Mit diesem Ring
unterbrach Zach die Verbindung und gab die Neuigkeit weiter.
"Was bedeutet das?" fragte Jillian.
"Wir sind wieder ganz am Anfang", erwiderte Gerry scharf.
"Er läuft noch immer frei herum, und wir haben keinen Schutz."
"Morgen früh ändern wir den Code", sagte Zach.
"Und was ist mit heute Nacht?" fragte Gerry.
"Ich lasse Eibersen durch einen meiner Männer bewachen."
"Das haben Sie bereits getan!" fuhr Gerry ihn an. "Sie müssen bleiben und uns beschützen!"
Camille schniefte sehr wirkungsvoll. "Ich ... ich kann keinen Moment schlafen, wenn Sie nicht bleiben. Ich kann auch nicht mehr in mein Zimmer gehen, wenn Sie es nicht vorher
überprüfen."
"Ich glaube kaum ..." setzte Zach an.
Camille klapperte mit den Wimpern, während dicke Tränen über ihre Wangen flössen. "Ich kann kaum noch. Das alles nimmt mich schrecklich mit."
Zach fühlte sich elend, obwohl sie mindestens so viel Schuld trug wie er. "Sie brauchen nur etwas Schlaf", meinte er tröstend.
Sie drückte sich plötzlich an seine Brust, und er legte verlegen die Arme um sie und blickte zu Jillian. Ihr Gesicht verriet nichts, doch er fing einen neiderfüllten und unsicheren Blick auf und fühlte sich wie ein Verräter. Rasch ließ er die Arme sinken und wich einen Schritt zurück.
"Ich werde keine Sekunde schlafen, wenn Sie nicht bleiben", hauchte sie atemlos.
Zach nickte seufzend und blickte noch einmal zu Jillian. Sie lag im Bett, und ihr Körper zeichnete sich unter der Decke ab.
Bilder aus dem unterbrochenen Traum tauchten auf, und er wusste, dass er in dieser Nacht auch nicht zum Schlafen kam.
Jillian zog ihn unwiderstehlich an. Er trat neben das Bett, richtete die Decke und strich Jillian über die Stirn, obwohl er sie lieber geküsst hätte.
"Schlafen Sie", sagte er. "Ich bleibe bis morgen früh."
Sie nickte und drehte sich auf die Seite. Es war nur gut, dass sie keine Ahnung hatte, wie schwer es ihm fiel, sie allein zu lassen.
6. KAPITEL
Zach schloss Jillians Zimmertür hinter sich. "Versuchen Sie zu schlafen", riet er den beiden Frauen. "Sollten Sie morgen früh noch nicht aufgestanden sein, wenn ich gehe, stelle ich die Alarmanlage neu ein."
"Was ist mit dem Code?" fragte Gerry.
"Ich schreibe den neuen Code auf einen Zettel und schiebe ihn unter der Schlafzimmertür durch."
Camille wischte die letzten Tränen weg. "Ich weiß, dass es albern ist, aber könnten Sie trotzdem in meinem Zimmer nachsehen?"
Zach gab nach. "Was ist mit Ihnen, Gerry? Soll ich unter Ihr Bett sehen?"
"Unter meinem Bett sehe ich selbst nach", entgegnete sie geschockt, als wäre es unbeschreiblich vulgär, wenn er ihr Schlafzimmer betrat. "Falls etwas nicht in Ordnung ist, rufe ich Sie."
"Tun Sie das", sagte er.
Zach schaltete das Licht in Camilles Schlafzimmer ein.
Camille folgte ihm und schloss die Tür. Er hatte natürlich schon geahnt, dass es um mehr ging als um ihre Angst vor nicht vorhandenen bösen Männern im Schrank.
"Bringen wir es hinter uns", verlangte Zach.
"In Ordnung", erwiderte sie. "Ich mache mir Sorgen um meine kleine Schwester."
"Jillian ist zurzeit sicher."
"Ich spreche nicht von Janzen, sondern von Ihnen."
"Was ist mit mir?" fragte er gereizt.
Camille setzte sich aufs Bett. "Sie haben bestimmt bemerkt, dass sie sich für Sie interessiert."
"Ach?" sagte er nur.
"Es wäre mir lieber, wenn Sie Jilly nicht ermutigen. Ich möchte nicht, dass sie unsinnige Erwartungen hegt, was Sie betrifft."
"Unsinnige Erwartungen?" wiederholte er. "Sie finden es unsinnig, wenn Jillian erwartet, dass ich ihr Interesse erwidere?
Lady, Sie haben ziemlich verdrehte Ansichten, was Ihre Schwester angeht."
"Ich kenne meine Schwester etwas besser als Sie", erwiderte Camille. "Ich möchte einfach nicht, dass Sie Jilly ermutigen, indem Sie ihr zu viel Aufmerksamkeit widmen."
"Wie können Sie Ihre Schwester dermaßen herabsetzen?"
fragte er. "Oder soll ich mich geschmeichelt fühlen, weil Sie in mir ein unerreichbares Wesen sehen?"
Camille betrachtete ihn sekundenlang, ehe sie lächelte.
"Haben Sie Absichten, was meine Schwester betrifft, Zach?"
Absichten? Er wich aus. "Was hat das damit zu tun?"
"Beantworten Sie meine Frage. Haben Sie Absichten, was meine Schwester betrifft?"
Seine einzige Absicht war, sich von Jillian fern zu halten, womit er bisher nicht viel Glück gehabt hatte. Diesen Triumph gönnte er Camille jedoch nicht, weshalb er schwieg.
"Dann möchte ich, dass Sie Jilly in Ruhe lassen", sagte sie ernst.
Er sah sie stumm an und
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