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Mit der Liebe eines Highlanders

Mit der Liebe eines Highlanders

Titel: Mit der Liebe eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Gedanken hob sich ein Mundwinkel. Und Morgan hängte sich sein Schwert über den Rücken und lief in den Wald. In weniger als einer Minute hatte er ihre Fährte aufgenommen und folgte ihrer ziellosen Wanderung annähernd eine Meile.
    Er hörte sie niesen, ehe er sie sehen konnte.
    Verdammt. Sie hatte sich erkältet.
    Er blieb gut zwanzig Schritt entfernt stehen und beobachtete Mercedes dabei, wie sie mit ihrer Schuhspitze im Laub auf dem Boden wühlte. Sie hatte bereits ihre Stiefel, ihrer beider Socken und Unterwäsche zu einem Häufchen zusammengelegt. Und nun suchte sie im Laub und zwischen den Zweigen auf dem Boden nach etwas. Plötzlich hielt sie inne und bückte sich nach einem Hemdchen, das eher wie ein Fetzen denn wie ein Kleidungsstück aussah.
    Unvermittelt erstarrte sie und drehte sich blitzschnell nach ihm um, beide Hände wie ein schuldbewusstes Kind hinter dem Rücken. Morgan entfernte sich vom Baum und ging auf sie zu.
    Sie wich einen Schritt zurück, merkte nun erst, was sie getan hatte und trat wieder mit gerecktem Kinn vor. Morgan achtete darauf, dass sein Lächeln nicht verriet, was er von ihrer Vorgangsweise hielt.
    »Was ist so wichtig, dass du unbedingt davonschleichen und hierherkommen musstest?«, fragte er.
    Ihr Kinn wanderte um noch einen Tick höher, ihre schönen blauen Augen wurden schmal. »Nichts. Und ich bin nicht davongeschlichen, sondern ganz normal gegangen.«
    »Was war dann das, was du eben vom Boden aufgehoben hast?«
    Sie lief rot an, ihr Kinn senkte sich ein wenig. »Das ist meine Sache. Ich kam allein hierher, weil ich für mich sein wollte.«
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Für sich sein, das gibt es zwischen uns nicht mehr, Mercedes«, sagte er und trat näher. »Das hatte gestern Nacht ein Ende.« Er streckte eine Hand aus. »Zeig mir, was du da hast.«
    Sie wich zwei Schritte zurück. »Du verstehst wohl nicht!«
    Er war aber ganz sicher, dass er verstand. »Meine Hände haben gestern jeden Zoll deines Körpers berührt, Weib. Ich weiß genau, wie du unter deinen Kleidern aussiehst. Und wie du dich anfühlst.«
    Ihre Augen wurden groß, ihre Röte wich Blässe – und Morgan fuhr mit einer auf Wahrheit gründenden Entschlossenheit fort: »Ich weiß auch, dass du keinen Grund hast, dich bei mir verletzlich zu fühlen, Mercedes. Weil ich keine Narben sehe, wenn ich dich anschaue. Ich spüre sie nicht, wenn ich dich berühre. Ich erlebe nur deine Schönheit.«
    Er stürzte sich auf sie, ehe ihr seine Absicht klar wurde. Er musste sie auf den Boden werfen und festhalten, um seine Schienbeine vor Verletzungen zu schützen, und er musste ihre Hände packen, ehe sie ihn mit ihren Fäusten tödlich verletzte. Er drehte sie beide, bis er auf dem Boden saß, Mercedes auf seinem Schoß und der Fetzen, den sie versteckt hatte, in ihren Händen, die von seinen gehalten wurden.
    Als er ihn aus der Nähe sah, war er auch ganz sicher, was das war.
    Morgan seufzte und strich mit der freien Hand über seine Stirn. Verdammt. Sie würden ihr Gespräch mit leerem Magen führen müssen.
    »Mercedes, damit muss Schluss sein. Zwischen uns ist kein Raum für Scham oder Scheu.« Er deutete auf das fein gewirkte Hemdchen, das sie meist wie eine zweite Haut trug und das sie jetzt in ihrer Hand zerknüllte. »Und es ist Sünde, wenn eine Frau vor ihrem Mann Geheimnisse hat.«
    Ihr entrüstetes Luftschnappen kam nicht unerwartet.
    Anders als ihr scharfer kleiner Ellbogen, der sich in seine Rippen bohrte.
    Ehe er sie festhalten konnte, war Mercedes von seinem Schoß entwischt und stand über ihm, die Hände an den Seiten zu Fäusten geballt, mit flammendem Blick, so rot im Gesicht, dass es ein Wunder war, dass sie nicht explodierte.
    »Das ist ein schlechter Scherz, MacKeage.«
    Langsam stand er auf und streifte sorgsam den Schmutz von seiner Hose, ohne ihr indigniertes Gesicht auch nur einmal aus den Augen zu lassen. »Scherz? Wovon sprichst du?«
    »Ich rede von dem, was du eben sagtest. Eine Frau soll keine Geheimnisse vor ihrem Mann haben – als ob das uns beträfe. Verdammt … sollte ich einen Ehemann finden, werde ich sicher an deinen Rat denken.«
    Wie ein Keulenschlag traf ihn die Erkenntnis, dass diese wutentbrannte Person hier eigentlich die Verwirrte war. Morgan rieb wieder seine Stirn und schloss die Augen, während er um Kraft betete – und um jede Menge Geduld.
    »Mercedes«, sagte er schließlich, so ruhig wie möglich, als er sie wieder anschaute. »Es war kein Scherz, da du

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