Mit dem Kühlschrank durch Irland
dass Rory McClafferty verkündet habe, gegen elf losfahren zu wollen, um eine weitere Ladung Steine nach Tory Island zu bringen, und mich sicher gerne mitnehmen würde. Das war eine wirklich gute Nachricht, und als ich zur Basis zurückkehrte, hatte ich einen federnden Gang.
Zwischen der Küste und Tory Island liegen vierzehn Kilometer Wasser, die als Tory Sound bekannt sind. Das letzte Stück gilt als besonders tückisch, denn es ist starken Winden und gefährlichen Strömungen ausgesetzt. In den Wintermonaten ist die Insel manchmal bis zu einen Monat lang vom Festland isoliert, und es passiert ziemlich häufig, dass die Boote drei Tage hintereinander weder in die eine noch die andere Richtung übersetzen können. Es wehte eine steife Brise, aber glücklicherweise blies sie vom Land weg, und die berüchtigte Dünung würde deutlich geringer sein als bei Nordwestwind. Donohoe zufolge war die Insel seit prähistorischen Zeiten besiedelt und ein einsames, felsiges, ödes Land, auf dem jetzt ungefähr hundertdreißig Menschen vom Fischfang lebten. Teilweise arbeiteten sie nebenbei auch als Künstler und malten naive Landschaften, die große Anerkennung fanden. Ich hatte keine ihrer Arbeiten gesehen, bezweifelte aber stark, dass sie sich in die weitere Diskussion über die Privilegierung der Abstraktion und deren Legitimität in einer Welt des Konflikts einfügten. Ich beschloss trotzdem, dieses Thema nicht anzuschneiden, außer, die Unterhaltung geriet arg ins Stocken.
»Telefon für dich«, sagte ein geduldiger Andy, der Gefahr lief, sich in meinen Sekretär zu verwandeln.
Es war Antoinette von Live At Three, und diesmal hatte sie wesentlich weniger Verständnis für meine fortgesetzte Unentschlossenheit und machte deutlich, dass sie am nächsten Tag eine Sendung machen musste und auf Zauderer wie mich gut verzichten konnte.
»Sag mal, gehst du denn in deinem Leben überhaupt keine Verpflichtungen ein?«, fragte sie, und ihre Worte waren das erschreckende Echo der Vorwürfe, die mir mindestens zwei meiner Ex-Freundinnen an den Kopf geworfen hatten.
Der Widerhall, den diese letzte Bemerkung hervorrief, hatte mich aus dem Gleichgewicht gebracht, und daher erklärte ich mich gedankenlos dazu bereit, in ihrer Sendung mitzumachen, ohne zu begreifen, dass ich damit meinen romantischen Wunsch, zumindest eine Nacht auf einer mehr oder weniger einsamen Insel zu verbringen, gefährdete. Der Plan, dem ich zugestimmt hatte, beinhaltete, dass ein Typ namens Gary mich am nächsten Morgen um halb elf abholen und zum Sendewagen fahren würde. Deshalb bestand die neue und sehr wichtige Frage darin, wie ich von Tory Island zurückkommen würde, und zwar rechtzeitig.
Es blieb mir nichts anderes übrig, als noch mal den König anzurufen.
»Hallo, spreche ich mit Patsy Dan?«
»Ja, das tun Sie.«
»Guten Morgen, mein Name ist Tony Hawks. Ich habe vorgestern schon bei Ihnen angerufen. Ich weiß nicht, ob Sie sich erinnern...«
»Das tue ich.«
»Nun, ich habe ein Boot gefunden, das mich heute Vormittag zu Ihrer Insel rausfahren wird, aber ich muss morgen um ungefähr zehn Uhr wieder hier sein. Wissen Sie, ob morgen früh irgendein Boot bei Ihnen losfährt?«
»Ja, das tue ich. Ein paar Amerikaner haben bei uns auf der Insel übernachtet, und Patrick Robinson wird sie ungefähr um acht zurückbringen.«
»Ist da noch für mich Platz?«
»Sie werden für Sie Platz machen.«
Fantastisch. Nachdem ein oder zwei Tage lang nicht alles genau nach Plan gelaufen war, hatte ich das Glück jetzt wieder auf meiner Seite.
»Ich hoffe, ich habe Gelegenheit, Sie kennen zu lernen. Ich bin noch nie einem König begegnet. Einem Prinzen schon, aber wir haben uns nicht besonders gut verstanden.«
»Wir werden uns bestimmt begegnen. Die Insel ist nicht allzu groß, und es wird mir ein Vergnügen sein, Ihnen alles über Tory zu erzählen.«
»Ist die Unterkunft ein Problem? Ich habe gelesen, dass es auf der Insel keine Hotels gibt.«
»Nein, wir haben jetzt eins. Und um diese Jahreszeit ist es nicht voll. Werden Sie Ihren Kühlschrank mitbringen?«
»Natürlich.«
»In diesem Fall werden wir Sie beide herzlichst bei uns aufnehmen.«
Für einen König schien er ganz in Ordnung zu sein. Ich fragte mich, ob es irgendeine Möglichkeit gab, in die königliche Familie einzuheiraten.
»Sie haben nicht zufällig eine unverheiratete Tochter, oder?«
»Doch, habe ich. Sie heißt Brida.«
»Wie alt ist sie?«
»Sie ist zwanzig.«
»Hmmmmm. Dann
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