam
    angenehm.
    Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung wahr und
    spähte durch das dunkler werdende Eßzimmer in die
    hellerleuchtete Küche. Izzys Eltern saßen einander am Tisch gegenüber, tranken Kaffee und unterhielten sich. Al nahm Paolas Hand und küßte sie'
    "Niemand in meiner Familie hat sich je scheiden lassen", hatte Izzy gesagt.
    Clay sah zu ihr hinüber. Das Kind war fast eingeschlafen.
    Etwas in Clay machte klick. Teile eines Puzzles fügten sich ineinander, wuchsen zu einer Art Entscheidung - keine bewußte Entscheidung, kein Ergebnis logischer Überlegungen. Es war mehr ein Entschluß seines Herzens, intuitiv, unfreiwillig und seiner Kontrolle absolut entzogen.
    Als Lucy schlief, klappte Izzy das Buch zu und gab ihr einen Kuß auf die Stirn. Dann sah sie zu Clay und lächelte ihr amtemberaubendes, strahlendes Lächeln. Sie war unglaublich schön. Er erwiderte ihr Lächeln und fühlte sich ihr näher als je zuvor. Zwischen ihnen bestand eine tiefe Verbundenheit, die er um nichts auf der Welt hätte missen wollen.
    Eigentlich hätten jetzt sämtliche Alarmsignale in seinem Kopf aufleuchten müssen, doch er fühlte sich nicht bedroht. Die alte Angst vor dem Verlust der Selbstkontrolle war zwar da, doch es war anders als früher. Seine Angst war nicht mehr unüberwindlich, sondern bezwingbar.
    Es könnte funktionieren zwischen ihm und Izzy ...
    "Was ist so lustig?" wollte sie wissen.
    "Lustig?"
    "Du grinst."
    Das stimmte, er grinste wie ein Idiot. "Das erzähle ich dir später,"
    "Sieh dir das an." Al stand im Türrahmen und zeigte mit einer unangezündeten Zigarre zum Fenster. "Jetzt schneit es aber mächtig. Ich will ja wirklich kein Spielverderber sein, aber solltet ihr euch nicht bald auf den Weg machen?"
    "Verdammt." Teddy stand auf und kam ans Fenster. "Ich habe gar nicht gewußt, daß es so schlimm wird."
    Paola legte den Arm um die Taille ihres Mannes und wandte sich an Clay und Izzy. "Warum bleibt ihr nicht alle hier? Man kann das Sofa ausziehen."
    Clay sah zu Izzy, und sie zuckten beide gleichzeitig die Schultern. "Von uns aus gern", erwiderte er.
    "Und Teddy, falls du nichts dagegen hast, auf der Liege im Keller zu schlafen ..."
    "Ich fahre lieber zurück nach Brooklyn und schlafe in meinem eigenen Apartment", meinte Teddy. "Allerdings habe ich meinen Wagen nicht dabei."
    "Ich kann dich auf meinem Weg nach Westchester absetzen", bot Harry an.
    "Aber Brooklyn liegt nicht auf dem Weg nach Westchester", entgegnete Teddy.
    "Ich fahre eben gern Auto", erklärte Harry. "Außerdem habe ich nicht oft Gelegenheit, im Autoradio Country-Music zu hören, ohne daß mir die anderen Leute im Wagen an die Gurgel gehen."
    "Also abgemacht."
    Als Harry und Teddy in den Flur gingen, um ihre Mäntel zu holen, kamen zwei von

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