Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit diesem Ring

Mit diesem Ring

Titel: Mit diesem Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arlene James
Vom Netzwerk:
zugegeben."
    "Stimmt das, Jilly?" fragte Camille eisig. "War es so? Du hast dich ihm an den Hals geworfen?"
    "Ich habe ihn gebeten, mich zu lieben, und er hat sich geweigert", erwiderte Jillian traurig.
    "Das Gleiche hast du mit Janzen gemacht!" warf Gerry ihr vor. "Gib es zu!"
    "Nein." Jillian blickte ihre Schwester an. "Ich wollte nie etwas von Janzen. Er hat mir nachgestellt, und ich habe ihn mehrmals abgewiesen. Ich wollte nichts mit ihm zu tun haben.
    Das weißt du."
    "Weiß ich das?" fragte Camille. "Irgendetwas musst du getan haben, sonst hätte er dich niemals mir vorgezogen. Das ist mir jetzt klar. Ich hätte nie gedacht, dass du mich dermaßen betrügen könntest."
    "Dich betrügen?" rief Jillian. "Denkst du das wirklich? Du glaubst tatsächlich lieber, ich hätte ihn dir weggenommen, als dass er mich dir vorgezogen hat! Bist du dermaßen unsicher?"
    "Sei nicht albern!" fuhr Camille sie an.
    "Wie kannst du es wagen?" empörte sich Gerry.
    Nichts würde mehr so sein wie bisher. Jillian konnte sich nicht länger vormachen, Camille würde sie eines Tages lieben, wenn sie nur lieb und nett genug war.
    Sie war ausgenutzt worden, nicht von Zach, nicht einmal von Janzen, sondern von ihrer eigenen Schwester. Zach hatte die ganze Zeit Recht gehabt.
    Langsam stand Jillian von der Couch auf. "Ich gehe fort", sagte sie leise.
    "Du gehst fort?" wiederholte Camille. "Und wohin?"
    "Ich weiß es nicht", entgegnete Jillian. "Es spielt keine Rolle."
    Gerry lachte spöttisch.
    "Jetzt nicht mehr", fügte Jillian niedergeschlagen hinzu und verließ den Raum.
    Stöhnend rollte Jillian sich auf der staubigen,
    durchgesessenen Couch herum und versuchte, eine bequeme Haltung zu finden.
    "Wie lange willst du das durchhalten?" fragte Denise.
    Jillian öffnete die Augen einen Spalt und schloss sie sofort wieder. Helles Sonnenlicht fiel durch die Fenster herein. "Ich suche mir etwas anderes", murmelte sie benommen.
    "Darum geht es mir nicht." Denise drängte sich neben Jillian auf die Couch. "Ich stelle dir hier ein Bett auf. Dann teilen wir den Raum mit einem Vorhang und ..."
    "Nein." Jillian setzte sich auf und reckte sich. "Ich komme erst einmal gut zurecht. Bald finde ich etwas auf Dauer. Ich brauche nur eine Mitbewohnerin, mit der ich mir die Kosten teile."
    "Ich kann noch immer nicht glauben, dass sie dich hinausgeworfen hat", sagte Denise kopfschüttelnd.
    "Camille hat mich nicht hinausgeworfen", versicherte Jillian zum wiederholten Mal. "Es war meine Entscheidung."
    "Die längst überfällig war", meinte Denise. "Aber wieso jetzt? Sie hat dich jahrelang herumgestoßen,"
    "Das spielt keine Rolle", murmelte Jillian. "Es ist geschehen, und so ist es am besten. Ich werde nicht mehr zurückgehen."
    "Gut so. Wenigstens kommst du jetzt viel zum Arbeiten. Die Skulptur sieht übrigens großartig aus. Selbst Worly sagt das."
    Jillian lächelte. "Danke." Gähnend strich sie sich durch das Haar. "Ich muss los, sonst komme ich zu spät zur Arbeit."
    Denise stand auf. "Und wie läuft es da?"
    "Bei der Arbeit?" Jillian zuckte die Schultern. Im Deli tat sich nichts. Zach hatte sich rar gemacht, was sie ihm nicht verübeln konnte. "Gut."
    Denise faltete die Decke zusammen. Als sie fertig war, lag keine Ecke auf der anderen. Jillian musste lächeln. Denise ließ die Decke fallen. "Willst du frühstücken?"
    Jillian verzichtete darauf, die Nase zu rümpfen. Bei Denise gab es kalte Pizza zum Frühstück, zum Mittagessen und zum Abendessen. "Gern, wieso nicht?" sagte sie.
    In diesem Moment sah sie den Brief, der offenbar durch den Briefschlitz geschoben worden war. Es war jedoch für die Post zu früh, und der Umschlag trug keine Marke.
    Lois klopfte, öffnete die Tür und steckte den Kopf in den Raum. "Haben Sie einen Moment Zeit, Boss?"
    Zach hielt den Ärger zurück. In letzter Zeit ärgerte ihn alles, sogar das Leben an sich. Er legte den Recorder, in den er diktiert hatte, aus der Hand, und winkte die Sekretärin herein. "Was gibt es?"
    "Ein gewisser Worly ist hier und möchte Sie sprechen."
    "Nie gehört. Worum geht es?"
    "Um den Waltham-Fall."
    "Es gibt keinen Waltham-Fall." Nach zwei Wochen völliger Ruhe hatte Camille vor vier Tagen angerufen. Janzen Eibersen hatte eine Stellung in einem anderen Bundesstaat angenommen.
    Ihrer Meinung nach war alles vorüber. Sie brauchte Zachs Dienste nicht mehr. Seine Quellen bestätigten, dass Eibersen Arbeit bei einem Rundfunksender in Juneau, Alaska, bekommen hatte. Er musste allerdings nicht unbedingt

Weitere Kostenlose Bücher