Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit diesem Ring

Mit diesem Ring

Titel: Mit diesem Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arlene James
Vom Netzwerk:
zum Establishment gehörte und hier nicht akzeptiert wurde, deutete er auf sie. "Blumenkind, zwei Jahrzehnte zu spät geboren, aber wenigstens ist sie sehr, sehr interessant."
    Denise breitete lachend die Arme aus. "Wie finden Sie unser kleines Atelier?"
    Er suchte nach einer diplomatischen Antwort. Jillian kam ihm zuvor. "Sie meint unser kleines, unordentliches Atelier."
    Zach lächelte amüsiert. "Ich kann mir nicht vorstellen, wie eine von euch in diesem Chaos Kunst schaffen kann."
    Jillian zuckte die Schultern. "Einem geschenkten Gaul..."
    zitierte sie.
    "Sie meint damit", sagte Denise, "dass ihre Schwester, diese Hexe, sie nicht in ihrem Haus arbeiten lässt, weil das Bearbeiten von Stein etwas Staub verursacht."
    "Es macht sehr viel Staub", verteidigte Jillian ihre Schwester wie immer. "Deshalb habe ich auch das hier gebaut." Sie deutete zur Kiste mit dem Ventilator.
    "Ich habe mich schon gefragt, was das sein soll", meinte Zach. "Ist der Ventilator nicht verkehrt herum montiert?"
    "So saugt er den Staub an", erklärte sie.
    Zach ging neben der Kiste in die Hocke. Drinnen waren mehrere Gitter angebracht, und auf dem Boden lag eine mehrere Zentimeter dicke Staubsicht. "Sehr schlau."
    "Unsere Jilly ist klug und talentiert", bemerkte Denise.
    "Hör auf, Denise", bat Jillian,
    "Tut mir Leid, Süße, aber du weißt selbst, dass du im Haus deiner Schwester arbeiten könntest, ohne dass die Quasseltante belästigt würde. Du lässt dich nur ständig von ihr unterbuttern."
    "Willst du damit sagen, dass ich hier nicht mehr willkommen bin?" fragte Jillian.
    "Lass den Unsinn", wehrte Denise ab.
    "Wozu dann die Vorhaltungen?"
    "Weil ich hoffe, dass der tolle Typ hier mehr Einfluss auf dich hat als ich. Hättest du außerdem ein eigenes Atelier, müsste ich dir nicht sagen, dass du heute hier nicht arbeiten kannst.
    Worly hat einen Auftritt, und die Band muss üben."
    "Glaubst du, mit meinen Werkzeugen könnte ich die Jungs stören?" fragte Jillian lächelnd.
    "Nicht, wie die spielen", scherzte Denise. "Tut mir Leid, Kleine, aber es ist wirklich wichtig."
    "Ich verstehe schon." Sie zog das Tuch über die Skulptur und wandte sich an Zach. "Schade, dass Sie mich vergeblich hergebracht haben."
    "Das war nicht vergeblich", widersprach er. "Dadurch habe ich Ihre Arbeiten gesehen."
    Damit entlockte er ihr ein Lächeln. "Nun, dann bleibe ich noch eine Weile und nehme den Bus nach Hause."
    "Ich fahre Sie", bot er an.
    "Nein, das ist wirklich nicht nötig."
    Denise gähnte lautstark. "Einigt euch. Ich gehe wieder ins Bett."
    Zach legte Jillian die Hand an den Arm und führte sie aus dem Loft und auf den Bürgersteig hinaus. Während er den Wagen aufschloss, blickte sie zur Bushaltestelle an der Ecke.
    "Steigen Sie ein."
    "Suchen Sie heute Eibersen?" fragte sie nachdenklich.
    "Ich will ihn aufspüren, ja."
    "Ich möchte Sie begleiten." Als er schon ablehnen wollte, fuhr sie fort: "Ich kann Ihnen helfen. Wenn ich jetzt ins Haus zurückkehre, fühle ich mich nur verpflichtet, die Küche zu putzen. Da helfe ich lieber Ihnen."
    "Niemand kann Sie zwingen, die Küche zu putzen."
    "Darum geht es gar nicht. Ich kenne Janzen."
    Damit hatte sie zwar Recht, aber es verstieß trotzdem gegen seine Arbeitsweise. "Ich weiß nicht."
    "Bitte. Ich muss einfach etwas tun."
    "Es ist aber eine reichlich langweilige Arbeit", warnte er.
    "Langweiliger, als eine Küche zu putzen?"
    Dagegen konnte er nichts einwenden. "Ich muss zuerst nach Hause und mich in Form bringen."
    "Das macht mir nichts", entgegnete sie und ging rasch zum Wagen.
    Zach wusste, dass er sich nicht klug verhielt, doch das war im Moment nicht weiter wichtig.
    Jillian zeigte sich beeindruckt, als ein Angestellter Zachs Sportwagen übernahm, um ihn zu parken.
    "Nicht nötig", meinte er, während sie über den Marmorboden der Eingangshalle schritten. "In diesem Gebäude gibt es einige sagenhafte Wohnungen, aber meine gehört nicht dazu."
    "Dann sind Sie nicht so erfolgreich, wie es aussieht?" fragte sie, obwohl sie wusste, dass er viel gratis arbeitete.
    "Ich komme zurecht", erwiderte er. "Aber ich hatte Starthilfe."
    "Dafür braucht man sich nicht zu schämen."
    "Das habe ich auch nicht behauptet."
    Sie traten zu einem uniformierten Sicherheitsmann an einem kleinen Schreibtisch, hinter dem sich die Aufzüge befanden.
    "Eugene, das ist Jillian Waltham."
    Eugene stand auf und nahm die Mütze ab. "Miss."
    Als sie an ihm vorbei gingen, trug er etwas in ein Buch ein.
    "Macht er das immer?"

Weitere Kostenlose Bücher