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Mit diesem Ring

Mit diesem Ring

Titel: Mit diesem Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arlene James
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schwieg, anstatt ihm endlich die Wahrheit zu gestehen.

5. KAPITEL
    Mit dem Aufzug fuhren sie zur Halle hinunter und betraten die Parkgarage.
    "Wir nehmen das Arbeitspferd." Zach zeigte auf einen verbeulten, älteren Pick-up, der neben seinem Cabrio stand.
    "Der Wagen ist nicht so auffällig, und es macht mir nichts aus, notfalls einige Beulen zu riskieren."
    "Was meinen sie mit notfalls?" fragte sie, während er ihr auf den Beifahrersitz half.
    Es war heiß in der Garage. Zach beeilte sich, den Motor zu starten und die Klimaanlage einzuschalten. "Manchmal werde ich entdeckt. Die meisten mögen es nicht, wenn sie verfolgt oder beobachtet werden. Mein Wagen wurde schon mit allem
    Möglichen angegriffen, von Fäusten bis hin zu einem laufenden Rasenmäher. Manche versuchen sogar, einen Verfolger zu rammen, aber bei diesem Schatz hier sind sie vorsichtig.
    Massive Stoßstangen und Schutzgitter vor dem Kühlergrill bringen sogar einen Verrückten dazu, es sich noch einmal zu überlegen."
    "Jetzt verstehe ich, warum Sie nicht das Cabrio nehmen."
    "Halten Sie Eibersen für so gewalttätig, dass er versuchen könnte, den Pick-up anzugreifen?"
    "Nein. Allerdings könnte er eine Dummheit begehen, wenn er sich bedrängt fühlt."
    "Er hat bereits eine Dummheit begangen", hielt Zach ihr vor.
    "Ich meine damit eine gegen Camille gerichtete Gewalttat."
    "Aber Sie glauben nicht, dass er sich mit mir anlegen würde?"
    "Ganz bestimmt nicht."
    Er nickte und fuhr an. "Das werde ich mir merken." Als er das Radio einschalten wollte, kümmerte Jillian sich schon darum. Lächelnd überließ er ihr die Wahl der Musik und konzentrierte sich aufs Fahren.
    An mindestens zehn verschiedenen Stellen erkundigte Zach sich nach Eibersen. Jillian war von seiner Arbeitsweise fasziniert, doch während des Mittagessens in Mesquite kamen sie auf Jillian und ihre Kunst zu sprechen.
    "Wann wussten Sie, dass Sie Künstlerin werden wollen?"
    fragte Zach.
    Sie musste erst überlegen. "Eigentlich wollte ich nie etwas anderes werden, abgesehen vom Üblichen."
    "Vom Üblichen?" wiederholte er und biss von seinem Hamburger ab.
    Sie nickte und kratzte die Sesamsamen von ihrem Brötchen.
    "Ehefrau und Mutter."
    "Wie haben Sie Ihre Freundin Denise und ihren Mann kennen gelernt?"
    Sie war über den Themenwechsel enttäuscht. "Wir alle haben uns auf dem College in North Texas getroffen. Es ist eine gute Kunsthochschule und eine spitzenmäßige Musikhochschule."
    "Und wie sind Sie dorthin gekommen?"
    Sie zuckte die Schultern. "Es war die beste Schule, die ich mir leisten und die man mit dem Wagen erreichen konnte."
    "Damals hatten Sie einen Wagen?" erkundigte er sich.
    "Ich habe noch immer einen Wagen."
    Er legte den Hamburger aus der Hand. "Das war Ihr Wagen, den Sie sich heute Morgen von Gerry abnehmen ließen?"
    "Ihrer ist in der Werkstatt."
    Er schüttelte den Kopf. "Treten Sie denn nie für sich selbst ein, Jillian?"
    Sie holte tief Atem. "Zach, Sie müssen doch verstehen, dass Gerry..."
    "Gerry hat Sie aufgenommen, obwohl Dir Vater sie wegen Ihrer Mutter verlassen hatte. Ja, ich weiß. Trotzdem können Sie sich nicht ständig unterbuttern lassen. Sie müssen ..."
    Jillian drückte seine Hand. "Ich muss niemandem weh tun."
    "Sie würden doch nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun."
    "Allein schon meine Existenz verletzt Gerry", erklärte sie.
    "Sie tut mir Leid, Zach. Verstehen Sie das nicht? Sie wurde verletzt."
    Er schüttelte noch einmal den Kopf. "Ich begreife nicht, wie Sie so verständnisvoll sein können, obwohl Gerry Sie wie ein minderwertiges Lebewesen behandelt."
    "Wir haben mehr gemeinsam, als Sie ahnen", erwiderte sie.
    "Wir beide haben meinen Vater geliebt, und Camille ist alles, was wir nach seinem Tod noch haben."
    Für einen Moment zeigte sich in seinem Gesicht Mitleid, doch gleich darauf sah man ihm nichts mehr an. "Es wird nicht immer so sein", sagte er und griff wieder nach dem Hamburger.
    "Sie haben Recht", meinte sie und hoffte, dass es auch stimmte.
    Am Nachmittag saß Jillian im Wagen und kämpfte gegen Langeweile an, während Zach in einem Laden etwas zu trinken kaufte. Als ein Wagen neben ihr hielt, warf sie einen Blick auf den Fahrer und fiel fast vom Sitz.
    Janzen Eibersen! Das glatte blonde Haar war jetzt länger und reichte ihm bis zum Kinn, und er hatte es aus der Stirn zurückgekämmt. Blitzartig duckte sie sich, doch er achtete gar nicht auf sie, sondern eilte zum Laden. Ein weites T-Shirt und eine Shorts hingen an seinem

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