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Mit der Liebe eines Highlanders

Mit der Liebe eines Highlanders

Titel: Mit der Liebe eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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verblichenen Trapper namens Jedediah Plum gegolten sowie Jean Lavoie, einem Lagerkoch. Sie war geradezu besessen von dem Traum gewesen, ihrem Vater bei der Suche nach Plums Gold zu helfen.
    Sadie tauchte ihren Waschlappen in die Schüssel mit lauwarmem Wasser und rieb ihr Gesicht kräftig ab, wobei sie die drohenden Tränen gleich mit wegwusch. Acht Jahre, und noch immer kamen ungebetene Erinnerungen. Die schöne Caroline, die sie neckte, weil sie sich im Arbeitszimmer ihres Vaters einschloss, anstatt sich zu verabreden und auszugehen. Frank Quill, der sich in einen neuen Hinweis vertiefte, der ihn in der Überzeugung bestärkte, Plums Gold gäbe es wirklich. Und Sadie selbst, die im Sommer zwischen ihrem zweiten und dritten College-Jahr nach Hause gekommen war und sich begeistert in die Schatzsuche gestürzt hatte.
    Auch noch so viel Scheuern konnte die Erinnerungen nicht wegwaschen. Auch noch so tiefe Reue würde ihre Schwester und ihren Vater nicht wieder zum Leben erwecken. Und kein Schuldbewusstsein würde Sadies Wunsch erfüllen, Caroline Quill wäre die Tochter gewesen, die ihr Vater als Erste erreicht hatte.
    Sadie hatte tagtäglich darum gekämpft, die Dämonen im hintersten Winkel ihres Bewusstseins niederzuhalten. Und jetzt wandte sie ihre Kräfte stattdessen dafür auf, zur Erinnerung an Frank und Caroline einen Naturpark anzulegen. Gewiss, dies war wenig, verglichen mit den Tagen, Monaten und Jahren, in denen sie die Hälfte ihrer Familie vermisst hatte. Doch hoffte sie, dass die Anlage des Parks ihr so etwas wie Seelenfrieden bescheren würde.
    Rasch wusch Sadie sich fertig und trocknete sich ab. Dann ging sie zurück in den Hauptraum der Hütte und kramte in ihrer Kommode. Sie schlüpfte in ein Paar abgetragene Jeans, zog ein feines Seidenhemdchen über den Kopf und stopfte es in die Hose. Die Falten des feinen Gewebes glättete sie, bis es wie eine zweite Haut die Narben schützte, ehe sie darüber ihren BH anzog und den Verschluss zwischen den Brüsten zuhakte. Über den BH zog sie ein einfaches langärmeliges und farbenfrohes T-Shirt.
    Aus dem Stapel, den sie im Laufe der Jahre angehäuft hatte, zog sie einen weichen Lederhandschuh für ihre rechte Hand. Zu Hause auf dem Dachboden hatte sie in einem Karton einen ähnlichen Stapel, aber durchwegs linke Handschuhe. Sadie wollte diesen Stapel unbenutzter linker Handschuhe bei Gelegenheit spenden, für Menschen, die ebenfalls Narben hatten, die sie vor der Welt verbergen wollten.
    Sadie ging zurück ins Bad und griff zur Haarbürste, um ihr Haar von Zweigen und Nadeln zu befreien. Nach getaner Arbeit setzte sie eine Baseball-Mütze auf und zog den Pferdeschwanz durch die Öffnung im Nacken.
    Sie begutachtete ihr Werk im Spiegel.
    Nicht schlecht, wenn man bedachte, dass der gestrige Schreck sie mindestens zehn Jahre ihres Lebens gekostet hatte  – etwas Anstrengung zeigte sich noch unter den klaren blauen Augen, die zu groß für ihr Gesicht waren, auch hatte sie einen kleinen Kratzer am Kinn, wahrscheinlich von dem Handgemenge, und einen goldbraunen Teint, der sich im Laufe des Sommers vertieft hatte. Sadie hob ihre bloße Linke und rieb sich das Gesicht, als könne sie so die Fältchen in ihren Augenwinkeln fortwischen.
    Sie musste ihre Brauen zupfen.
    Und sie hatte dringend einen Haarschnitt nötig.
    Während ihres Nonnenlebens im Wald hatte sie diese Rituale vernachlässigt. Warum sich die Mühe machen? Ping schien es nicht zu stören, dass ihre Hausgenossin sich allmählich in eine Pennerin verwandelte.
    Sie würde sich bei ihrem nächsten Besuch bei ihrer Mutter die Haare schneiden und bei dieser Gelegenheit auch die Brauen mit Wachs entfernen lassen. Sadie betrachtete seufzend ihr Spiegelbild. Verdammt, sie würde sich auch Makeup besorgen müssen.
    Sadie wusste, dass sie sofort nach Betreten des Hauses von ihrer Mutter mit Einzelheiten über das Blind Date bombardiert werden würde, das sie sicher für sie arrangiert hatte.
    Charlotte Quill konnte es nicht lassen. Sadie besuchte ihre Mutter allwöchentlich, und fast immer gab es einen neuen Mann, der sich sehnlichst wünschte, ihre, Sadies, Bekanntschaft zu machen. Sadie fragte sich, wo ihre Mutter die Leute auftreiben mochte. Pine Creek hatte sechzehnhundertundzwölf Einwohner. Über Anzeigen im Lokalblättchen oder dergleichen?
    Bei ihrer Rückkehr nach Pine Creek im Frühjahr hatte Sadie sich mit Charlottes mütterlichem Verlangen, ihre Tochter glücklich verheiratet zu sehen, abgefunden.

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