Mit diesem Ring
Jillian. "So war es nicht! Es stimmt nicht", fügte sie flehend hinzu, als Zach aufsprang.
"Und wieso hat er dann Camille gesagt, dass er in Wahrheit dich liebt?" fragte Gerry. "Warum hat er mit ihr gebrochen und geschworen, ihr beide würdet euch nie mehr trennen? Wieso hat er Camille bedroht, als sie ihm befahl, sich von dir fern zu halten?"
Zach war fassungslos. Jillian hatte ihn belogen! Wieso wurde er nicht zornig, sondern verspürte nur einen stechenden Schmerz in der Brust?
"So war es nicht", erklärte Jillian. "Ich mag Janzen gar nicht und mochte ihn nie. Als er anfing, mir nachzustellen, hielt ich das für einen seiner geschmacklosen Scherze."
"Du lügst!" kreischte Gerry. "Du hast ihn gelockt. Er war eifersüchtig auf Camilles Berühmtheit, und das hast du ausgenutzt! Du..."
"Mutter!" Camille stürmte in den Raum. "Was machst du bloß?"
Gerry zeigte auf Jillian. "Die beiden hier haben miteinander geschlafen! Diese beiden! Genau hier!"
Camille wandte sich zornig an Zach. "Habe ich Ihnen nicht gesagt..."
"Sie haben mir bei weitem nicht genug gesagt!" unterbrach er sie. "Sie haben mich belogen! Alle! Eibersen ist nicht hinter Ihnen, sondern hinter Jillian her!"
"Nein." Jillian schüttelte den Kopf. "Ich habe ihm gesagt, dass ich nichts mit ihm zu tun haben will!"
"Und mir gibt er daran die Schuld", erklärte Camille. "Der Mann hat den Verstand verloren. Er gestand mir, dass er hoffnungslos in Jillian verliebt ist, und ich habe ihm natürlich jeden Kontakt mit ihr verboten."
"Ich will gar keinen Kontakt mit ihm haben", betonte Jillian.
"Er glaubt, dass ich sie gegen ihn aufgehetzt habe", fuhr Camille fort. "Er meint, ich hätte sie vor die Wahl gestellt, und dafür will er mich bestrafen. Also hat Sie niemand belogen. Er ist auf mich wütend, und er ist von mir besessen."
"Das Gedicht, das er in der Küche an die Wände gesprayt hat", sagte Zach. "Das war nicht für Sie gedacht, sondern für Jillian. Und das besprühte Fenster galt auch ihr."
"Es ist alles ihre Schuld!" rief Gerry und deutete auf Jillian.
"Hören Sie auf!" verlangte Zach. Er bekam schon Kopfschmerzen.
"Sie ist nicht die süße kleine Schwester, die du stets in ihr gesehen hast", sagte Gerry zu Camille.
"Mutter, es reicht!" erklärte Camille streng und sah Zach herausfordernd an.
Plötzlich erkannte er die Unsicherheit eines kleinen Mädchens, das vom Vater verlassen worden war, weil er einen anderen Menschen mehr geliebt hatte. Sie musste einfach glauben, dass sie Eibersens Zielscheibe war. Sie ertrug es nicht, dass ihr ehemaliger Liebhaber auf ihre unschuldige kleine Schwester und nicht auf sie fixiert war. Zum ersten Mal tat sie Zach Leid. Über Jillian konnte er jetzt nicht nachdenken.
"Ich muss gehen", sagte er.
"Was ist mit dem neuen Code für die Alarmanlage?" fragte Camille schrill.
Alarmcode. Fünf Ziffern. ,,Zwei, sieben, neun, sechs, sieben.
Siebenundzwanzig, neun, siebenundsechzig."
"Zwei, sieben, neun, sechs, sieben", wiederholte Camille spöttisch. "Ist das Ihr Geburtsdatum?"
"Ja, aber das kennt Eibersen nicht." Er konnte Jillian nicht ansehen. Bestimmt weinte sie jetzt, doch es fiel ihm schon schwer, selbst Fassung zu wahren. "Ich melde mich wieder", fügte er hinzu und ging.
Es war vermutlich die feigste Tat seines Lebens, doch er konnte nicht anders. Jillian hatte ihn belogen, und der Schmerz darüber warnte ihn. Er war gefährlich nahe daran, etwas überaus Wichtiges zu verlieren - sein Herz.
"Diesmal hast du es wirklich geschafft", stellte Camille eisig fest, sobald sich die Tür hinter Zach geschlossen hatte.
"Wahrscheinlich wird er nicht einmal mehr für uns arbeiten."
Jillian wischte sich über die Wangen. "So ist er nicht. Zach ist anständig. Er wird für uns da sein, wenn wir ihn brauchen."
"Lieber Himmel, Jill", entgegnete Camille schneidend, "bist du wirklich so naiv? Nur weil er mit dir geschlafen hat, ist er noch lange kein Märchenprinz in Jeans! Eher das Gegenteil! Der Mann hat dich ausgenutzt. Dabei habe ich es ihm ausdrücklich verboten! Er wird uns die Rechnung schicken, und das war es dann!"
"Aber er hat mich nicht ausgenutzt", wandte Jillian ein.
"Zweifellos", bemerkte Gerry abfällig. "Vermutlich war es genau umgekehrt."
Jillian nahm ihren ganzen Mut zusammen. "Du hast sogar Recht. Nicht er hat sich an mich herangemacht, sondern ich mich an ihn. Und er hat mich zurückgewiesen."
"Ich wusste es!" trumpfte Gerry auf. "Sie hat sich ihm an den Hals geworfen! Jetzt hat sie es
Weitere Kostenlose Bücher